Anzeige
des Netzes der kommunalen Verteidiger der Menschenrechte, Chiapas
Compaņer@s:
Seit der chirurgischen Räumung der kleinen
Ch'ol-Gemeinde Nuevo San Rafael am 22. Januar dieses Jahres hat die
mexikanische Armee die Anzahl der Militärkontrollposten auf der Strecke von
Teopisca (nahe San Cristóbal de las Casas) nach Benemérito de las Américas
(südöstliche Grenze mit Guatemala) stark erhöht. Ebenfalls gestiegen sind
seitdem die Patrouillen von Militär-Schnellbooten auf den Flüssen Jataté,
Lacantún, Tsendales und Lancanjá, alle im südlichen Teil (des sogenannten
Biosphärenreservats – Anmerkung der homepage-Redaktion) von Montes Azules.
Die Kontrollen an jedem dieser Militärposten (von denen wir auf unserer
letzten Fahrt auf der o.g. Strecke NEUN gezählt haben) sind viel
gründlicher als gewöhnlich, bis hin zu der Aufforderung, den Inhalt der
Hosentaschen zu zeigen. Speziell an den Kontrollposten nahe Flor de Café,
Rio Ixcán und Boca de Chajul fragen die Militärs, ob mensch weiß, "wo
sich San Isidro oder 8 de Febrero befindet". Berücksichtigt
mensch, welche Eile bei der Vertreibung der indigenen Dörfer gezeigt wurde,
welche Interessen auf die südliche Region des Biosphärenreservats als ihr
Grundstück privaten Pseudo-Umweltschutzes (Espacios Naturales: Carabias de
la Maza, Ford Motors Company) schauen und dass die Räumung von zwei
indigenen Gemeinden (Arroyo San Pablo und Nuevo San Rafael) schon erreicht
wurde, wird klar, dass ihnen die Räumung der Tzotzil-Siedlung San Isidro
(Anm. des Übersetzers: eigentlich Nuevo San Isidro) noch fehlt.
Selbiges Dorf
feierte vor kurzem den 2. Jahrestag ihrer Ansiedlung mit einer Feier, an
der laut Aussagen von PressevertreterInnen dutzende Indígenas aus anderen
zapatistischen Gemeinden desselben Reservats teilnahmen und bei der, als
besonderer Akt, Schilder entlang des Flusses Lacantún aufgestellt wurden,
auf denen ein großer roter Stern und die Aufschrift "E.Z.L.N. -
Zutritt für Funktionäre verboten" zu sehen sind.
Wenn wir all
diese Vorkommnisse im Kontext der Militärstrategie analysieren, die - in
Übereinstimmung mit der vor kurzem von CAPISE veröffentlichten Studie - von
den bewaffneten Streitkräften in der Region entwickelt wird, erscheint es
nicht abwegig anzunehmen, dass eine bevorstehende gewaltsame Räumung von
San Isidro vorbereitet wird. Dies würde eine klare Provokation und
unverantwortliche Maßnahme darstellen, die das Gesetz des Dialoges (Ley del
Diálogo) verletzen würde und an den kürzlich gegebenen Empfehlungen sowohl
des Speziellen Beauftragten für indigene Völker als auch des Hohen Kommissars
für die Menschenrechte (beide UNO) vorbei in eine sehr ungleiche,
bewaffnete Konfrontation und Massaker an der indigenen Bevölkerung münden
könnte.
Wir fordern
hiermit in einem Eilaufruf dazu auf, diese Informationen weiterzuverbreiten
und auf verschiedenste Weise Eure/Ihre Ablehnung dieser von der
Bundesregierung durchgeführten Manöver auszudrücken, die in Komplizenschaft
mit der Regierung des Bundesstaates Chiapas - durch Unterlassungen -
geschehen.
La Red de Defensores
Comunitarios por los Derechos Humanos (RDCDH), San Cristóbal de las Casas,
Chiapas
México,
14.02.2004
____________________
Übersetzung: Thomas
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Menschenrechtszentrum
Fray Bartolome de las Casas
23. Januar 2004
23 Häuser bei Räumung
einer Gemeinde in den Montes Azules niedergebrannt
Das Menschenrechtszentrum
Fray Bartolome de las Casas sendet diese Anzeige, die gestern am 22. Januar
2004 empfangen wurde, über das Niederbrennen von Häusern und die Festnahme
des Bürgers Josué Jiménez Cruz in der Gemeinde Nuevo San Rafael, im
Biosphärenreservat Montes Azules gelegen. Heute reisten Angehörige dieses
Zentrums dorthin, um die Fakten zu dokumentieren, konnten aber nicht bis
Nuevo San Rafael kommen, weil die PROFEPA den Bootsführer der Gemeinde von
Ixcán die Zufahrt über den Lacantún Fluss untersagt hat. Deshalb sind die
Bedingungen, in denen sich die Bewohner von Nuevo San Rafael befinden,
unbekannt. Den Aussagen zufolge, die dieses Zentrum erhalten konnte, wurden
23 Häuser der Gemeinde niedergebrannt, und im Augenblick halten sich 40
Marinesoldaten und Polizisten in Nuevo San Rafael auf. Es ist darauf
hinzuweisen, dass die Bewohner dieser Gemeinde indigene Chol-Vertriebene
aus Calvario aus dem Bezirk Sabanilla sind.
In den vergangenen Tagen registrierte die lokale Presse die Ankunft
Dutzender Militärs in der Zone, was bei den Anwohnern Furcht verursachte
angesichts der Drohungen mit einer bevorstehenden Räumung durch die
Bundesbehörden.
Dieses Zentrum verurteilt aufs energischste die Kommunikationssperre, der
die Gemeinden unterliegen, und die Verletzung der Reisefreiheit im Gebiet
der Montes Azules. Es ist außerordentlich besorgniserregend, dass die
Bundesbehörden die Gemeinde Nuevo San Rafael vollständig isoliert haben und
damit die verfassungsrechtlichen Garantien auf Reisefreiheit und freie
Kommunikation verletzten. Dieses Zentrum fordert sie daher auf, ihre
Pflicht zu erfüllen hinsichtlich der Einhaltung und des Schutzes der
individuellen und kollektiven Menschenrechte der indigenen Gemeinden im
Gebiet Montes Azules.
San Cristóbal de Las Casas, 23. Januar 2004
_________________________
Übersetzung: Dana Aldea
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Ultimatum im Ejido Emiliano Zapata
läuft aus
San
Cristóbal de las Casas, 21. Januar 2004.
Pressekommuniqué von diversen
Menschenrechtsorganisationen
Die unterzeichnenden Organisationen geben
öffentlich bekannt, dass am 22. Januar 2004 eine Delegation zur
Menschenrechtsbeobachtung in die Gemeinde Emiliano Zapata, Bezirk Tila,
entsandt werden wird, um die Einhaltung der Menschenrechte während des
friedlichen Marsches zu beobachten, den die Einwohnerinnen und Einwohner
dieser Gemeinde durchführen werden, um den Rückzug der mexikanischen
Bundesarmee zu fordern, die seit 1995 ein Grundstück in diesem Ejido
besetzt hält.
In Anbetracht dessen, dass
- im Verlauf der letzten friedlichen
Demonstration, die Einwohner von Emiliano Zapata sowie einige
Menschenrechtsbeobachter und Angehörige der Presse, von Familien, die von
den Diensten profitieren, die sie an die Soldaten leisten, mit Holzstöcke
und Steine angegriffen worden sind;
- die Autoritäten von Emiliano Zapata in den
letzten Tagen Drohungen von der Armee erhalten haben, um den Kampf für die
Räumung des Militärcamps aufzugeben;
- die Geschichte der Paramilitarisierung in
dieser Region bereits Dutzende von Toten gefordert hat;
ersuchen wir die zuständigen Instanzen, die
physische und moralische Integrität der EinwohnerInnen der Gemeinde
Emiliano Zapata, der Mitglieder der Menschenrechtsdelegation und der
Angehörigen der nationalen und internationalen Presse zu garantieren.
Hochachtungsvoll,
CIEPAC, CAPISE, CORECO, Netzwerk der
Gemeindeverteidiger für Menschenrechte, Indymedia Chiapas,
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas, Haus für Kommunikation
und Volkskunst Parejo sīcotol, SIPAZ, CIAM, Luisa Yannini,
Mittelamerikanisches Netzwerk für Menschenrechte, CEMAS.
___________________________
Übersetzung: Dana
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MENSCHENRECHTSZENTRUM FRAY BARTOLOMÉ DE LAS
CASAS,A.C.
SAN CRISTÓBAL DE LAS CASAS, CHIAPAS, 15. JANUAR
2004
PRESSEERKLÄRUNG - EJIDO EMILIANO ZAPATA
Am 8. Januar 2004 besuchten Mitglieder des
Menschenrechtszentrums gemeinsam mit dem Netzwerk der Gemeindeverteidiger,
SIPAZ und mehreren Journalisten das Ejido (=Dorfgemeinschaft – Anmerkung
der homepage-Redaktion) Emiliano Zapata im Bezirk Tila auf Ersuchen von 27
der 48 BewohnerInnen dieses Ejidos, die verschiedenen politischen
Organisationen angehören, darunter UCIAF, PRI und zapatistische
SympathisantInnen.
Die Beobachterbrigade wurde von etwa 70
Personen begleitet, darunter Frauen, Kinder und Männer, die öffentlich
fordern wollten, dass das Militärlager der 39. Militärzone sich von ihrem
Ejidoland zurückzieht. Es wurden drei Versammlungsbeschlüsse vom 10.
Dezember 2003 vorgelesen; diese Dokumente waren vom Besitzer der Parzelle
unterzeichnet, auf dem sich diese Armeeabteilung befindet, und der angab,
dass man ihm mit Gefängnis gedroht hatte, falls er seine Unzufriedenheit
öffentlich machen würde.
