"Zwischen Rebellion und Utopie:
Streetart (Stencils), freie Radios und Widerstand in Mexiko"


Donnerstag, 31. Juli 2008, 20:00 Uhr im Hinterraum der Frauenstr. 24

Ein Aktivist kommt aus dem Bundesstaat Oaxaca im Süden Mexiko´s. Oaxaca ist seit dem Sommer 2006 international bekannt geworden durch die breiten, kreativen und friedlichen Proteste von zwei Dritteln der Bevölkerung gegen die sozialen Missstände, aber auch durch die menschenverachtende Politik des Gouverneurs, der darauf mit Gewalt und Repression antwortet. Eine besondere und bedeutsame Rolle im Kampf haben die freien Medien, die von einer breiten Schicht der Bevölkerung genutzt werden, um der Des- und Falschinformation staatlicher und privater Medien einen anderen Teil der Wahrheit entgegen zuhalten.

Nahu arbeitet sehr mehreren Jahren bei Freien Radios (radio comunitaria), an deren Aufbau in indigenen Gemeinden Oaxacas und an deren Vernetzung innerhalb von Mexiko mit. Im Rahmen der Rundreise möchte er die Arbeit der Freien Radios in Oaxaca und deren Entwicklung in den indigenen Gemeinden vorstellen. Im Austausch mit Organisationen, Gruppen und Freien Radios hier in Europa geht es auch um konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Unterstützung für die Entwicklung der Radios in Oaxaca.

Poncho hat mehrere Jahre in Mexiko-Stadt gelebt und arbeitet zur Zeit neben anderen Projekten als Künstler in Chiapas. Seine Arbeiten (Stencils) sind politischer Art und setzen sich mit den lokalen Kämpfen und der Repression in Mexiko auseinander. Ein Teil seiner Bilder wird auf der Rundreise als Wanderausstellung zu sehen sein. Der Bundesstaat Chiapas (an der Grenze zu Guatemala) ist eine Ressource von hohem ökonomischen Potential, weshalb die dort lebende indigene Bevölkerung von der Regierung mit Hilfe paramilitärischer Gruppen eingeschüchtert wird. Vertreibung, Repression, physische und psychologische Gewalt sind an der Tagesordnung - im Interesse nationaler und internationaler Firmen. Wirtschaftliche Profite aus dem Abbau wertvoller Bodenschätze, der Patentierung heimischer Heilpflanzen oder dem Bau von Hotels und Restaurants - sind das einzige, was zählt. Neben der autonomen Bewegung der Zapatistas kämpfen noch viele andere soziale und ökologische Bewegungen gegen diese Entwicklung.

Momo kommt aus Deutschland und macht seit mehreren Jahren Mexiko- Solidaritätsarbeit im Rahmen des Ya-Basta-Netzes. Während ihrer halbjährigen Rundreise im Jahr 2007 drehte sie einen Dokumentarfilm.

"Mehr als 30 Menschen verschiedenster ’Lebens’kulturen wurden dazu befragt, wie sie die aktuelle Situation in ihrem jeweiligen Bundesstaat und wie sie die Zukunft von Mexiko sehen. Sie erzählen von dem Alltag und der politischen, ökonomischen und ökologischen Situation in Guerrero, Chiapas, Oaxaca, Jalisco, Sonora, México und México-Stadt."

Der Film, in dem auch Nahu und Poncho zu Wort kommen, soll auf der Rundreise gezeigt und verbreitet werden. Er ist ein Versuch, einige der vielen Realitäten Mexiko´s einzufangen.

Blog zur Rundreise mit vielen Infos und Eindrücken anderer Stationen:

www.ak47-yabasta.org



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