San
Cristóbal de las Casas, Chiapas
30. August, 2002.
Pressebulletin
#3
Die
Vorfälle gegen die zapatistischen Autonomen Bezirke, die im
letzten Monat gemeldet worden sind, folgen ähnlichen Mustern.
Bei
diesen Aktionen spielen politische Interessen mehrerer Parteien eine Rolle.
In August
wurden neue Einfälle berichtet, sowie eine Verstärkung
der Bundesarmee im Bezirk Ocosingo. Gleichzeitig gab es
gewalttätige Vorfälle gegen zapatistische Gemeinden in mehreren
Autonomen Bezirken, die insbesondere auf zapatistische zivile
Autoritäten abzielten. Diese Vorfälle bilden Aktionsmuster,
die auf politische Interessen als Ursache deuten.
Die Vorfälle
Autonome
Bezirke Ricardo Flores Magón und San Manuel, im
Bezirk Ocosingo.
31.
Juli, 2002, Ejido La Culebra.
Gegen
11:00 Uhr vormittags drangen 40 Männer, bewaffnet mit
Handfeuerwaffen und Macheten, das Ejido La Culebra, im Bezirk
Ricardo Flores Magón, in zwei Nissan Buse, auf der Suche nach den
Autonomen Autoritäten dieses Bezirkes. Als sie diese nicht finden
konnten, verwundeten sie sieben Unterstützungsbasen, die am Bau
einer Schule arbeiteten, und verletzten sie schwer. Die Angreifer
stammten aus der Gemeinde San Antonio Escobar, und gehörten
alle der Organisation für die Verteidigung der Indigenen und
Campesino Rechte (OPDIC) an. Einige von ihnen wurden erkannt:
Julio Gómez López, José Gómez López,
Antonio Pérez López,
Sebastián Pérez Gómez, Nicolás Gómez
Santiz, Manuel Guzmán
Pérez, José Hernández Cruz, Lorenzo Pérez
Cruz, Sebastián Pérez
Cruz and Fidelino Gómez López. Vor dieser Aktion versuchten
sie
eine Autonome Autorität zu entführen, der es gelang zu entkommen.
Sie Identität wird aus Sicherheitsgründen geschützt. Keine
Untersuchungen sind bezüglich diesen Vorfällen eröffnet
worden.
19.
August, 2002, Quexil Kreuzung, Dorf Nuevo Guadalupe.
Um 6:30
Uhr morgens erschienen 200 Personen aus Taniperla,
Monte Líbano, Perla Acapulco und Peña Limonar, in 22 Fahrzeuge
(Nissans, Kleinbusse und 3-Tonnen Lastwagen), die an der Quexil
Kreuzung, Nuevo Guadalupe, im Autonomen Bezirk San Manuel halt
machten, wo EZLN Unterstützungsbasen einen Kontrollposten
gegen den Schmuggel mit gestohlene Autos, der Einfuhr
von Alkohol in den Gemeinden, und dem Handel mit Edelholzer
unterhalten. Die 200 Personen, die als Angehörige der OPDIC
erkannt wurden, griffen die Dorfbewohner mit Steine, Macheten,
Handfeuerwaffen und Gewehre an. Vier Personen wurden
angeschossen: Marcos Méndez Sánchez, mit einer Schusswunde
Kaliber 22 in den Magen; Felipe Gómez Sánchez, eine
Schusswunde in den Arm, eine weitere in den Rücken; Juan Méndez
Sánchez, eine Schusswunde in den Arm, und Francisco Méndez
Vázquez, Schusswunde im Fuß und mehrere Schläge auf
den Kopf.