Die Ejidatarios forderten den Rückzug der Armee
aus ihrer Gemeinde, wo sie eine Operationsbasis unterhält, die seit 1995
5000 qm Gemeindeland besetzt hält. Die Ejidobehörden setzten ein Ultimatum
von 15. Tagen für die Räumung des Militärlagers mit dem Namen "Regimiento
Garcia" fest. Die Ejidobewohner bestätigten, dass sie am 22. Januar
zurückkehren würden, um zu überprüfen, ob das Ejido geräumt worden ist,
denn der Schaden, den die Anwesenheit der Bundesarmee in der Sozialstruktur
der Gemeinden verursacht, sei bereits irreparabel und ein Verstoß gegen die
Menschenrechte der Dorfbewohner. Folgende Beschwerden wurden gemacht:
- Alle 15 Tage kommen Prostituierte. Die
Soldaten unterhalten mit ihnen Beziehungen an öffentlichen Plätzen, in
voller Sicht der Leute, der Kinder und Frauen, ausserdem befindet sich die
Schule nahe des Militärlagers.
-·Einige Familien von Paz y Justicia
(einer paramilitärischen Terrororganisation, die schon diverse Morde gegen
Zapatistas und ihrer SympathisantInnen verübt hat und in Diensten des
Militärs und von lokal Mächtigen sowie letztendlich auch in Diensten der
Regierung steht – Anmerkung der homepage-Redaktion) vermieten Zimmer an
Frauen, die von den Soldaten gebracht werden.
-·In der Gemeinde gab es vorher keinen
Alkoholverkauf. Das ist etwas, das unsere Autoritäten bekämpft haben. Aber
jetzt wird in den Läden der PRIistas Alkohol verkauft, und die Soldaten
betrinken sich mit ihren Frauen.
-·Die Soldaten rauchen auch Marijuana in
Anwesenheit unserer Kinder. Viele Einwohner haben gemerkt, dass sie vielen
Kindern Marijuana gegeben haben und sie zwangen, sexuelle Beziehungen mit
den Prostituierten zu haben.
Obwohl die Demonstranten friedlich vorgingen,
wurde das Lager von einer Sicherheitskette aus 20 Militärpolizisten in
voller Kampfmontur geschützt, während sich ganz in der Nähe weitere
bewaffnete Soldaten befanden. Beim Abschluss der Veranstaltung wurden die
Demonstranten von Frauen angegriffen, die zu Paz y Justicia gehören
und Steine und Holzstöcke einsetzten. Dies führte zu großen Spannungen,
denn mehrere DemonstrantInnen wurden verletzt. Trotz der Verspottung und
der Gewalttätigkeit gegen die Ejidobewohner, antworteten diese nicht auf
die Angriffe.
Die Situation verschärfte sich zusätzlich, da
seit dem 12. Januar 2004 laut Presseinformationen, zwei Panzerfahrzeuge der
Bundesarmee, ein Patrouille der örtlichen Polizei und eine andere des
Staatlichen Ermittlungsamtes in der Gemeinde angekommen sind. Die
Polizisten weigerten sich, ihre Namen zu preiszugeben. Sie wurden angeführt
vom Leutnant der Operationsbasis und vom Kommandanten des Hauptquartiers in
Tuxtla Gutiérrez, die den Ejidoautoritäten sagten: "Das Militär wird
das Grundstück nicht verlassen. Sie dürfen ihre Demonstrationen nicht
weiterführen, denn dann werden im Gegenteil noch zwei oder drei weitere
Lager eingerichtet, und das an jedem beliebigen Ort."
Das Menschenrechtszentrum ruft die Bundes- und
Staatlichen Behörden auf:
- den Gesuchen der Ejidobewohner unter völliger
Achtung ihrer Menschenrechte nachzugehen;
- das im Artikel 14 des Agrarischen Gesetzes
festgelegte Recht zu achten, das den Ejidobewohnern den Gebrauch und die
Nutzung ihrer Parzellen zusichert;
- die Versammlung als höchstes Organ des Ejidos
anzuerkennen, wie in Artikel 22 des gleichen Gesetzes festgelegt.
- Es ist von grösster Wichtigkeit, dass die
zuständigen Behörden alle Handlungen revidieren und untersuchen, die in den
drei Ejidobeschlüssen beanstandet werden, in dem Sinne, dass die
Anwesenheit der Bundesarmee ein Angriff auf die Sicherheit der Gemeinden
darstellt.
- Wir ersuchen auch darum, die Beteiligung,
Gewalttätigkeit und Drohungen von Mitgliedern der Gruppe Paz y Justicia
gegen die Ejidobewohner zu klären, da eine Vernachlässigung durch die
Behörden schwere Konsequenzen für die ganze Region nach sich ziehen könnte.
- Wir fordern erneut die Entwaffnung und
Auflösung der paramilitärischen Gruppen, und die
Bundesgeneralstaatsanwaltschaft detailliert über die Ermittlungen und
Maßnahmen berichtet, die sie hinsichtlich der paramilitärischen Gruppen
unternommen hat.
_____________________
Übersetzung: Dana
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Das Menschenrechtszentrum Fray Barolomé de las
Casas, San Cristóbal de las Casas, Chiapas
20.12.2003
PRESSEMITTEILUNG
– erneute paramilitärische Übergriffe
Dieses
Menschenrechtszentrum informiert die Öffentliche Meinung darüber, dass wir
im Laufe dieser Woche verschiedene Anzeigen zu einschüchternden
Aggressionen und Bewegungen von als paramilitärisch identifizierten Gruppen
erhalten haben. Diese haben Comunidades der chiapanekischen Gebiete Norte,
Altos und Selva bedroht und eingeschüchtert.
In Unión Hidalgo, Gemeinde Sabanilla, bedrohten
Mitglieder von Paz y Justicia eine Gruppe Indigener, sie am 8. Dezember
2003 zu vertreiben. Selbst wenn die Vertreibung nicht stattgefunden hat, so
haben die Aggressoren doch das Gesundheitszentrum und den Laden der
Kooperative zerstört.
In Chulum Juárez, Gemeinde Tila, drohte Paz y
Justicia 80 Familien, die sich im Widerstand befinden, sie möglicherweise
am 24. oder 31. Dezember zu vertreiben. Es ist wichtig, bekannt zu machen,
dass die Aggressionen gegen diese Familien in den letzten Monaten
stattgefunden haben, so wie die Zerstörung des Drahtzaunes, der die
Kiesbank, die den Angegriffenen gehört, schützte.
55 Bauernfamilien der Siedlung Nueva
Revolución, Gemeinde Tila, wurden von Familien, die mit der Regularisierung
des Landes einverstanden sind, mit Vertreibung bedroht.
Die autonome Gemeinde San Manuel hat Drohungen
von PRI-Gruppen dahingehend erhalten, dass sie sich am 20. Dezember oder 1.
Januar 2004 mobilisieren würden, um das Land zu besetzen, auf dem sich
diese autonome Gemeinde befindet.
Im Gebiet Altos in San Andrés Larrainzar wurden
Bewegungen von Paramilitärs bekannt, insbesondere in den Comunidades von
Magdalena de la Paz, Potobtic, Cotsilnam, Aldama und Tepeyac, wo man sogar
sagt, dass diese bewaffneten Gruppen nachts üben. Siedler von Cotsilam und
Aldama berichteten uns, dass es ihnen nicht möglich gewesen sei, aufgrund
von Wegsperren, die von den Paramilitärs errichtet wurden, zum Dorffest zu
gehen. Auch Diakone dieser Gegend erhielten anonyme Morddrohungen.
Das Menschenrechtszentrum ruft die Bundes- und
Landesbehörden dringend dazu auf, die Drohungen und Einschüchterungen, die
die Sicherheit, Unversehrtheit und Freiheit der Siedler dieser Gebiete
bedrohen, nicht zu unterschätzen. Wir fordern ebenso, dass die
entsprechenden Präventivmaßnahmen ergriffen werden.
________________________
Übersetzung: Gabriele Jahn
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Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las
Casas, San Cristóbal de las Casas, Chiapas
19.12.2003
PRESSEMITTEILUNG
– sechs Jahre nach dem Massaker in Acteal
Das
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas äußert seine Sorge wegen
der Verzögerung in der rechtlichen Verfolgung des Massakers von Acteal, das
am 22. Dezember 1997 begangen wurde und bei dem 45 Tzotziles, 15 Kinder, 21
Frauen, vier von ihnen schwanger zwischen der 10. Woche und dem 5. Monat,
sowie 9 Männer massakriert sowie 25 Personen verletzt wurden, ohne dass die
Policía de Seguridad Pública (Öffentliche Sicherheitspolizei), deren
Kasernen kaum 200 Meter entfernt lagen, ihnen zu Hilfe gekommen wäre.
Die Bundes- und Landesregierungen haben sich
geweigert, die Beweise anzuerkennen, nach welchen es sich bei dem Massaker
um eine Kriegsaktion handelte. Dadurch konnte die Verteidigung der
Beschuldigten die öffentliche Meinung über die echten Motive des Gemetzels
hinwegtäuschen und bekanntgeben, dass es sich um ein religiöses Problem handelte.
Als Teil ihrer Strategie, die Beschuldigten zu schützen, haben sie
Gesetzeslücken genutzt, denn so lange es keine Reformen gibt, die eine
Strafe speziell für paramilitärische Gruppen vorsehen, werden weiterhin
Begriffe wie ‚bewaffnete zivile Gruppen‘ verwendet werden , wodurch der
Aufstandsbekämpfungscharakter dieser Organisationen minimiert wird.
