Kommunique der JBG von La Realidad zu Räumungen in Montes Azules
Kommunique der Junta der Guten Regierung "Hin zur Hoffnung" über die
Gefangenen und Vertriebenen von Montes Azules
10. September 2007
Junta der Guten Regierung "Hin zur Hoffnung"
Caracol "Schneckenmutter des Meeres unserer Träume"
An die Völker der Welt
An die Compaņer@s der Anderen Kampagne in Mexiko
An die Compaņer@s der Zezta International
An die nationalen und internationalen Kommunikationsmedien
An die nationalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen
An die mexikanische Bevölkerung
Brüder und Schwestern
Die Junta der Guten Regierung "Hin zur Hoffnung" DENUNZIERT ÖFFENTLICH die
Vergehen, die gegen unsere Compaņer@s verübt wurden, die am 18. August
dieses Jahres von den repressiven Kräften des Staates vertrieben worden
sind.
Erstens. - Wir Zapatisten wissen, dass niemand ohne die vorherige Vorlage
eines Haftbefehls verhaftet werden und schon gar nicht eingesperrt werden
darf, wie es im Fall unserer Compaņer@s aus dem Dorf San Manuel und die
Dorfbewohner von Buen Samaritano geschehen ist. Ihnen wurde bis heute kein
Haftbefehl öffentlich vorgelegt, und falls der in diesen Tagen nachfolgen
wird, dann entspricht dies der alt gewohnten Weise, die früher unter der PRI
üblich war und heute unter der PAN, bei der man zuerst eingesperrt, oder
getötet, oder vertrieben wird, und hinterher wird einem eine fabrizierte
Klage angehängt.
Zweitens. - Über die Verletzung der Rechte unserer Compaņeros und Compaņeras
des Dorfes San Manuel, seit dem Tag ihrer Vertreibung.
Sie wurden auf gewaltsame Art und Weise festgenommen, ohne irgendeine
Erklärung, ohne Haftbefehl und ohne Zeit zu haben irgendeine Habseligkeit
mitzunehmen. Die Compaņeros und Compaņeras haben berichtet, dass sie bei
ihrer Festnahme geschlagen und misshandelt worden sind, vor allem die
Compaņeras, die schwanger sind, und alle gezwungen wurden in die
Hubschrauber zu steigen. Das heißt, die Räumung ist keineswegs auf
friedliche Weise erfolgt, wie die Staatsregierung es berichtet hat.
Die Compaņer@s wurden fortgeschafft ohne ihnen zu erklären wohin sie
hingebracht werden, noch weshalb.
Der Ort, an dem sie gemeinsam mit den Kindern untergebracht worden sind, ist
zum Wohnen vollkommen ungeeignet. Außerdem war es niemanden erlaubt
hineingehen um ihnen zu helfen. Die Agenten, die sie weggeschafft haben, hat
es nicht gekümmert in welchem Zustand sich die schwangeren Compaņeras
befanden, noch die Gefahr, einen Compaņero, der an Windpocken erkrankt war,
am gleichen Ort mit allen anderen unterzubringen.
Eine weitere Rechtsverletzung war es, dass sie den Compaņeras und den
Kindern auf der ganzen Reise bis nach Ocosingo nichts zu essen gegeben
haben, Erst gegen 19:00 Uhr abends, haben sie etwas zu essen erhalten, weil
andere Verwandte in ihrer Begleitung von der Regierung, die sie dort
festhielt gefordert hatten, ihnen zu essen zu geben.
In Ocosingo werden sie in den gleichen unhygienischen Bedingungen
festgehalten wie in La Trinitaria, wo sie in einem Warenhaus
zusammengepfercht waren. Sie halten die Compaņeras mit ihren Kindern als ob
sie Tiere wären, und keine Menschen.
Bis heute, fast ein Monat nach der Zwangsräumung, hatten die Familien noch
keine Möglichkeit mit ihren verhafteten Ehemännern zu sprechen, noch wissen
sie irgendetwas über deren Gesundheitszustand oder den Bedingungen in denen
sie sich befinden. Genausowenig wissen sie, weshalb sie festgenommen wurden,
oder was ihnen vorgeworfen wird.
Drittens. - Wir denunzieren öffentlich die Plünderung, den Raub und die
Zerstörung des Eigentums und des Erbes unserer Compaņeros aus dem Dorf San
Manuel. Wir fordern daher einen umgehenden Schadensersatz, der sich auf
insgesamt 189.480 Pesos erhebt. Anbei die Liste der geraubten und / oder
zerstörten Sachen.
Viertens. - Die schlechte Regierung betreibt ihre Öffentlichkeitskampagne in
den Kommunikationsmedien, Televisa und Televisión Azteca, und sie gründen
Stiftungen, und tun so als ob sie die Beschützer der Erde, der Berge und der
Mutter Natur wären. Dies ist nur eine weitere Manipulation, die sich an die
Gruppe der so genannten Lacandonen richtet, die sie als Strohmänner benutzen
indem sie ihnen weismachen, sie seien die legitimen Eigentümer von Montes
Azules, während sie sie in Wirklichkeit nur gekauft haben, so wie sie es mit
allen zu tun pflegen, die es zulassen. Und die Lacandones weder kein Wort
mitzuredern oder irgendetwas zu entscheiden haben, wenn die Aufseher sie an
die transnationalen und nationalen Großkonzerne verkaufen. Es ist eine
verborgene Falle, für die sie die Lacandonen nach Lust und Laune benutzen,
weil sie wissen, dass sie nichts sagen werden, wenn sie unsere Mutter Erde
zerstören
Und da wir gerade schon von Manipulation reden, der Verräter Esteban
Moctezuma Barragán ist einer der Komplizen, der gemeinsam mit Calderón und
Sabines die Kinder der 32 Bundesstaaten der Republik damit manipuliert, sie
würden ein Wettbewerb abhalten, um zu sehen wer von den Jungen und Mädchen
die beste Idee mit dem Motto "Retten wir den Urwald" haben wird.