Irma Méndez Gómez, 11 Jahre alt, wurde getreten, genau wie
eine
alte Frau aus der Gemeinde. Es gab ein Versuch mehrere
Frauen anzufahren, und drei Personen zu verschleppen, von denen
es zwei gelang zu entkommen. Rigoberto Sánchez Gómez wurde
verschleppt und zur Ranch San Miguel gebracht, wo man ihm
drohte, ihn lebend zu verbrennen. Er wurde schwer verprügelt, und
ein Teil seiner Kleidung wurde ihm weggenommen. Später wurde er
zum Büro der Staatsanwaltschaft in Ocosingo Stadt gebracht, und
von dort ins öffentliche Gefängnis. Er wurde einige Stunden
später
freigelassen.
Keine
Untersuchung wurde eröffnet, noch wurden die Angreifer auch
nur befragt. Pedro Chulín, der lokale PRI Abgeordnete und Anführer
der OPDIC, und Omar Burguete, der Bezirkspräsident von
Ocosingo, waren unter anderen im Büro der Staatsanwaltschaft
anwesen.
25.
August, 2002, Amaytik Ranch, Autonomer Bezirk Ricardo Flores
Magón.
Vor
10:00 Uhr morgens - während eines Treffens, das von
Autonomen Autoritäten und Nichtzapatisten von der Amaytik Ranch
vier Tage zuvor organisiert worden war - wurden folgende Personen
ermordet: Lorenzo Martínez Espinosa, amtlicher Sprecher des
Autonomen Bezirkes Ricardo Flores Magón, mit einem Schuss aus
einem 16 mm Gewehr, und Jacinto Hernández Gutiérrez,
Autonomer Agent der Amaytik Ranch, durch Schläge auf
den Schädel. Unter den Zapatisten gab es mehrere Verletzte durch
Macheten. Unter der selbst-ernannten "Civil Society" gab es
Verletzungen durch Schläge mehrerer Arten, und einer von ihnen,
Nicolás Hernández Gutiérrez, befindet sich in Villa
Hermosa, mit
einer Gesichtswunde durch eine 16 mm Patrone, mit der auch die
zapatistische Autorität ermordet wurde, da keine anderen
Schusswunden oder Schüsse während des Angriffes berichtet
worden sind. Dies beweist, dass es sich hierbei nicht um eine
Konfrontation gehandelt hat, und dass die Zapatisten nicht bewaffnet
waren.
Nach
Angaben des Kommandanten der Öffentlichen Sicherheit von
Ocosingo, Téogenes López Toledo, wurde die Leiche von Lorenzo
Martínez Espinosa am 25. August abgeholt, in Begleitung des
Agenten der Staatsanwaltschaft [MP] und des Staatlichen Amtes für
Ermittlung [AEI]. Sie trafen vor 15:00 Uhr am Schauplatz an. Die
Leiche sei nach Ocosingo gebracht, und dann am 27. August seiner
Heimatgemeinde Nueva Esperanza zurückgegeben, nachdem eine
Autopsie vorgenommen worden sei. Die Geschwindigkeit, mit der
die erwähnten Institutionen an dem Tag der Vorfälle vorgingen
ist
verdächtig, da sie, zumindest im Fall der AEI und der MP, aus
Ocosingo Stadt gekommen sind, das vier bis fünf Fahrtstunden von
dem Tatort entfernt liegt.
Jacinto
Hernández Ballinas wurde als materieller Urheber der
Ermordung von Lorenzo erkannt, und Santiago Hernández Pérez
für
den Tod von Jacinto. Mit ihnen gemeinsam handelten Alfredo
Hernández Ballinas, Gaspar Hernández Pérez, Jacinto
Hernández
Pérez, Santiago Hernández Ballinas, Camilo Hernández
Ballinas,
Nicolás Hernández Pérez, Nicolás Hernández
Espinosa, Simón
Hernández Gutiérrez und Nicolás Gutiérrez
Espinosa, neben
anderen die noch nicht identifiziert worden sind. Nicolás Hernández
Gutierrez, der mit einer Wunde im Krankenhaus von Villa Hermosa
liegt, muss bei der Hinrichtung von Lorenzo Martínez Espinosá
in
nächster Nähe anwesend gewesen sein, was ihn zu einem Zeugen
und möglichen Komplizen der Ermordung macht.