Außerdem erschweren unserer Meinung nach die
separaten Verhöre der Beschuldigten die Verkettung der Tatbestände - die
dem Massaker vorausgegangenen Verbrechen, die verschiedenen Versammlungen
der Aggressoren, um die Leute unter Druck zu setzen und von ihnen Mittel
für Waffenkäufe zu fordern, Schutz der Zivilbevölkerung durch Polizisten,
wie es in Erklärungen auf Ministerebene heißt. Hier hat der Unteroffizier
Felipe Vázquez Espinosa seinen Vorgesetzten, den Ersten Offizier Absalón
Gordillo mit einbezogen, und gesagt, dass er ihnen den Befehl gegeben habe,
die Paramilitärs zu schützen.
Das Rechtsorgan hat die grundlegenden
Prinzipien der Gerechtigkeit nicht erfüllt: das Recht auf Wahrheit, einen
gerechten Prozess, Wiedergutmachung des Schadens (kein einziges Urteil, das
aufrechterhalten wurde, beinhaltete eine Schadensersatzzahlung) und genauso
wenig wurde garantiert, dass sich ein solcher Akt nicht wiederholt.
Zunächst wurden 13 vorläufige Ermittlungen
gestartet, die zu den jeweiligen Strafverfahren geführt haben. Nur einige
wurden zusammengefasst, womit einzig 11 Verfahren übrig blieben. Es war aber die Aufgabe des
Rechtsorgans, alle Verfahren, die direkt mit dem Massaker im Zusammenhang
stehen, zu einem einzigen zusammenzufassen, da die begangenen kriminellen
Handlungen in einem einzigen Akt stattgefunden haben.
All dem müssen wir hinzufügen, dass durch den
Widerruf des Haftbeschlusses aufgrund des wahrscheinlichen Delikts einer
kriminellen Vereinigung, eine Fragmentierung der Tatsachen und Umstände
erreicht wurde. Nur 15 Beamten auf unterer Ebene wurde der Prozess gemacht.
Völlig straffrei blieben die Beteiligung und Verantwortlichkeit von Ernesto
Zedillo Ponce de León, Präsident der Republik, Emilio Chuayffet,
Innenminister, Julio César Ruiz Ferro, Gouverneur des Staates (der auf
angemessene Art über die Situation informiert worden war und nicht
gehandelt hat, um das Massaker zu verhindern) und anderen. Und das, obwohl
die Delikte Beamtenverschwörung, unrechtmäßige Ausübung Öffentlichen
Dienstes und Delikte der Justizverwaltung offensichtlich mit den jeweiligen
Amtsverpflichtungen im Zusammenhang stehen.
So haben Zeugen bestätigt, dass Staatsbeamte
damit einverstanden gewesen wären, dass Zivilisten Waffen tragen, die
ausschließlich für die Armee bestimmt sind, sowie Fahrzeuge und staatliches
Eigentum benutzen, um bewaffnete Zivilisten zu transportieren.
Der Staat begünstigte die Auflösung der Spezialstaatsanwaltschaft,
die am 1. April 1998 geschaffen worden war, minimierte und verzögerte damit
die Rechtsprechung und reduzierte diese Instanz auf einen einfachen
Bereich, der von der ‚Unterabteilung Strafverfahren „A“‘ der Abteilung des
Obersten Gerichtshofs der Republik in Chiapas abhängig ist. Verantwortlich
ist der dem zweiten Gerichtsbezirk des Distrikts zugewiesene MP, wo derzeit
2 offene Strafverfahren gegen Zivilisten laufen.
Das genannte Zentrum ruft die Bundes- und
Landesbehörden dringend dazu auf, sich schnellstens im Dienste der Wahrheit
und Gerechtigkeit um diese Unregelmäßigkeiten, die den Rechtsprozess
gelähmt haben, zu kümmern. Andernfalls wird das Argument der Verteidigung
der Beschuldigten bezüglich des religiösen Hintergrundes als Motiv des
Massakers die öffentliche Meinung weiterhin irreführen und im schlimmsten
Fall zu einem politischen Druckmittel werden, das den Rechtsprozess noch
mehr vom richtigen Wege abbringt.
________________________
Übersetzung: Gabriele Jahn
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Anzeige der Vorfälle im Bezirk Olga Isabel
27. Oktober 2003
Caracol
Torbellino de Nuestras Palabras
(Caracol Schneckenwindung unserer Worte)
An die nationale und internationale Presse
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
An die ehrlichen Menschenrechtsverteidiger von Mexiko
An die sozialen Nichtregierungsorganisationen
Die Autoritäten der Junta der Guten Regierung "Corazón del Arcoiris de
Nuestra esperanza" ("Herz des Regenbogens unserer Hoffnung")
machen folgende Vorfälle in der Gemeinde Kīan Akil, Autonomer Bezirk in
Rebellion Olga Isabel, Chiapas, Mexiko, bekannt.
Wir werden ein wenig über die Geschichte der Situation erzählen, in der die
Einwohner der Gemeinde Kīan Akil leben, nahe der Region, in der eine kleine
Gruppe bewaffneter Männer operieren, die als die Aguilares bekannt sind,
die unschuldige Menschen ermordet haben und die Zivilbevölkerung der Region
seit vielen Jahren bedrohen, ohne dass jemand aufmerksam geworden wäre oder
irgendetwas getan hätte um Gerechtigkeit zu üben.
Am 15. Oktober 2003 gegen 12:30 Uhr wurden Schüsse aus Hochleistungswaffen
abgefeuert. Am 28. Oktober 2003 gegen 12:00 Uhr tauchten sie auf der
Strasse dieser Region auf, um zu provozieren und zu erschrecken, sie
sperrten den Pfad zu dem Bach ab, an dem die Frauen ihre Wäsche waschen und
baden müssen, weil es der einzige Ort ist, den sie benutzen können.
Der Autonome Bezirk Olga Isabel hat auf nationaler Ebene viel über das, was
sie erleiden denunziert und gemeldet, nicht nur die Menschen, die sich
autonom organisieren, sondern auch jene, die nicht Mitglieder des Autonomen
Bezirks sind, die auch ihre Klagen, bei den Regierungsinstitutionen
eingereicht haben, aber diese haben nichts getan.
Jetzt misshandelt diese Gruppe der Aguilares weiterhin die Menschen und
bedrohen alle umliegenden Gemeinden unter dem Schutz der
Regierungsbehörden.
Die sozialen Nichtregierungsorganisationen wissen das sehr gut, wir denken,
dass sie ausreichende Beweise über die angerichteten Schäden oder über
frühere Vorfälle in dieser Region haben, einschließlich der Ermordung
unseres Compaņero Antonio Mejía Vásquez, der am 26. August 2002 in der
Gemeinde K'an Akil auf der Strasse aus einem Hinterhalt angegriffen wurde.
Seit diesem Zeitpunkt haben sich die Drohungen gegen die Angehörigen des
Autonomen Bezirkes verschärft, weil sie die Wahrheit sagen über das, was in
der Vergangenheit geschehen ist, und am meisten hat die Mejía Familie zu
leiden, die Söhne und Töchter des verstorbenen Antonio Mejía Vázquez.
Als Autonomer Bezirk werden nicht aufhören, die Taten dieser Gruppe von
Verbrechern und ihre Feindseligkeiten gegen die Bevölkerung anzuklagen, und
genauso wenig werden wir erlauben, dass unsere Compaņeros weiterhin
darunter leiden müssen.
Hochachtungsvoll,
Der Autonome Rat des Bezirkes Olga Isabel
Junta de Buen Gobierno "Corazón del Arcoiris de nuestra
Esperanza" ("Herz des Regenbogens unserer Hoffnung")
Unterschriften und Siegel
Quelle:
ENLACE CIVIL, A. C.
20 de Noviembre no. 36
Barrio de Mexicanos
C.P. 29240
San Cristobal de las Casas, Chiapas
teléfono/fax:
(967) 6782104
enlacecivil@laneta.apc.org
Te invitamos a visitar nuestra página web!!
http://www.enlacecivil.org.mx
__________________________________________
Enlace Civil mailing list
http://laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
Favor de NO ENVIAR mensajes a la dirección de la lista
_______________________________________________
Enlacecivil-l mailing list
Enlacecivil-l@listas.laneta.apc.org
http://www.laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
Übersetzung: Dana
_________________________________________________________
16. Oktober 2003
Anzeige der Gemeinden Tzacucum und
Jolitontic, Bezirk Chalchihuitán, Chiapas, Mexiko.
An die Öffentliche
Meinung
An die Nationalen
und Internationalen Medien
An die Nationale
und Internationale Zivilgesellschaft
Brüder und
Schwestern,
die
Unterzeichnenden dieser Anzeige sind die lokalen Autoritäten und
Repräsentanten der Gemeinden Tzacucum und Jolitontic aus dem Hochland von
Chiapas. Wir möchten klären, wie sich die Vorfälle vom Montag, dem 13.
Oktober 2003, wirklich zugetragen haben, als die Soldaten in die genannten
Gemeinden eingedrungen sind.
Die ersten 35
Bundessoldaten betraten Tzacucum gegen 18.30 Uhr. Die Unterstützungsbasen
der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung lehnten die Anwesenheit
der Soldaten sofort ab und ersuchten sie auf friedliche Weise, die Gemeinde
zu verlassen. Sie blieben für einige Minuten und fuhren dann weiter nach
Jolitontic, das sie gegen 19.30 Uhr erreichten. Dort errichteten die
Soldaten ein Lager vor der Schule von Jolitontic und verteilten sich auf
die ganze Ortschaft, um die Gemeinde zu kontrollieren.
Die Repräsentanten
der Gemeinden Tzacucum und Jolitontic fragten die Soldaten, wer sie
autorisiert habe, die Gemeinden zu betreten. Die Soldaten sagten zuerst,
dass der Bezirkspräsident von Chalchihuitán sie angefordert habe, aber
später sagten sie, sie hätten sich unterwegs verirrt. Die Soldaten
kampierten die ganze Nacht vor der Schule von Jolitontic.