Wir sagen, warum halten sie nicht einen Wettbewerb für die Jungen und
Mädchen der 32 Bundesstaaten der Republik ab, mit dem Motto "Wer sind die
Leute, die das Erdöl, den Uran, das Gold und den Silber plündern möchten,
und wer will das Wasser, die Edelhölzer und alles verkaufen, das auf unserer
Mutter Erde wächst?" Oder mit dem Motto "Weshalb gibt es Jungen und Mädchen
die ein besseres Leben haben, und weshalb gibt es andere Jungen und Mädchen,
die in Elend leben?"
In Gegensatz zu ihnen sind wir Zapatisten, die Junta der Guten Regierung,
die Autonomen Zapatistischen Bezirke in Rebellion, die autonomen Autoritäten
der Gemeinden und all ihre Unterstützungsbasen, Beschützer unserer Mutter
Erde. Wir sind die besseren Fürsorger der Mutter Natur, und nicht die
Zerstörer Multimillionäre aus Mexiko und anderen Ländern. Und Calderón und
Juan Sabines, die Aufseher der Reichen, lassen es zu, dass sie unseren Boden
und unsere Berge zerstören, um den Launen der transnationalen und nationalen
Reichen zu gehorchen. Sie denken, auf diese Weise das vernichten zu können,
was wir seit Jahrhunderten bewahrt haben.
Angesichts dieser ganzen Denuncia geben wir bekannt, dass wir Zapatisten
dieser Jnta der Guten Regierung, der Autonomen Zapatistischen Bezirke in
Rebellion, das Volk weder belügen noch betrügen. Wir wissen was es bedeutet
ein Dialog zu führen, und haben mit unseren Compaņeros und Compaņeras über
die Bewahrung unseres Landes und unserer Berge und von allem, was unsere
Mutter Erde beinhaltet Gespräche geführt. Als Ergebnis unseres Dialoges
haben unsere Compaņeros und Compaņeras akzeptiert, dass wir für sie einen
anderen Ort zum Leben finden werden.
Daher wird der Ort an dem sie vorher lebten, das heißt das Dorf von San
Manuel, unter der Bewachung und Aufsicht der Zapatisten, der Juntas der
Guten Regierung und aller Autonomen Zapatistischen Bezirke in Rebellion
bleiben, und wir werden es nicht hinnehmen, dass die nationalen und
internationalen Reichen es betreten und unsere Mutter Erde zerstören, weil
wir ihnen weder vertrauen, noch den Worten der Aufseher Calderón und Juan
Sabines glauben, die die Vaterlandsverkäufer von heute sind.
Deswegen sagen wir ganz klar, dass wir als Ergebnis unseres Dialoges darin
übereingekommen sind, dass sie das Dorf in dem sie früher leben verlassen,
für die Zukunft unserer Kinder und ihrer Kindeskinder.
Wir werden das Land, UNSERE LÄNDEREIEN, überall verteidigen.
Diese Junta der Guten Regierung hat bereits einen Ort, an dem wir unsere
Compaņeros und Compaņeras ansiedeln können, die gewaltsam vertrieben worden
sind. Wir erwarten sie schon, damit sie kommen um an dem Ort, den wir ihnen
geben werden, mit uns gemeinsam arbeiten und leben, und nicht länger in das
Warenhaus in Ocosingo eingepfercht sind.
Von heute an erwarten wir sie in unseren Räumen der Junta der Guten
Regierung "Hin zur Hoffnung", so wie wir auch unsere Compaņeros erwarten,
die im Gefängnis El Amate zu Unrecht gefangen gehalten werden.
Wir sagen klar, dass wir die sofortige und bedingungslose Freilassung,
sowohl unserer Compaņeros in El Amate, als auch die unserer Compaņeras und
ihren Kindern, die sich in Ocosingo befinden fordern.
Die Namen der eingesperrten Compaņeros lauten wie folgt:
1.- Mario López Gómez
2.- Feliciano López Hernández
3.- Tomas Gómez López
4.- Juan Gómez López
Wir richten einen Aufruf an die Bevölkerung von Mexiko und der Welt, an die
Compaņeros und Compaņeras der Anderen Kampagne und der Zezta International,
und an alle unsere aufrichtigen Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt:
Fordern Sie die sofortige Freilassung unserer Compaņeros und Compaņeras,
damit sie zu ihrem neuen Wohnort kommen und arbeiten können, sowie die
gleichzeitige Rückerstattung ihres Eigentums und die Reparation der Schäden.
HOCHACHTUNGSVOLL
GEHORCHEND BEFEHLEND
DIE JUNTA DER GUTEN REGIERUNG "HIN ZUR HOFFNUNG"
ELSY, MARBELLA, KARINA, FLOR, MICAELA, SERGIO, ROEL
* * *
Anhang: Aufstellung der erlittenen Sachschäden (Doc-Format):
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/archivos/denuncia%20-%20relacion.doc
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übs. von Dana
Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/denuncias/804/
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