(aus: Poonal #621)
 
MEXIKO - Megastaudammprojekt gefährdet Bauern
 
Von Evandro Bonfim*
 
(Mexiko-Stadt, 23. April 2004, adital).- Der Bau eines Staudammes, der 
zehn Mal größer als die Bucht von Acapulco im mexikanischen 
Bundesstaat Guerrero werden soll, gefährdet die Existenz von 25.000 
sich der Landwirtschaft widmenden Menschen in der Region. Ihr Land 
soll für das Projekt enteignet werden. Laut dem Bündnis "Mexikanische 
Allianz für die Selbstbestimmung der Völker", bedeutet der Bau über die 
Vertreibung der Menschen hinaus eine Gefährdung der Umwelt. Das 
Papagayo-Becken werde zerstört und 170 Millionen Quadratmeter Land 
überschwemmt, auf dem Wassermelonen, Zitronen, Mangos, 
Tamarinde, Mais und Kokosnüsse angebaut werden.
 
Der "La Parota" genannte Staudamm ist Teil eines Projektes der 
Elektrizitäts-Firma Interconexión Eléctrica und der Bundeskommission 
für Elektrizität, um Strom für den Export an transnationale 
Energiekonzerne in den USA zu produzieren. Die veranschlagten 
Investitionen für den Bau liegen bei über 1,988 Millionen mexikanischen 
Pesos, "was eine nicht unerhebliche Ausgabe an öffentlichen Geldern 
zum Nutzen der USA bedeutet", heißt es in einer Erklärung des 
Bündnisses. Weiter heißt es dort: "Die Mexikanische Regierung wendet 
weiter Zwangs-Methoden an, wie in San Salvador Atenco, in Tepeaca, 
Puebla, Guichiquero, Oaxaca und vielen anderen ländlichen Gemeinden. 
Im Fall "La Parota" wurden Leute, die sich dem Bau des Staudamms 
widersetzten, eingeschüchtert. Außerdem hat sie Gemeindemitgliedern, 
die dem Bau zustimmten, 300 Pesos gezahlt. Dadurch hat sie einen Keil 
in die Gemeinden getrieben, um die Vertreibung der Bauern in der 
Gemeinde Acapulco zu'legitimieren'."
 
Dieser Staudamm ist Teil des zentralamerikanischen 
Entwicklungsprojekts Plan Puebla-Panamá. In diesem Plan sind mehr 
als 70 Stauseen vorgesehen, die im Süd-Südwesten des Landes gebaut 
werden sollen. Bei einigen wurden die Planungen oder Bauarbeiten 
bereits begonnen. So bei vier grenzüberschreitenden Projekten zwischen 
dem Petén in Guatemala und dem mexikanischen Chiapas; bei zwei mit 
dem Namen Nuevo Huixtán I und II sowie einem weiteren nahe der 
Grenze bei den Montebelloseen; dem Stausee Itzantún in Huitiupán in 
den Altos in Chiapas, dem Projekt Boca del Cerro im Bundesstaat 
Tabasco, einem bei Jalapa del Marqués in Oaxaca und eben dem 
Staudamm "La Parota" in Guerrero.
 
(Quelle: http://www.npla.de/poonal/)

 

 

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