Dienstag morgen
gegen 5.00 Uhr ersuchten die Repräsentanten der Gemeinden die Soldaten, zu
gehen, aber als die Soldaten nicht weggingen, schickten ihnen die Menschen
ein zweites Gesuch. Die Soldaten verließen die Gemeinde von Jolitontic erst
gegen 10.00 Uhr vormittags.
Mit diesen
Tatsachen wollen wir demonstrieren, dass der Bezirksbeauftragte von Tzacucum,
Mariano Díaz Pérez, lügt, wenn er fälschlicherweise erklärt, dass die
zapatistischen Basen die Soldaten 10 Stunden lang gefangengehalten hätten
und man 10 Stunden lang über ihre Freilassung verhandeln musste. Mariano
Díaz Pérez und einige seiner Compaņeros sind als Provokateure bekannt.
Darüber hinaus
möchten die zapatistischen Basen den PRIistas der Gemeinden von
Chalchihuitán sagen, dass sie den Lügen nicht glauben sollen, und dass wir
weder Probleme noch Streit mit irgendjemanden suchen. Im Gegenteil, wir
wünschen uns gegenseitigen Respekt, gleichgültig welcher Organisation oder
Religion man anhängt.
Die Repräsentanten
von Tzacucum und Jolitontic
JUNTA DER GUTEN
REGIERUNG "ZENTRALES HERZ DER ZAPATISTEN VOR DER WELT" (JUNTA DE
BUEN GOBIERNO CORAZÓN CÉNTRICO DE LOS ZAPATISTAS DELANTE DEL MUNDO)
Quelle:
ENLACE CIVIL, A. C.
20 de Noviembre no. 36 Barrio de Mexicanos C.P. 29240 San Cristobal de las
Casas, Chiapas
teléfono/fax: (967)
6782104
enlacecivil@laneta.apc.org
Te invitamos a
visitar nuestra página web!! http://www.enlacecivil.org.mx
Enlace Civil
mailing list http://laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
Favor de NO ENVIAR
mensajes a la dirección de la lista
Enlacecivil-l
mailing list Enlacecivil-l@listas.laneta.apc.org http://www.laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
___________________
Übersetzung von
Dana
___________________________________________________
LA JORNADA vom 13.10.2003
Junta
der Guten Regierung läßt Festgenommenen frei
Tuxtla Gutiérrez hat bezahlt
von ELIO HENRIQUEZ
Der Anführer der
Unabhängigen Landarbeiter- und Bauernzentrale (CIOAC-Oficial), Miguel Angel
Vázquez Hernández, teilte mit, dass die Junta der Guten Regierung
"Hacia la Esperanza" ("auf die Hoffnung zu") diesen
Sonntag Armín Morales Jiménez freigelassen hat, der seit dem 2. September
unter der Beschuldigung des angeblichen Deliktes des Vertrauensmissbrauchs
festgenommen war.
Am Telefon sagte
der Anführer der Tojolabales, dass sein Compaņero um 17 Uhr freigelassen
wurde, angeblich nachdem die Regierung des Bundesstaates Chiapas die 80.000
Pesos bezahlt hatte, die der Autonome Rat von San Pedro de Michoacán als
Zahlung für einen Lieferwagen gefordert hatte, der Gilberto Hernández,
Unterstützer der EZLN, gehörte, und den Armín Moralez an eine andere Person
widerrechtlich verkauft hatte.
Er fügte hinzu,
dass die CIOAC-Oficial "nicht damit einverstanden ist, dass die Regierung die 80.000
Pesos bezahlt hat, weil es ein schlechter Präzedenzfall ist, und wenn sich
Fälle wie dieser wiederholen, werden sie ebenfalls Geld fordern. Wir sind
definitiv nicht damit einverstanden, aber die Regierung hat es ja schon so
gemacht".
___________________________
Übersetzung: Gruppe
B.A.S.T.A.
Anmerkung: Das ist
meiner Meinung nach noch keine "runde" Darstellung der Sachlage,
auch wenn es La Jornada ist. Mal sehen, was die
Menschenrechtsorganisationen und die Zapatistas selbst dazu sagen werden.
Luz
___________________________________________________________________
Autonomer Bezirk Santa Catarina, Chiapas,
Mexiko
11. Oktober
2003
An die Öffentliche
Meinung
An die nationale
und internationale Zivilgesellschaft
An die nationale
und internationale Presse
Brüder und
Schwestern,
wir möchten Sie
darüber informieren, was sich am 9. Oktober 2003 im Ejido San Francisco El
Triunfo, Autonomer Bezirk Santa Catarina, zugetragen hat.
Gegen 11.00 Uhr
vormittags trafen auf Veranlassung des Friedensbeauftragten Luis H. Alvarez
der Bezirkspräsident und der offizielle Bezirksrichter von Pantelhó
zusammen mit zwei Anwälten im Ejido ein. Sie wurden ebenfalls von vier
Beamten der öffentlichen Sicherheitspolizei begleitet, die die Straße
überwachten. Als sie die Gemeinde erreichten, fingen der Bezirksbeauftragte
und der Überwachungsrat an, über die Lautsprecheranlage die
Unterstützungsbasen der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung
aufzufordern, zu einem Treffen zu erscheinen. Sie riefen sie dreimal aus,
aber die Compaņeros leisteten nicht Folge. Daraufhin gingen ein Anwalt und
der Überwachungsrat dazu über, die Compaņeros persönlich aufzurufen. Die
Compaņeros sagten dem Anwalt, dass sie weder Provokationen noch Probleme
mit den PRIistas haben wollten und deshalb nicht zu diesem Treffen mit den
PRIistas gehen wollten.
Danach versammelten
sich die Beamten in der Schule, wo sie mit den PRIistas ein vier Stunden
langes Treffen abhielten, und danach verließen sie die Gemeinde.
Daraufhin begann
der PRIistische Bezirksbeauftragte, die PRIistischen Männer und Frauen
zusammenzurufen, und sie kamen überein, Probleme zu verursachen, denn vier
Stunden später gingen sie dazu über, die Kapelle zu zerstören, da, wie sie
sagten, die Zapatisten von dort ihre Ideen hernehmen würden.
Die Kapelle gehört
hauptsächlich den zapatistischen Compaņeros, denn nur sechs PRIistas sind
katholisch. Die meisten PRIistas gehören einer anderen Glaubensrichtung an;
12 Personen sind presbyterianisch und sieben gehören der Pfingstbewegung
an. Sie stahlen die Dachabdeckungen und die Aluminiumplatten der Kapelle
und nahmen sie mit nach Hause. Die Heiligenbilder blieben ohne Dach. Zudem
zerstörten sie eine alte Kapelle vollständig und hackten die Dachstützen
mit der Axt durch.
Die PRIistas, die
all diese Probleme verursachten, sagten, dass sie der Anordnung des
Bezirkspräsidenten folgten, deshalb sagen die PRIistas, dass sie keine
Angst hätten, und dass wir Zapatistas nichts wert seien. Beiliegend sind
die Namen der PRIistas, die diese Probleme verursachen.
Katholiken:
1. Juan Jiménez
Guzmán
2. Alonso Jiménez Gómez
3. Pedro Jiménez Gómez
4. Mariano Sántiz Pérez
5. Antonio Jiménez Pérez
6. Agustín Jiménez
Méndez
Pfingstler:
1. Juan Méndez
Gómez
2. Juan Méndez Cruz
3. Pablo Méndez
Cruz
4. Manuel Méndez
Cruz
5. Antonio Méndez Cepeda
6. Antonio Méndez
Cruz
7. Juan Méndez Jiménez
Presbyteraner:
1. Antonio Gómez Pérez
2. Sebastián Gómez
Torres
3. Manuel Gómez
Torres
4. Antonio Gómez
Torres
5. Lorenzo Gómez Pérez
6. Juan Gómez López
7. Manuel Gómez
Martínez
8. Lorenzo Mendoza Gómez
9. Manuel Mendoza
López
10. Miguel
Mendoza López
Dies sind alle
Personen, und jetzt sagen und drohen sie an, andere Häuser der Compaņeros
niederzubrennen. Wenn diese Handlungen nicht aufhören, werden wir nicht
schweigen.
Hochachtungsvoll
Autonomer
Bezirksrat Santa Catarina
Junta der Guten
Regierung 'Zentrales Herz der Zapatisten vor der Welt' (Corazón Céntrico de
los Zapatistas Delante del Mundo)
Quelle:
ENLACE CIVIL, A. C.
20 de Noviembre no. 36 Barrio de Mexicanos C.P. 29240 San Cristobal de las
Casas, Chiapas
teléfono/fax: (967) 6782104
enlacecivil@laneta.apc.org
Te invitamos a
visitar nuestra página web!! http://www.enlacecivil.org.mx
Enlace Civil
mailing list http://laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
Favor de NO ENVIAR
mensajes a la dirección de la lista
Enlacecivil-l
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http://www.laneta.apc.org/mailman/listinfo/enlacecivil-l
___________________
Übersetzung von
Dana
____________________________________________________________________
CIOAC OFICIAL verschleppt zwei Zapatisten (14.9.2003)
JUNTA DER GUTEN REGIERUNG "HACIA LA
ESPERANZA"
MUTTERCARACOL DER CARACOLES VON "SEE
UNSERER TRÄUME".
LA REALIDAD, CHIAPAS, MEXIKO, 14. SEPTEMBER
2003.
AN DIE NATIONALE UND INTERNATIONALE PRESSE
AN DIE MEXIKANISCHE BEVÖLKERUNG
AN DIE VÖLKER DER WELT
BRÜDER UND SCHWESTERN.
