DIE WELT VERÄNDERN
Hier und Jetzt, von Unten und Links
Rebellisches Zusammenkommen, Reden und Feiern in Frankfurt/Main vom 7.-9. Mai 2010
Wir, das Ya-Basta-Netz, laden euch ein, um miteinander zu reden, uns gegenseitig zuzuhören und zu feiern, voneinander zu lernen und Informationen auszutauschen und mit uns gemeinsam ein weiteres Stück von dem Weg zu machen, der uns zu einem menschlichen und würdigen Leben führt.
Ein Stück weiter auf unserem Weg in eine Welt, in der sich keine/r mehr alleine und isoliert, gedemütigt und unterdrückt, wütend, oder ohnmächtig, voller Angst und hilflos fühlen muss. Eine Welt, in der wir den Mut haben, zu träumen und unsere Träume Wirklichkeit werden lassen. Eine Welt, in der niemand mehr darauf wartet, dass Gerechtigkeit von "oben" kommt, weil alle wissen: Die müssen wir uns gemeinsam erkämpfen.
Eine Welt, in der du nicht jeden Tag um deine Würde kämpfen musst, sei es auf den Ämtern, in der Schule, an der Uni, auf der Arbeit, auf der Strasse oder bei der Polizei. Eine Welt, in der niemand gezwungen ist, sich kaputt zu arbeiten - sei es, um überhaupt ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen zu haben, oder weil du erwerbslos bist und ständig eingeredet bekommst, du seiest daran auch noch selbst schuld! Eine Welt, in der keine Kameras rumhängen, die jeden Schritt überwachen.
Eine Welt, in der allen Bildung und Ausbildung zusteht - unabhängig vom Einkommen.
Eine Welt, in der niemand mehr für „illegal“ erklärt wird und keine/r mehr fliehen muss, in der jede/r leben kann, wo sie/er will. Eine Welt, in der es für alle alles gibt, in der alle Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen haben. Wir träumen von einer Welt, in der viele Welten Platz haben! Die Frage ist nur: Wie schaffen wir das? Es ist nicht nötig, die Welt zu erobern. Es genügt, sie neu zu schaffen. Durch uns. Heute!
Überall haben sich schon Menschen aufgemacht, um mit ihren Händen und Köpfen eine andere Welt zu bauen. Wir sind also nicht alleine und wir fangen nicht bei Null an. So haben zum Beispiel die Zapatistas mit ihrem Aufstand für Land und Freiheit in Chiapas/Mexiko 1994 die Welt aufgerüttelt, vielen Menschen Mut gemacht, indem sie zeigten: Es geht, sich zu wehren und etwas Neues, Anderes aufzubauen, es geht ohne Hierarchien, einander zuhören, fragend vorangehen, ohne die Welt zu erobern!
In den folgenden Jahren sind autonome Gemeinden entstanden, Schulen und Krankenversorgung aufgebaut worden. Entscheidungen werden nach dem Konsensprinzip getroffen, d.h. alle Menschen im Dorf bestimmen mit. Obwohl sie von Anfang an (und zunehmend!) vom mexikanischen Staat bekämpft wurden - mit immer mehr Militär und paramilitärischen Gruppen - kämpfen die Zapatistas bis heute weiter gegen den neoliberalen Kapitalismus und für ein würdiges Leben. Ihr Kampf hat viele Gesichter. Unter anderem entstand die „Andere Kampagne“, eine Mobilisierung, die in mehreren Jahren, unabhängig von politischen Parteien, eine basisdemokratische Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Unterdrückung aufbauen will.