Eine
Untersuchung wurde zu der Ermordung von Lorenzo Martínez
Espinosa eröffnet, aber nicht zu der von Jacinto Hernández
Gutiérrez.
Autonomer
Bezirk 17 de Noviembre in Altamirano.
7. August,
2002, Neues Dorfzentrum 6 de Agosto.
Gegen
22:00 Uhr wurde José López Santiz, ein lokaler
Verantwortlicher dieser Gemeinde, in seiner eigener Milpa von drei
Personen ermordet, mit acht Schüssen aus einem 16 mm Gewehr.
Die Mörder drohten ebenfalls seine zwei Kinder, jeweils 10 und 12
Jahre alt, die ihn begleiteten, zu töten. Da sie dem Opfer und seiner
Familie sehr gut bekannt waren, wurden sie leicht erkannt, als
Baltasar Alfonso Utrilla, der geschossen hat, Benjamín
Montoya Oceguera und Humberto Castellanos Gómez. Letzterer
genießt aufgrund seiner Position als Stadtrat weiterhin
Verfassungsprivilegien. Selbst nach einer Petition des Gouverneurs
selbst um seine Privilegien aufzuheben, versäumte der Kongress
seine Pflicht zu erfüllen, und behinderte die behördlichen
Untersuchungen. Auf Antrag des Bezirkspräsidenten von
Altamirano, Armando Pinto Kanter, wollten die Bezirkspolizei und die
Öffentliche Sicherheit die Leiche ohne die Anwesenheit eines
Agenten der Staatsanwaltschaft, oder irgendeines Forensikers
wegschaffen. Den Unterstützungsbasen gelang es schließlich
dies zu verhindern. Die drei verantwortlichen Personen waren an der
Wahlkampagne des früheren PRD Kandidaten für die
Präsidentschaft von Altamirano beteiligt gewesen, Gabriel Montoya
Oceguera, der heute ein Lokalabgeordneter der Region Marqués de
Comillas ist. Der Aufenthaltsort von Benjamín Montoya ist bekannt,
aber es gibt keine Anzeichen irgendeiner Art von Untersuchung.
Autonomer Bezirk Olga Isabel, im Bezirk von Chilón.
26.
August, Dorf K'an Akil.
Gegen
5:00 Uhr morgens wurde Antonio Mejía Vázquez ermordet,
als er nach einer kirchlichen Feier nach Hause zurückkehrte. Er und
seine Frauen wurden von vier Personen aus einem Hinterhalt
angegriffen, die von der Frau des Opfers eindeutig als Oscar,
Sebastián, Efraín und Nicolás Aguilar erkannt worden
sind,
Angehörige der bekannten bewaffneten Gruppe "Los Aguilares".
Señor
Mejía, 50 Jahre alt, wurde mit mindestens drei Schusswunden
aufgefunden. Eine im Rücken und eine andere im Thorax aus einer
R-15 Waffe, und eine weitere im Kopf aus einem 16 mm Gewehr.
Sein Gesicht war verstümmelt worden, und seine Ohren
abgeschnitten. Mindestens 14 Patronenhülsen aus einer R-15 und
eine 16 mm Hülse wurden am Tatort gefunden. Der Beauftragte für
Indigene Völker, Porfirio Encino, der zweite Stadtrat von Chilón,
der
Beauftragte der Staatsregierung für Versöhnung, Juan González
Esponda, und Alberto Pérez, der sich selbst ein politischer Arbeiter
vorstellte, versprachen eine schnelle Aufklärung des Falles und eine
Operation zur Festnahme der Verantwortlichen, die mit der
Patrouillierung der Häuser der Angreifer begann. Antonio hatte
einige Monate zuvor eine Position in dem Autonomen Rat
aufgegeben.