WIR ZEIGEN FOLGENDES AN:
1.- DIE JUNTA DER GUTEN REGIERUNG "HACIA
LA ESPERANZA" lehnt aufs schärfste die Aktionen und Pläne der Leiter
von CIOAC OFICIAL ab, angeführt von den Abgeordenten Luis Hernández Cruz,
Antonio Hernández Cruz, José Antonio Vázquez Hernández, Miguel Ángel
Vázquez Hernández, Cesar Morales Jiménez, dem Leiter der Bezirkspolizei
Roberto Alfaro Velasco, und Jorge Luis Escandón Hernández, vorgeblicher
Bezirkspräsident von Las Margaritas.
2.- Sie sind die Verantwortlichen, die die
Entführung unserer Compaņeros José Luis Solís López und Oscar Lorenzo
Méndez organisiert haben sowie den Raub des Lastwagens aus den Beständen
der Junta der Guten Regierung (JGR).
3.- Am 13. September, wendete sich eine
Kommission der JGR an das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas
und das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte, um etwas über
den physischen und psychischen Zustand unserer Compaņeros in Erfahrung zu
bringen, die bereits am 10. September gegen 8:00 Uhr in der Gemeinde
Ignacio Zaragoza gewaltsam verschleppt wurden, und über die wir bis heute
nichts in Erfahrung bringen konnten.
4.- Die drei Kommissionen reisten in die
Gemeinde Saltillo, wo unsere Compaņeros angeblich gefangengehalten wurden,
aber wir fanden sie hier nicht, wir trafen nur die Tochter eines Kommissars
an, die uns sagte: "Ich hörte meinen Papa sagen, dass sie heute morgen
woanders hingebracht worden sind". Wir fragten sie, wohin, aber sie
sagte, sie wüsste es nicht.
5.- Die Überstellung unserer Compaņeros an
einen unbekannten Ort zeigt klar, dass es sich hier um das Verbrechen einer
Entführung handelt.
6.- Wir bitten die Bevölkerung von Chiapas und
von ganz Mexiko, uns dabei zu helfen, unsere Compaņeros zu lokaliseren, die
Opfer einer Entführerbande geworden sind, die sich als Leiter von CIOAC
OFICIAL bezeichnen und Komplizen der Räubermafia sind. Wir fordern
ebenfalls, dass diese Leiter öffentlich aufklären, welche Gründe und Motive
sie hatten, unsere Compaņeros zu entführen. TÖTEN, BERAUBEN, VERGEWALTIGEN
ODER WAS?
7.- Wir möchten klarstellen, dass es uns
schmerzt, dass die armen Unterstützungsbasen von CIOAC OFICIAL geschickt
manipuliert und mobilisiert wurden, um diese Niedertracht zu verteidigen.
Die Leiter von CIOAC drohen ihnen damit, ihnen keinen Schutz zu gewähren,
wenn sie sich nicht mobilisieren. Aber wenn sie sich weiterhin
mobilisieren, werden sie zu Komplizen der Räubermafia.
8.- Wir machen den Bezirkspräsidenten, den
Bezirksleiter der Polizei, den Lokalabgeordneten und die CIOAC Leiter für
die physische und psychische Integrität unserer Compaņeros verantwortlich
sowie für den Zustand unseres LKWs.
9.- Wir lehnen ab, geben zur Kenntnis und
streiten entschieden ab, dass Sr. Armin Morales in der Gemeinde von San
José del Río von Milizen mit Schusswaffen gewaltsam in Gewahrsam genommen
worden sei, wie öffentlich behauptet wurde.
10.- Am 2. September 2003 kamen die Seņores
Armín Morales, Absalón Morales, Rigoberto Pi, Eduardo Cristiani und Salomón
Álvarez vor den Bezirksautoritäten von San Pedro de Michoacán, mit Sitz in
La Realidad Trinidad, zu folgender Übereinkunft:
- Sr. Absalón
Morales verpflichtete sich freiwillig, innerhalb von 4 Tagen eine Summe von
80.000 Pesos an Sr. Rigoberto Pi zu zahlen, die dem Wert des Lastwagens
entspricht. Als Zeugen stehen Sr. Eduardo Cristiani und Sr. Salomón Álvarez
zur Verfügung. Sr. Armín Morales blieb nur zurück, bis sein Vater Absalon
Morales mit den 80.000 Pesos zurückkehrte, um für den gestohlenen Lastwagen
zu zahlen.
11.- Volk von Mexiko, um wahre Gerechtigkeit zu
erhalten, zahlen wir mit der Entführung unserer Compaņeros. Aus diesem
Grund FORDERN wir die sofortige und bedingungslose Freilassung unserer
Compaņeros und die Aushändigung unseres Fahrzeugs. Was ist an diesem
Verbrechen nicht zu verstehen? Was ist daran nicht zu verstehen, dass sie
unsere Compaņeros unrechtmäßig verschleppt haben und ohne Kontakt zu ihren
Familien gefangenhalten? Was muss siegen, die Vernunft oder die
Ahnungslosigkeit, das Einvernehmen oder die Taubheit, der klare Blick oder
die Blindheit?
Sagen Sie uns das, Volk von Mexiko.
HOCHACHTUNGSVOLL
DIE JUNTA DER GUTEN REGIERUNG "HACIA LA
ESPERANZA"
(Siegel und Unterschriften)
(übersetzt von Dana)
____________________________________________________________________
Belästigungen in Santa Catarina, Chiapas (9.9.2003)
Junta der Guten Regierung, Corazón
Céntrico de los Zapatistas Delante del Mundo' (Zentrales Herz der
Zapatisten der ganzen Welt)
Caracol Tzobombail Yu'un Lekil J'amteletik Ta
O'lol Yo'on Zapatista Ta Stuk'il Sat Yelob Sjunul Balumil
9. September 2003.
- Anzeige -
An die Öffentliche Meinung
An die Nationale und Internationale
Zivilgesellschaft
An die Nationale und Internationale Presse
Brüder und Schwestern
Die Unterzeichnenden, die Junta der Guten
Regierung von Los Altos, Chiapas, Mexiko, möchten durch diese Anzeige auf
die Probleme in der Gemeinde San Francisco del Triunfo, Autonomer Bezirk
Santa Catarina, ehemaliges Pantelhó, aufmerksam machen. Wir erklären folgendes
1. - Das Problem in der besagten Gemeinde
begann am 18. August 2003, als eine allgemeine Registrierung für
Bildungszwecke durchgeführt wurde. Die EZLN-Unterstützungsbasen kamen
überein, ihre Kinder nicht mehr einzuschreiben, weil sie gesehen hatten, dass
es ein Problem mit den Forderungen für die Annahme der Hilfsleistungen für
das Essen der Studenten gab. Die PRIistas wurden darüber wütend und
beschwerten sich bei ihrem Bezirkspräsidenten in Pantelhó, wo sie die
Polizei und die Armee anforderten, um die Compaņeros in den
Unterstützungsbasen einzuschüchtern. Sie beschweren sich auch bei anderen
Institutionen und fordern vom Bezirkspräsidenten Waffen.
2. - Am 7. September gegen 22:00 Uhr fingen sie
an, ihre Waffen Kaliber 22 einzusammeln. In der gleichen Nacht fingen sie
an, die Häuser mit Steinen zu bewerfen, und danach feuerten sie ihre Waffen
ab, um die zapatistischen Brüder und Schwestern zu erschrecken. Die
PRIistas sagen, die Zapatisten hätten weder Kraft noch Mut, und dass sie
keine Autorität hätten.
Wir, der Autonome Rat der Junta der Guten
Regierung, gemeinsam mit unseren Unterstützungsbasen der Zapatistischen
Armee der Nationalen Befreiung, wollen, dass die Rechte unserer Compaņeros
respektiert werden, genauso wie jene, die keine Unterstützungsbasen sind,
es verdienen, von allen respektiert zu werden. Wir wollen nicht, dass es
hier Probleme zwischen armen Indigenas gibt, denn wir verdienen es alle, in
Frieden zu leben.
Unsere Compaņeros, die belästigt werden,
befinden sich in Rebellion und gehören zum Autonomen Bezirk Santa Catarina.
Wir hoffen, dass diese Anzeige ihren Weg zu
Ihnen gefunden hat, damit Sie etwas über die Probleme erfahren, die sich
innerhalb unserer Gemeinden in Rebellion zutragen, damit wir uns alle
gegenseitig dabei helfen können, vorwärts zu kommen.
Respektvoll
Die Junta der Guten Regierung
Fredi Juárez Pérez
Abraham Sánchez Pérez
[Unterschriften und Siegel]
Autonomer Bezirk Santa Catarina
Mariano Sánchez López
[Unterschrift und Siegel]
(übersetzt von Dana)
__________________________________________________________
Von: Enlace Civil enlacecivil@laneta.apc.org
Samstag, 6. September, 2003
Caracol, Torbellino de Nuestras Palabras
5. September,
2003.
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft:
An die nationale und internationale Presse:
Brüder und Schwestern:
Auf diese Weise möchten wir die Vorfälle melden, die sich in dem Autonomen
Bezirk Miguel Hidalgo zugetragen haben.
Gestern, am 4. September, 2003, gegen 11:00 Uhr, wurden zwei Compaņeros
unseres Bezirkes, Seņor Juan Sántiz Gómez und sein Sohn, Fernando Sántiz
Pérez, von den Öffentlichen Sicherheitskräfte von Teopisca festgenommen.
Sie wurden eingesperrt, und ihr Laster, mit dem sie Feuerholz für den
Eigengebrauch transportierten, wurde ihnen weggenommen.
Die Compaņeros wurden auf dem Straßenabschnitt zwischen Amatenango und
Teopisca festgenommen, zusammen mit zwei andere Lastwagen, die Bretter und
Kohle transportierten. Man sagte ihnen, sie wären festgenommen worden, weil
sie keine Zulassungen mitgeführt hätten, aber ein Laster wurde
freigelassen, nachdem sie der Öffentlichen Sicherheitspolizei Geld bezahlt
hatten.