Hierzulande gibt es reichlich basisdemokratische Ansätze in vielen Bereichen des Lebens. Es gibt zum Beispiel Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe, Lebensmittel- und Buchläden, Kindergärten, die selbstverwaltet mit kollektiven Strukturen funktionieren. Wagenplätze sind entstanden, manche so groß wie kleine Dörfer. Das Konzept des Mietshäusersyndikats ermöglicht es vielen Menschen, auch mit geringem Einkommen, Häuser zu kaufen und zu bewohnen. Das ist nur möglich durch das Prinzip der Solidarökonomie. Das heißt, Menschen geben ihr Geld nicht mehr den Banken, sondern konkreten Projekten und ermöglichen so die Hauskäufe. Ein anderes Beispiel sind nach wie vor besetzte Häuser, von denen eines die Au in Frankfurt ist. Die Au ist seit fast 27 Jahren besetzt und gemeinsam verteidigt und gehalten worden. Hier werden wir das Treffen veranstalten.
Es gibt viele Beispiele von Projekten, die eine andere Welt schon sichtbar machen. Wir möchten diese Projekte einladen, mit uns zusammen zu kommen und sich enger zu verflechten. Ebenso wichtig sind uns die vielen Menschen hier, die alleine und gedemütigt sind. Die nicht weiter wissen und ihre Träume von einem anderen, besseren Leben schon fast aufgegeben haben. Wir wollen aber auch zusammenkommen, um zu lernen von Menschen und Kämpfen, die hier von unten und links geführt werden: gegen Gentechnik und Atomkraftwerke, gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung, gegen Rassismus und Abschiebungen, gegen Faschismus und die FaschistInnen.
Wenn ich nicht tanzen kann, ist das nicht meine Revolution!
Was tun, wenn wir vom vielen Reden und Zuhören genug haben? Na, tanzen, feiern und demonstrieren! Und schöne, intensive Pausengespräche führen. Es gibt Livebands und Theater, darauf freuen wir uns schon riesig. Und selbstverständlich wollen wir auch, dass die ganze Stadt von uns Notiz nimmt. Mit Sambabands und Clowns, Aktionstheater und PinkSilver die eiskalte Bankenstadt Frankfurt ein bisschen wärmen, ihr vor Augen führen, wie Leben sein kann ... Also Clowns, Sambabands und Theaterleute, kommt massenhaft. Ohne euch macht das Rebellieren viel weniger Spaß!
Das Programm ist nur vorläufig, es liegt an Euch allen, was daraus wird! Wer eine Idee zu einem Workshop hat, kann sich auch spontan noch einbringen.
Die Vorträge sind als Input gedacht und sollen nur etwa 10-15 Minuten dauern.
Programm
Das Programm ist nur vorläufig, es liegt an Euch allen, was daraus wird! Wer eine Idee zu einem Workshop hat, kann sich auch spontan noch einbringen.
Die Vorträge sind als Input gedacht und sollen nur etwa 10-15 Minuten dauern.
- Freitag 7. Mai -
18 Uhr: Begrüßung
20 Uhr: veganes Abendessen. Es kocht Le Sabot
ab 21 Uhr: Konzert mit New Yok und Schall und Rauch
danach wird aufgelegt von Edo und Ozzard of Whizz
- Samstag 8. Mai -
9 Uhr: Frühstück
10 bis 13 Uhr: Workshops
ab 13 Uhr Mittagessen, vegane Vokü, es kocht Le Sabot
15 bis 17 Uhr: Workshops
Themen und Workshops
Bildung
- Globale Vernetzung für freie und emanzipatorische Bildung,
International students movement Marburg
- Freie Schulen-Schulen in Freiheit. Zur aktuellen und historischen Situation freier Schulen in Deutschland.
Susanne, Freie Schule Bremen
Internationalismus
- 61 Jahre BRD-Schritt für Schritt zurück an die Front,
Antimilitarist aus Münster
- Die Zapatistas. De-facto-Autonomie in Chiapas und globale Vernetzung unten links, L. aus MS
- Über den Tellerrand hinaus – Thesen zu Internationalismus im globalen Kapitalismus, Ulli aus Frankfurt
- Film über eine Reise nach Israel und Palästina, E. aus MS
- Wo kommt eigentlich unser Gemüse her – Illegalisierte ArbeiterInnen der industrialisierten Landwirtschaft in Südspanien, M. aus OL
- Die Linke in Russland – Möglichkeiten von Soli-und Zusammenarbeit, OL
- AnarchistInnen in Osteuropa, aus HH
Geschlechterverhältnisse
Zapatistische Frauen, N. aus MS
Umwelt
- Flughafenausbau(FFM)
- Anti-AKW-Bewegung
Ökonomie
- Solidarökonomie, Einkommensgemeinschaften, A.aus Aa.