Festgestellte
Handlungsmuster
Die
Opfer:
Alle erwähnten Fälle waren Angriffe, keine Konfrontationen gegen
zapatistische Basen. Unter den Opfern vorherrschend waren
zapatistische zivile Autoritäten aus Autonomen Bezirken.
Das
Material:
In den Fällen, für die die OPDIC verantwortlich gewesen ist,
wurden
24 Fahrzeuge eingesetzt, die meisten davon Nissan, die in der
Gegend weithin als öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden. Die
Angreifer trugen Schusswaffen verschiedener Kaliber, zusätzlich
dazu Macheten, Steine und Knüppel. In keinem der Fälle waren
die
angegriffenen Zapatisten zum Zeitpunkt der Vorfälle bewaffnet.
Die
Verantwortlichen :
Obwohl die politischen Zugehörigkeiten der Angreifer scheinbar
verschieden sind, konnten wir sie identifizieren. OPDIC, als eine
Schwesternorganisation der MIRA [eine bekannte paramilitärische
Gruppe], hat eine PRI Identität, sowie Verbindungen zum Militär,
besonders mit den Operationsbasen bei Monte Líbano und Santo
Domingo.
Die
Angreifer bei Amaytik identifizierten sich selbst ziemlich
unpräzise als "Zivilgesellschaft". Es ist jedoch allgemein
bekannt,
dass die Angreifer von Ricardo Díaz Demesa beraten wurden, der
nach eigenen Angaben der OPDIC Repräsentant in Palenque ist.
Die Mitglieder von Los Aguilares sind ehemalige Soldaten oder
Agenten der Öffentlichen Sicherheit, und die Armee lagert oft auf
ihrem Land, im Bezirk von Chilón.
Die
Angreifer bei Altamirano identifizierten sich selbst als Mitglieder
der lokalen PRD, mit Verbindungen zu dem bekannten Rancher
Constantino Kanter und dem Bezirkspräsidenten, Armando Pinto
Kanter, beide von ihnen mit der PRI affiliiert und an den Vorfällen
mitbeteiligt.
Context:
Die geographischen Verbindungen der Akteure in den August-
Vorfällen im Autonomen Bezirk Ricardo Flores Magón.
Wir
haben operative und geographische Verbindungen in den oben-
erwähnten Vorfällen festgestellt. Die Operationslinien repräsentieren
eine Symbiose der Komplexität der Angriffe des letzten Monats.
Geographische Linie der militärischen Positionen in dem Autonomen
Bezirk Ricardo Flores Magón
1. Militärbasis.
Península.
2. Militärbasis. Kreuzung Monte Líbano.
3. Militärbasis. "Guzmán Gruppe" Taniperla. Standort:
am Dorfende
auf dem Gipfel eines Hügels. 4. Zweite Militärbasis. Taniperla.
Standort: besetzt ein Schulgrundstück innerhalb des Dorfes 5.
Militärbasis. Ocotalito. 6. Position der Öffentlichen Sicherheit.
Peña
Limonar. 7. Militärbasis bei San Jerónimo Tulijá. 8.
Militärbasis bei
Cintalapa. 9. Militärbasis. San Caralampio. 10. Militärbasis.
El
Calvario (Carival). 11. Militärbasis. Lacanjá Tseltal. 12.
Militärbasis.
Piñal Kreuzung. 13. Militärbasis. Palestina Kreuzung. 14.
Militärbasis. Ojos Azules. 15. Militärbasis. Chanacalá.
16.
Militärbasis. Chocoljaito.