Als Antwort auf diese Vorfälle erklären wir:
1. Unsere Compaņeros brachen dieses Feuerholz um zu überleben, und man beschuldigt
sie zu Unrecht Ressourcen illegal zu nutzen.
2. Die Regierung belästigt arme Indigenas, die auf ihrem Land arbeiten. Sie
fordern, dass sie um Erlaubnis bitten, und sie nehmen ihnen noch das wenige
weg, mit dem sie überleben müssen. Gleichzeitig erlauben sie den großen
Holzunternehmen und den wahren Ausbeuter, die tatsächlich Tausende Bäume
fällen, weiterzumachen, und in den meisten Fällen sind sie große illegale
Holzhändler.
Angesichts dieser großen Ungerechtigkeiten, fordern wir, dass unsere zwei
Compaņeros mit ihrem Laster freigelassen werden, und dass die Werkzeuge,
die sich darin befanden ihnen zurückerstattet werden.
Als eine Junta der Guten Regierung, und als Autonome Bezirke, sind wir
nicht länger bereit weitere Ungerechtigkeiten gegen Indigenas und arme
Campesinos hinzunehmen.
Aufrichtig,
Die Junta der Guten Regierung Corazón del Arcoíris de Nuestra Esperanza
[Siegel]
* * *
(übs. von Dana)
___________________________________________________
Von: Enlace Civil enlacecivil@laneta.apc.org
Sonntag, 7. September 2003
Junta der Guten Regierung Corazón Céntrico de los Zapatistas Delante del
Mundo
Caracol Tzobombail Yu'un Lekil J'amteletik
Ta O'lol Yo'on Zapatista Ta Stuk'il Sat Yelob Sjunul Balumil
6. September,
2003.
Anzeige
An die Öffentliche Meinung
An die Nationale und Internationale Zivilgesellschaft
An die Nationale und Internationale Presse
Brüder und Schwestern:
Die Unterzeichnenden, die Junta der Guten Regierung von Los Altos, Chiapas,
Mexiko, erklären folgendes, um mit dieser Anzeige auf die Probleme
aufmerksam zu machen, die sich in den Gemeinden San Antonio Nuevo León,
Zacatón Santa Teresa und Guadalupe Tepeyac, Autonomer Bezirk 16 de Febrero,
früheres Simojovel, und dem Ejido San Andrés Duraznal zutragen:
1. Die erwähnten Gemeinden werden gezwungen Hilfsleistungen von der
Regierung anzunehmen, und Dokumente zu unterzeichnen, ohne zu wissen, worum
es sich dabei handelt. Wenn sie die Hilfsleistungen nicht akzeptieren oder
die Dokumente nicht unterzeichnen, die sie sich weigern anzuerkennen,
werden sie belästigt, und die PRIistas drohen ihnen sie von ihrem Land zu
jagen und aus der Gemeinde zu vertreiben.
2. Im Ejido Duraznal werden die Compaņeros und Compaņeras EZLN
Unterstützungsbasen von den dortigen PRIistas belästigt und bedroht.
Wir, in der Junta der Guten Regierung, Autonomer Bezirksrat, gemeinsam mit
unseren Unterstützungsbasen der Zapatistischen Armee der Nationalen
Befreiung, wollen, dass die Rechte unserer Compaņeros respektiert werden,
genau wie die Rechte all derer, die keine Unterstützungsbasen sind. Wir
alle verdienen Respekt.
Wir wollen nicht, dass zwischen arme indigene Personen Probleme bestehen,
denn wir verdienen es alle in Frieden zu leben.
Unsere Compaņeros, die belästigt werden, befinden sich im Widerstand,
und< sie gehören zum autonomen bezirk 16 de febrero.
Wir hoffen, dass unsere Anzeige ihren Weg zu Ihnen gefunden hat, damit Sie
von den Problemen erfahren können, die sich in unsere Gemeinden im
Widerstand zutragen, und dass wir uns alle gegenseitig dabei helfen können,
vorwärts zu kommen.
[Unterschriften und Siegel]
Hochachtungsvoll,
Junta der Guten Regierung
Autonomer Bezirksrat 16 de Febrero
Caracol Resistencia y Rebeldía por la Humanidad.
Ta Tzikel Vocolil Xchiuc Jtoybail Cventa Slekilal Sjunul Balumil
Demokratie.
Freiheit.
Gerechtigkeit.
* * *
(übs. von Dana)
____________________________________________________________
Von: Enlace Civil enlacecivil@laneta.apc.org
Freitag, 5. September, 2003
San Juan Apóstol Cancuc
Chiapas, Mexiko
4. September,
2003.
An die Öffentliche Meinung
An die Nationale und Internationale Presse
An die Nationale und Internationale Zivilgesellschaft
Durch diese öffentliche Anzeige möchten wir auf Folgendes aufmerksam
machen:
2. September, 2003.
Zwei Gerichtspolizisten in Begleitung von Seņor Vicente Pérez Guzmán,
Vizebezirksbeauftragter der Gemeinde San José Chacte, Bezirk San Juan
Cancuc, Chiapas.
Die Gerichtspolizisten und Seņor Vicente Pérez Guzmán versuchten eine
Compaņera von der EZLN Unterstützungsbasis verschleppen, die an der Strasse
parkte. Als sie die Compaņera sahen, näherten sie sich ihr um sie
anzusprechen, entlang des Straßenrandes von wo aus ein Pfad zum Haus der
Compaņera hinaufführt. Die Gerichtspolizisten und Seņor Vicente Pérez Guzmán
zwangen die Compaņera der EZLN Unterstützungsbasis in den roten Kleinlaster
zu steigen, der dem Büro des Bezirkspräsidenten von San Juan Cancuc gehört.
Aber als sie die Compaņera dazu zwangen erschien ein Nachbar. Er sah, dass
sie die Compaņera in den Laster brachten, und der Nachbar unterstützte die
Compaņera von der EZLN Unterstützungsbasis. Darauf ließen die
Gerichtspolizisten und Seņor Vicente Pérez Guzmán die EZLN Unterstützerin
frei. Der Nachbar der Compaņera brachte sie zu seinem Haus, und sie blieb
in Freiheit.
19. August, 2003.
Die Gerichtspolizei in Begleitung von Seņor Diego Gomez Jiménez,
offizieller Stadtrat der Gemeinde Yaxnail, Bezirk San Juan Cancuc, Chiapas.
Und Seņor Juan Gomez Guzmán, Bezirkspolizist aus San Juan Ancuc.
Die Gerichtspolizei und Seņor Diego Gomez Jiménez, zusammen mit Seņor Juan
Gomez Guzmán, kamen um unsere EZLN Unterstützungsbasen in ihre Häuser zu
suchen, in der Gemeinde von San José Chacte, die zum Autonomen Bezirk San
Juan Apóstol Cancuc, Chiapas, Mexiko gehört. Die Gerichtspolizei und
Bezirkspolizisten sprachen die Compaņera an und fragten sie wo die
Compaņeros wären, und sie boten ihr sogar Geld an, das sie mit dabei
hatten, im Austausch für die Information wo die Compaņeros wären. Als die
Compaņera sich weigerte es anzunehmen, oder sie darüber zu informieren wer
die Compaņeros wären, bedrohten sie die Compaņera von der EZLN
Unterstützungsbasis.
Aber wir, als Unterstützungsbasis der Zapatistischen Armee der Nationalen
Befreiung möchten Ihnen sagen, dass falls zu irgendeinem Zeitpunkt unsere
EZLN Unterstützungsbasen verschwunden werden, die Verantwortung dafür bei
Seņor Miguel Castellano Terat liegt, der offizielle Bezirkspräsident von
San Juan Cancuc, Chiapas.
Wir möchten ebenfalls unseren indigenen Brüdern und Schwestern bitten zu
verstehen, dass wir nicht gegen sie sind. Wir verteidigen unsere Rechte für
alle, damit Millionen indigene und nicht-indigene Personen, alle
berücksichtigt werden können. Deshalb fordern wir unsere Rechte.
Demokratie.
Freiheit.
Gerechtigkeit.
Aufrichtig,
Der Zapatistische Autonome Bezirk in Rebellion San Juan Apóstol Cancuc,
Chiapas, Mexiko.
Die Junta der Guten Regierung Corazón Céntrico de los Zapatistas Delante
del
Mundo. Region Los Altos, Chiapas, Mexiko.
Caracol: Resistencia y Rebeldía por la Humanidad.
[Siegel]
___________________________________________________________________
NGO's zeigen
militärische und paramilitärische Übergriffe auf die Caracoles an
San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, Méxiko. 24 August 2003.
An die Öffentlichkeit
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
An die nationale und internationale Solidarität
Die unterzeichnenden Organisationen protestieren aufs schärfste, dass die
Bereitschaft der EZLN - die Kontrollposten auf ihrem Territorium zu räumen,
die Juntas der Guten Regierung zu errichten, den nicht-zapatistischen
Organisationen, die auf ihrem Territorium leben, Respekt zu erweisen und
die bestehenden Probleme durch Dialog und friedliche Mittel zu lösen -
seitens der mexikanischen Armee und der Bundes- und Staatsregierungen mit
der Reaktivierung der paramilitärischen Gruppen gegen einige Caracoles
beantwortet wurde. Dies ist der Fall in Roberto Barrios, wo der
Bezirkspräsident von Palenque, gemeinsam mit den PRIistas und den
Paramilitärs dieser Gemeinde seit dem 16. August begonnen haben, eine
Straße wiederherzustellen, um ein Projekt für Ökotourismus an den
Wasserfällen nahe der Gemeinde voranzutreiben, ohne die Gemeinde zu
konsultieren, während sie gleichzeitig die PRIistas stärkten, was als eine
Provokation gegen die EZLN verstanden wird. Die Paramilitärs belästigen die
Personen, die in dem Caracol arbeiten; nachts feuern sie ihre Waffen ab und
haben kürzlich gedroht, den Caracol zu zerstören und die zapatistischen
Unterstützungsbasen zu vertreiben.