- Solidarökonomie International, T. aus B.
- Das MietshäuserSyndikat
- Verhältnis von Gewerkschafts- und Umweltbewegung, Bekleidungssyndikat Hann.
Leben und Alltag
- rechtliche Möglichkeiten bei Hartz IV, K. aus FR
- bedingungsloses Grundeinkommen, S. aus HB
- Die Idee der Umsonstläden, Umsonstladen Giessen
- Wie mache ich einen Waldkindergarten, P. und N. aus K.
- Kollektivarbeit, Cafe Libertad aus HH
- Aufbau sozialer emanzipatorischer Netzwerke, Mensch coop
- Die Kommuneidee, Kommune Lutter
- Antirepressionsarbeit
- Rote Hilfe
Ernährung
- Energie, Landwirtschaft und Produktionsautonomie
- Lokomotive Karlshof/Hof Ulenkrug
Kommunikation
- Kommunikation in einer Welt, in der viele Welten Platz haben, K. aus R.
- Rhetorikseminar, S. aus FfM
...außerdem
- Kultur
- Theater
- Sambaworkshop
- Konzerte
- Filme
- Zirkus
18 Uhr gemeinsame Demo ab Galluswarte bis zum Hauptbahnhof mit Musik, Theater und Reden.
20:30 Uhr: vegane Vokü, es kocht LeSabot
ab 21 Uhr Konzert mit:
Bambule
Daddy Longleg
Im Anschluss legen Viva Zapata auf.
- Sonntag 9. Mai -
10 Uhr: veganes Frühstück
bis 12 Uhr nochmal Arbeitsphase der Workshops
12:30 vegane Vokü mit LeSabot
danach großes Abschlussplenum
Aufräumen, Saubermachen und Abbau.
Projektplatz
Auf einem Extraplatz in der Au haben hier Gruppen, Kollektive und Projekte die Möglichkeit, sich vorzustellen. Wollt ihr euch am Projektplatz oder in anderer Form beteiligen, dann solltet ihr euch bis zum 1. April melden.
Wir freuen uns, wenn Ihr kommt!
Beginn: Freitag, 7.5.2010 ab 18 Uhr, In der Au 14-16 (Rödelheim), wo es viel Platz für uns gibt. Dort könnt ihr auch zelten.
Kinderbetreuung ist selbstverständlich vorhanden und eine vegane Küche gibt es auch. Hunde dürfen leider nicht in die Au. Das ganze Treffen ist kostenlos, wir hoffen aber sehr auf eure Spenden.
Die Workshops finden hauptsächlich draußen statt. Bei schlechtem Wetter sind aber auch genügend weitere Räume vorhanden.
Anmeldung:
Ihr erleichtert uns sehr die Organisation, wenn ihr uns diesen Abschnitt zuschickt oder mailt:
Infoladen Frankfurt, Leipziger Str. 91, 60485 Frankfurt/M, c/o Cafe antisistema oder
cafe-antisistema[at]gmx.de
Ich / Wir komme/n am______________ und bin/sind da bis zum __
Wir kommen zu ______ (Anzahl der Personen), davon____ Kinder
Wir kommen mit _____Zelt/en (Anzahl)
Wir brauchen _______ Drinnen-Schlafplätze
Wir wollen folgende Projektplätze, Workshops, Inputs o.ä. anbieten:
Dafür brauchen wir: _____________________________________
Kontakt (bitte mind. eine Möglichkeit für Rückmeldungen angeben)
E-Mail:___________ Tel.:____________ Adresse:_____________