Geographische Linien der OPDIC Operationen in dem Autonomen
Bezirk Ricardo
Flores Magón:
1. El
Calvario
2. San Caralampio
3. Taniperlas
4. Monte Líbano
5. Plácido Flores
6. Yaxoquintelz
7. Ocotalito
8. Lacandón
9. El Tumbo
10. Cuauhtémoc
11. Peña Limonar
12. Arroyo Granizo
13. El Limonar
14. Cintalapa
15. Manuel Velazco Suárez
16. San Antonio Escobar (wo die Gabelung sich bei El Calvario
schließt)
Geographische
Linien der berichteten Zusetzungen und
Ermordungen im Autonomen Bezirk Ricardo Flores Magón im Monat
August (mit Ausnahme von Quexil, das sich im Autonomen Bezirk
San Manuel befindet):
1. Antonio
Escobar
2. La Culebra Ejido
3. Monte Líbano
4. Lacandón
5. Nueva Esperanza
6. Yaxala
7. Jardín
8. Santo Domingo
9. Arroyo Granizo
10. Quexil
11. Amaytik
Die
Militärpositionen, die Schauplätze der OPDIC Operationen und
die berichteten Vorfällen von Zusetzungen und Morde im Monat
August bilden einen Kreislauf innerhalb einer einzigen
geographischen Linie.
Eine möglicher Grund
Ein
möglicher Grund unter anderen Hypothesen über die
Hintergründe dieser Eskalation, ist seit mehreren Jahren hinsichtlich
des Vorwandes der Umweltschutz ständig präsent gewesen. Es gab
wiederholte Forderungen verschiedener Umweltorganisationen, die
von USAID, PULSAR und andere interessierte Konzerne finanziert
werden, an die mexikanische Regierung, die indigenen
Bevölkerungen, die sich entlang dem Rand der Selva Lacandona
niedergelassen haben zu vertreiben und umzusiedeln, ganz
besonders zur Räumung der See-Region. Dies geschah wieder am
12. September, als im Rahmen des Kampfes gegen den
Terrorismus und dem Eintritt Mexikos in den UN Sicherheitsrats,
unter dem Thema der Umweltsicherheit in Naturschutzgebieten, der
Carib Beauftragte für Gemeindeeigentum, die Vertreibung der
Zapatisten aus dem nordwestlichen Teil (die Seen) und aus
dem Montes Azules Biosphärenreservats forderte. Eine Delegation
der US Botschaft in Mexiko (einschließlich ihres Militärattaches)
besuchten die Gegend am 3. und 4. Oktober 2001. Am 18.
Dezember erhob der Abgeordnete Pedro Chulín als Sprecher seiner
Partei, vor dem Sekretär für Indigene Völker, Porfirio
Encino, der zur
ARIC gehört, erneut die Forderung alles Forderungen, die Räumung
der zapatistischen Bevölkerung aus diesem Biosphärenreservat.
Am
Montag, der 25. März 2002, gab die gleiche Person eine
Pressekonferenz, in der er warnte, dass die Wälder, ganz besonders
das Montes Azules Reservat, den Sauerstoff und das Erbe der
Menschheit darstellte, und die zapatistische Bevölkerung aus dieser
Gegend vertrieben werden sollte. Davon abgesehen, dass diese
Haltung eine Abkehr von seiner früheren Position zu den
Reichtümern von Chiapas darstellte, war sie aus
dem Gipfeltreffen von Monterrey hervorgegangen, obwohl sie noch
nicht in den Medien publiziert worden war. Dieser Fortschritt kann
nur durch hohe Offizielle der Bundesregierung erzielt worden sein.
Nach
der Denunzierung dieser Beweise und des Alibis, distanzierte
sich Pedro Chulín von diesem Gespräch und dieser Forderung,
ohne jedoch seine Ziele nicht aufgab, und gab sie im Nachhinein
auf. Das gleiche ist einige Wochen zuvor wahrscheinlich mit der
PFP Option geschehen, als er auch deren Präsenz im Hochland von
Chiapas denunzierte, und dann eine Woche vor dem Monterrey
Gipfel Saltos schlug, genau wie wir es heute in Johannesburg
tun.