In diesem Zusammenhang wurde am 6. August in der Gemeinde El Vergel, Bezirk
Las Margaritas, ein neues Militärlager installiert, in der Nähe des
Caracols von La Realidad. Am gleichen Tag und während des ganzen Festes zur
Einweihung der Juntas der Guten Regierung in Oventik, erhielten wir eine
Reihe von Anzeigen über die Zunahme der Patrouillen und die Reaktivierung
der militärischen Kontrollposten, unter anderem in den Bezirken Simojovel,
Huitiupán, Ocosingo, Las Margaritas, Chenalhó, La Trinitaria, Altamirano
und Palenque. Gleichzeitig meldete die zivile Organisation "Las
Abejas" in den Gemeinden von Chenalhó weiter, dass die Paramilitärs
nachts Gewehrsalven abfeuern. Trotz alldem weigert sich die Regierung nicht
nur, die Rechte der indigenen Völker verfassungsrechtlich anzuerkennen,
sondern auch die Bedingungen zu erfüllen, die von der EZLN für die
Wiederaufnahme des Dialoges gesetzt worden sind, und hat sich stattdessen
entschieden, die militärische und paramilitärische Umklammerung zu
verstärken, um die zapatistische Bewegung zu vernichten.
Aus diesem Grund fordern wir von den Bundes- und Staatsregierungen die
Einstellung der Militärpatrouillen, den Rückzug der mexikanischen Armee aus
den Gemeinden in die Baracken; die Auflösung und Bestrafung der
paramilitärischen Gruppen, deren Mitglieder der Regierung namentlich
bekannt sind, da es genug Anzeigen gegen sie gab; die Respektierung der
Caracoles und der Juntas der Guten Regierung; die Beendigung der Repressionen
in Chiapas und in ganz Mexiko. Wir ersuchen um Respekt für die
Menschenrechte und die freie Selbstbestimmung der indigenen Völker.
Wir ersuchen unsere Brüder und Schwestern von der nationalen und
internationalen Solidarität um ihre Präsenz für die Begleitung und Stärkung
der zivilen Friedenscamps, besonders in Roberto Barrios.
Hochachtungsvoll
Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte,
Menschenrechtszentrum "Fray Bartolomé de Las Casas", CIEPAC,
CAPISE, Promedios, Estación Libre, Indymedia Chiapas
* * *
(übs. von Dana)
Quelle: Indymedia Chiapas http://chiapas.mediosindependientes.org/
___________________________________________________________________
Gespannte
Ruhe in Roberto Barrios
Auf Indymedia Chiapas ist auch der Bericht der BeobachterInnen-Delegation
dokumentiert, die am 24. und 25. August in
Roberto Barrios war.
Quintessenz
des Berichtes ist die Feststellung, dass die verbalen Attacken und
Drohungen der Paramilitärs seit Sonntag, 25.8., aufgehört haben, "was
die autonomen Behörden der schnellen Verbreitung der Anzeigen und der
darauffolgenden Antwort der Zivilgesellschaft zuschreiben". In
gespannter Ruhe arbeiten rund 30 Personen der zapatistischen
Unterstützungsbasis weiter an der Errichtung des neuen autonomen Regierungsgebäudes
der Zona Norte.
Den vollständigen Bericht sowie ein ausführliches Interview mit den
autonomen Behörden der Region siehe:
http://chiapas.mediosindependientes.org/display.php3?article_id=105893
Informe de la Delegación que fue a Roberto Barrios ante la amenaza de
desalojo de paramilitares contra esta comunidad:
Direkte Solidarität mit Chiapas, Postfach 8616, 8036 Zürich, SUIZA
___________________________________________________________________
Von: Enlace Civil, A. C. enlacecivil@laneta.apc.org
Datum: Mittwoch, 20. August 2003
19 August, 2003.
Caracol 'Que Habla Para Todos', Roberto Barrios
An die Öffentliche Meinung
An die Nationale und Internationale Zivilgesellschaft
An das Netzwerke der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte
Wir zeigen an:
Am Samstag, 16. August 2003, inaugurierte der Bezirkspräsident von
Palenque, Chiapas, im Beisein von PRIistas aus dem besagten Ejido, die
kürzlich durchgeführte Straßenbesserungsarbeiten. Dies wurde auf allen
Radiostationen, die von der schlechten Regierung kontrolliert werden,
verkündet, wobei sie die indigene Bevölkerung belogen, und ihnen erzählten,
dass die Strasse zu ihrem Nutzen repariert worden wäre, um ihnen das
Projekt "Feste Erde" leichter schicken zu können, wie Seņor
Alfredo Cruz Guzmán erwähnte. Stattdessen brachte es mehr Feindseligkeiten
und Provokationen, und die PRIistas fühlen sich mutiger, wie die Vorfälle
der letzten Tage beweisen. Am Freitag, dem 15. August 2003, kassierten
PRIistas aus dieser Gemeinde - genauer, ein Pastor der Pfingstkirche,
Pascual Gómez Pérez - von einem Lastwagen des Autonomen Bezirkes 50 Pesos,
um das Ejido passieren zu dürfen. In den vergangenen Tagen haben sie auch
den Fahrer eines anderen autonomen Wagens beleidigt, und forderten ihn auf
ihnen alkoholische Getränke zu bringen.
Wir möchten ebenfalls anzeigen, dass die lokalen FM Radiostationen
verbreiten, es gäbe in Roberto Barrios keine Zapatisten mehr. Wir fragen
uns, wie viel der Bezirkspräsident von Palenque den Reporter zahlen muss,
damit sie diese Lügen erzählen.
Die Junta der Guten Regierung und die autonomen Gemeinden in Rebellion
erklären, dass alles was in den Medien veröffentlicht wurde Lügen sind, um
die Gemeinden zu kontrollieren. Wir haben seit dem Tag der Inauguration die
Ankunft von Fahrzeugen mit Personen beobachtet, die an den Bau eines
Touristenzentrums an den Rio Bascán Wasserfällen interessiert sind. Wir
wissen auch, dass sie bereits einen Ausschnitt geöffnet haben, und dass
auch bereits ein Termin für den Beginn der Bauarbeiten für die Straße
feststeht, die vom Puyipá Ejido bis zu den besagten Wasserfällen führen
soll. Es wird der 1. September sein. Die Straße wird vom Ministerium für
öffentliche Arbeiten der Bezirkspräsidentschaft von Palenque gebaut werden.
Ebenfalls an dem Touristenprojekt beteiligt, sind die
Regierungsinstitutionen, die wir bereits am 21. Juni, 2003 denunziert
haben: INI, SEDESOL, SRA, SEMARNAP und das Ministerium für Tourismus.
Wir warnen Vicente Fox und Pablo Salazar, dass wir ihnen nicht gestatten
werden, weiterhin unsere Rechte als indigene Völker zu ignorieren, wie das
Recht auf freie Selbstbestimmung für das Land, das wir bewohnen, und das
Recht über Pläne, die sie für unser Land haben konsultiert zu werden.
Wie wir bereits in unsere Anzeige vom 21. Juni 2003 erklärt haben, werden
die zapatistischen Unterstützungsbasen und die autonomen Gemeinden in
Rebellion zu Mitteln greifen, die über die Anzeiges hinausgehen, wenn die
Regierung weiterhin darauf besteht, dieses Touristenzentrum zu bauen.
Wir möchten ebenfalls die neuesten Vorfälle von militärischen Belästigungen
melden, die in dem Autonomen Bezirk Trabajo Rebel stattgefunden haben:
11. August, 2003: Gegen 19:20 Uhr abends drang ein Armeekonvoi in das Ejido
Belisario Domínguez ein. Sie kreisten 30 oder 40 Minuten lang durch die
gesamte Gemeinde, und sogar durch das Zentrum. Eine Person aus dem Ejido
fragte sie, was sie dort machten, und die Soldaten sagten, sie würden nach
einer Person namens Cristóbal suchen. Sie verließen die Gemeinde ohne mit
irgendjemanden sonst zu sprechen.
Wir möchten ebenfalls die neuesten Vorfälle von militärischen Belästigungen
melden, die in dem Zapatistischen Autonomen Bezirk Vicente Guerrero
stattgefunden haben:
10. August, 2003: Gegen 11:00 Uhr vormittags, kam ein Lastwagen mit 20 Soldaten
in die Gemeinde von Francisco Villa an, die viele Personen befragten. Ein
paar Minuten später betraten sie die Gärten und forderten die jungen Leute
zum Spielen auf.
10. August, 2003: Ein militärischer Kontrollposten mit sechs Soldaten wurde
auf halber Strecke vom Ejido San José Usumacinta errichtet. Sie fragten
einen Herren, ob Migranten dort durchkommen würden, und wer vorbeilief. Sie
sagten ihm auch, dass sie wiederkommen, und dann Essen und Bier mitbringen
würden, damit sie eine nette Unterhaltung führen könnten.
10. August, 2003: Gegen 11:00 Uhr vormittags erreichte ein Fahrzeug mit 20
Bundessoldaten die Gemeinde Arroyo Granizo, die zum Landeplatz unterwegs
waren um diesen zu fotografieren, aber keine Erlaubnis dafür erhielten. Sie
wollten wissen, wer die Ejido Autoritäten wären, aber diese Information
erhielten sie nicht. Sie sagten sie würden wiederkommen.
