1.3. Organisation des Internet

1.3.1. Standards
1.3.2. Netztopologie

1.3.1. Standards

Die Bedeutung von Standards im Internet ist so hoch einzuschätzen wie die von Normen in der industriellen Produktion oder von Containern im Welthandel. Die herstellerunabhängigen Standards des Internet werden überwiegend von den Arbeitsgruppen der Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelt.

Entgegen den Standardisierungsgremien hat die IETF streng genommen noch nicht einmal den Status einer Organisation - sie hat keine Mitglieder, sondern "nur" individuelle Teilnehmer. Jede/r Interessierte kann sich auf den Mailinglisten der IETF und ihrer Arbeitsgruppen eintragen und mitarbeiten.

1.3.2. Netztopologie

Im Internet können sich z.Z. vmtl. über 500 Millionen hosts gegenseitig erreichen. Eine zentrale regelnde Instanz ist dafür nicht erforderlich. Ein an das Internet angebundener Rechner ist Teil eines Subnetzes. Außerhalb dieses Subnetzes muss nichts über den einzelnen Rechner bekannt sein, sondern nur über die Erreichbarkeit des gesamten Subnetzes. Eine Gruppe von Subnetzen, die eine gemeinsame Administration hinsichtlich ihrer Verbindungen ins Internet hat, wird Autonomes System ("AS") genannt.

Die AS tauschen mit ihren AS-Nachbarn Informationen über die Erreichbarkeit von Subnetzen aus. Jedes AS muss per Definition mindestens zwei Nachbarn haben, denn ansonsten wären seine Subnetze, vom Rest des aus gesehen, Teil seines einzigen Nachbarn und damit Teil von dessen AS. Dieses Grundkonzept der Redundanz wirkt auf verschiedenen Ebenen des Internet und führt damit trotz und wegen der Größe des Internet zu dessen erstaunlicher Stabilität.

Die Nachbarschaftsbeziehungen sind überwiegend kommerziell. Das kleinere AS (Kunde) kauft vom größeren AS (Provider) die Leistung, dass Kundenpakete durch das Netz des Providers transportiert werden und darüber hinaus zum Rest des Internet (transit).