Seit
letztem Jahr unter dem Vorwand des Naturschutzes maskiert,
ist dies nichts anderes als eine Provokation in der Form des
hydrographischen Entwässerungsperimeters, der in April denunziert
worden ist (und das Wasser aus dem westlichen Teil der Selva
Lacandona in den Lacantún Fluss abzieht, der mexikanische
Seitenarm des Usumacinta), sowie in der nordwestlichen Region
des Montes Azules Biosphärenreservats (die Region der begehrten
und sehr diversen Seen). Dies ist auch das Gebiet, an dem,
wie der Autonome Bezirk Ricardo Flores Magón seit Februar
gewarnt hat, der mexikanische Staat und seine transnationale
Konzerngeldgeber interessiert sind, die versuchen durch verdeckte
Aktionen zur Aufstandsbekämpfung, die Region zu militarisieren und
zu paramilitarisieren, um sie zu vertreiben. Die Positionen der
Militärlager von El Ocotalito, Monte Líbano, Taniperla,
San Caralampio und Calvario durch Armeeeinheiten, die in den
letzten zwei Wochen in den Bundesstaat gekommen sind - und die
dieser Autonome Bezirk heute denunziert - sind ein Zeichen dafür,
dass diese Eskalation der Gewalt kaum begonnen hat, und unter
anderem mit den Mega-Ressourcen der Region zu tun hat, die für
den PPP (Plan Puebla-Panama) und er FTAA (Freihandelszone der
Amerikas) ausschlaggebend sind (nähere Informationen
hierzu in den CIEPAC Bulletins unter - www.ciepac.org).
Die
Forderungen
Als
Antwort auf die oben genannten Vorfälle fordern die
Unterzeichner:
An die
Regierung von Pablo Salazar: - die Straflosigkeit zu beenden,
aufzuhören die Existenz paramilitärischer Gruppen zu leugnen,
die
er anerkannte als noch er Abgeordneter war, und die gemeldeten
Vorfälle innerhalb des Rahmens der gemeinsamen Muster und der
verantwortlichen Parteien vollständig zu untersuchen.
An die
Regierung von Vicente Fox - die Soldaten zurückzuziehen,
die weit davon entfernt den Frieden zu bewahren, die Angriffe gegen
die Autonomen Bezirke ermutigen, und die Patrouillen in dieser
Gegend einzustellen. Keine ausländische Investitionen und
politische Umweltschutzbudgets innerhalb der indigenen Gebiete zu
fördern, die ohne die verfassungsrechtliche Anerkennung der
kollektiven Rechte der indigenen Völker, nur zu einer Situation der
Konfrontationen, Vertreibungen und weiterer Diskriminierung führen
werden.
An den
Bundeskongress und die Judikative Gewalt - das bewilligte
Gesetz für indigene Rechte und Kultur zurückzuweisen, um den
Weg für die San Andrés Verträge in der Form des COCOPA
Gesetzesvorschlages zu öffnen, um die Völker als Subjekte des
öffentlichen Rechtes anerkennt, besonders hinsichtlich ihrer
natürlichen Ressourcen und Gebiete, angesichts der Gier
der transnationalen wirtschaftlichen Interessen, die diesen Teil des
Landes fest ins Auge gefasst haben.
An die
Medien und die Zivilgesellschaft im allgemeinen: sich der
Denunzierung der gemeldeten Vorfälle anzuschließen, die ein
Angriff
auf die Menschenrechte der indigenen Völker darstellen. Schweigen
ist ein Komplize der Diskriminierung und Straflosigkeit.
Unterzeichner:
Das
Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte
Die Regionale Koordination der Zivilgesellschaft im Widerstand von
Los Altos Promedios Die Stimme von Cerro Hueco, COMPITCH
Bildungskollektiv für den Frieden Enlace Civil Junax
Menschenrechtszentrum Miguel Agustín Pro (PRODH
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas CAPISE
OCOMICH Maderas del Pueblo CIEPAC CORECO
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(übs.
Von Dana)
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