11. August, 2003: Nach der Rückkehr der Autonomen Autoritäten von der
Fiesta im Caracol II, Oventik, kursierten während des Nachmittags und eines
Teils der Nacht, zwei Soldaten durch die Gemeinden San Pedro, Portaceli, La
Caoba, San Francisco Palenque und Cuahutemoc Chanacalá. Dieser Akt der
Militärpräsenz und des Eindringens in unsere Gemeinden, zeigen deutlich,
dass unsere verfassungsrechtlich anerkannten Menschenrechte jederzeit
verletzt werden können.
11. August, 2003: Gegen 12:00 Uhr nachmittags kamen 20 Soldaten in einem
großen Lastwagen in das Ejido Nueva Betania, und fragten ob es dort EZLN
Unterstützungsbasen gäbe, aber man erteilte ihnen keine Informationen.
11. August, 2003: Gegen 20:00 Uhr abends erschienen zwei Fahrzeuge mit
Soldaten in die Gemeinde Boca Chanacalá, eins davon machte auf der
Hauptstrasse halt, und das andere fuhr bis zur Hängebrücke. Sie fragten ob
die Strasse dort endete oder weiterginge, denn sie sagten, sie hätten einen
Compaņero verloren und würden nach ihm suchen.
13. August, 2003: Gegen 10:00 Uhr vormittags, wurde eine Gruppe Soldaten
beim Fischen im Fluß El Azufre gesichtet, auf halben Weg vom Ejido Pueblo
Nuevo Usumacinta. Als einige Personen an ihnen vorbeigingen, stellten sie
ihnen verschiedene Fragen. Sie sagten ihnen, wenn es dort Zapatisten gäbe,
würden sie ihnen Geld bringen, weil es das ist was sie wollten. Einige
Leute sagten ihnen, dass es welche gäbe, im Ejido von Las Delicias, und
hier in San José.
14. August, 2003: Gegen 16:00 Uhr nachmittags erreichte ein Lastwagen mit
Soldaten das Ejido Albino Corzo, Sektion 1. Sie parkten ihr Fahrzeug und
sechs Soldaten stiegen aus. Drei von ihnen gingen in ein verlassenes Haus
um dort Karten zu spielen, und die anderen drei liefen durch die Gärten,
während die anderen im Lastwagen blieben.
Militärische Einfälle finden ebenfalls in den Gemeinden Francisco León,
Ejido Río San Diego und Arroyo Jerusalén.
Diese Vorfälle gegen unsere Gemeinden ereigneten sich am 7., 8., 9., 10.,
11., 12. und 13. August 2003, nach der Rückkehr unserer autonomen
Autoritäten aus dem Caracol II, Oventik, Chiapas.
Aus diesem Grund machen wir diese Vorfälle bekannt, da sie unternommen
werden, um unsere zapatistischen Brüder zu verfolgen und einzusperren.
Wir fordern die Staats- und Bundesregierungen auf, die Armee aus unsere
Gemeinden zurückzuziehen, und uns so zu respektieren wie wir sind, denn sie
versuchen den Frieden zu zerstören, und es besteht nicht der leiseste
Zweifel, dass sie unsere individuellen und kollektiven Rechte verletzten
würden.
19. August, 2003.
Aus der Junta der Guten Regierung "Semilla Que Va a Producir"
* * *
(übs. von Dana)
___________________________________________________________________
ANZEIGE des Aguascalientes Roberto Barrios
20 Juni 2003
Ejido Roberto Barrios, Autonomer Bezirk El Trabajo
An die öffentliche Meinung
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
Wir zeigen an:
Am 13 Juni dieses Jahres wurden die Wasserfälle des Flusses Bascán in
diesem Ejido unter anderem von Vertreter der Regierungsinstitutionen INI,
SEDESOL, SRA, SEMARNAP, des Ministeriums für Tourismus und der
Bezirksregierung von Palenque aufgesucht. Sie kamen in Begleitung von
Personen aus dem benachbarten Ejido Puyita - einige darunter gehörten der
paramilitärischen Gruppe Paz y Justicia an, und andere zur
Transportgewerkschaft "Brisen der Wasserfälle des Río Bascán" -
und dem Ejidokommissaren des besagten Ejidos.
Diese Personen kamen um das Grundstück für die Eröffnung eines
Touristenzentrums am Rand der Wasserfälle zu begutachten und festzulegen.
Die Ejidobewohner EZLN Unterstützungsbasen analysierten die Situation und
erkannten, dass der Bau dieses Touristenzentrums der Gemeinde keinen Nutzen
bringt, sondern vielmehr ökologische Probleme an einem Ort verursachen
wird, das bis jetzt sehr gut geschützt war. Desgleichen wird das
Touristenzentrum soziale Probleme in der Gemeinde schaffen, da nicht alle
von dem Zentrum finanziell profitieren werden und die Ungleichheit steigen
wird, wie es auch andernorts geschehen ist, wie an den Wasserfällen von
Agua Azul und Misol-ha, wo es aus diesem Grund zu interne Gemeindekonflikte
gekommen ist.
Da es sich hierbei um eine Provokation der schlechten Regierung gegenüber
diese Gemeinde handelt, die zum Rebellengebiet gehört, und in der sich das
EZLN Kulturzentrum Aguascalientes V befindet; sowie Teil der Strategie der
Regierung zur Destabilisierung der zapatistischen Gemeinden in Widerstand
im Rahmen des neoliberalen "Puebla-Panama Planes" ist, erklären
die zapatistischen Unterstützungsbasen, dass sie den Bau dieses
Touristenzentrums nicht gestatten werden. Wenn die Regierung darauf besteht
dieses Zentrum in Betrieb zu nehmen, werden die EZLN Unterstützungsbasen zu
allen Maßnahmen greifen, die über eine Anzeige hinausgehen. Die Gemeinden
um Roberto Barrios haben bekannt geben, dass sie die Compaņeros und
Compaņeras dieser Gemeinde unterstützen werden.
Das Ejido-Kommissariat
Vertreter des Netzwerkes der Gemeindeverteidiger
(Unterschriften und Siegel)
(übs. von Dana)
---
Quelle:
ENLACE CIVIL, A. C.
20 de Noviembre no. 36
Barrio de Mexicanos
C.P. 29240
San Cristobal de las Casas, Chiapas
enlacecivil@laneta.apc.org
Te invitamos a visitar nuestra página web!!
http://www.enlacecivil.org.mx
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ANZEIGE aus Tila
San Cristóbal de las Casas, 21 Juni 2003.
ÖFFENTLICHE ANZEIGE
Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte denunziert die
Zusetzungen der mexikanischen Armee gegen die Einwohner des Ejido Emiliano
Zapata, Bezirk Tila, Chiapas. Diese Vorfälle wurden bereits der staatlichen
Regierung gemeldet, ohne bis heute irgendeine Antwort erhalten zu haben,
während die Zusetzungen weiterhin anhalten.
DIE VORFÄLLE:
1. Am 13. Mai dieses Jahres, gegen 18:00 Uhr, begann ein Unterleutnant der
im Ejido Emiliano Zapata, Bezirk Tila, stationierten Abteilung, unter
Alkohol- oder Drogeneinfluss unkontrolliert sein Gewehr abzufeuern, und
gefährdete das Leben der Einwohner dieser Gemeinde. Diese Handlungen der
Armee haben für die Einwohner ein Zustand der ständigen Spannung und
Unsicherheit geschaffen, da die Soldaten die Frauen der Gemeinde nicht
respektieren und die Zusetzungen nicht abbrechen.
2. Am 17. Mai, gegen 4:00 Uhr morgens, begann der gleiche Unterleutnant
erneut seine Waffe abzufeuern. Angesichts dieser Vorfälle meldete die
Gemeindeversammlung am 29. Mai diese Handlungen dem Gouverneuren von
Chiapas, Pablo Salazar Mendiguchia, und ersuchte um den sofortigen Abzug
des Militärs aus dem Ejido. Die Meldung erfolgte über ein Büro und
erreichte die Polizeidienststelle von Tila. Die Anzeige der Gemeinde wurde
ignoriert und die Militärs sind weiterhin im Ejido stationiert.
3. Angesichts der fehlenden Antwort der zuständigen Autoritäten an die
Einwohner von Emiliano Zapata, beschlossen diese in der Gemeindeversammlung
die ständigen Zusetzungen erneut dem zweiten Regierungsminister der Region
VI Selva, Yajalon, Chiapas, zu melden, und den unverzüglichen Abzug der
Armee zu fordern. Die Meldung erfolgte am 13. Juni dieses Jahres.
Bis heute belästigt die mexikanische Armee weiterhin ständig die Gemeinde,
und verletzt das Recht der Gemeinde in Frieden zu leben. Außer der
Belästigung durch Gewehrsalven, bringen sie alle vier Tage Prostituierte
mit und führen sich ungehörig in voller Sicht der Schüler und Schülerinnen
auf, denn die Abteilung ist auf einem Grundstück nahe der Schule
stationiert, wo die Soldaten die Schüler belästigen und mit ihren
Aktivitäten den Alltag der Einwohner stören, die deshalb in ein Klima der
Unsicherheit leben.
Angesichts dieser erwähnten Vorfälle, fordert das Netzwerk der
Gemeindeverteidiger für Menschenrechte die Staatsregierung auf, sich der
Lösung des ernsten Problems der Militarisierung in den indigenen Gemeinden
zu widmen. Desgleichen fordern wir die Bundesregierung auf die Armee sofort
abzuziehen, in Erfüllung einer der Bedingungen für die Wiederaufnahme des
Dialoges mit der EZLN. Die ständigen Anzeiges der indigenen Gemeinden über
die Zusetzungen des Militärs offenbaren aber das fehlende Interesse der
Bundesregierung an einer friedlichen Lösung des Konfliktes in Chiapas.
Hochachtungsvoll,
Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte
Quelle: ENLACE CIVIL, A. C.
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Übersetzung von Dana
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