Regierung ermordet Demonstrant in Oaxaca-Stadt

Die Indianischen Organisationen für die Menschenrechte in Oaxaca - OIDHO - Mitglied der kollektiven provisorischen Führung der Volksversammlung von Oaxaca (Asamblea Popular del Pueblo de Oaxaca - APPO), macht folgende dringende Bekanntgabe - dies in Übereinstimmung mit der Volksversammlung APPO, die beschlossen hat, dass auf allen nur erdenklichen Kanälen über die Welle der intensiven Repression der oaxakenischen Volksbewegung informiert werden soll:

Heute, am 10. August 2006, startete um 16.00h ein friedlicher Marsch tausender oaxakenischer Bürgerinnen und Bürger. Hierzu hatte die Volksversammlung APPO gestern aufgerufen, um ihre entschiedene Zurückweisung dieser Gewalttaten im Rahmen eines "schmutzigen Krieges" und der Unterdrückung zum Ausdruck zu bringen, welche die massive Bewegung des Oaxakenischen Volkes während der vergangenen Woche erlitten hat.

Verantwortlich hierfür sind die Meuchelmörder des Regimes unter Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz. Mit der Demonstration wurde gefordert, dass die Gefangenen freigelassen werden und ein Beweis erbracht wird, dass die Entführten noch am Leben sind.

Der friedliche Marsch Zehntausender begann am Institut für öffentliche Bildung des Bundesstaates Oaxaca (IEEPO) und verlief dann in Richtung der Gebäude der Oaxakenischen Körperschaft für Radio und Fernsehen - "Canal 9". Der Sender "Canal 9" war am 1. August von oaxakenischen Frauen friedlich besetzt worden. Wenige Minuten vor ihrem Ende wurde die Demonstration von "Pistolenschützen" des Regimes von Ulises Ruiz Ortiz mit Schusswaffen angegriffen. Dies geschah auf Höhe der Klinik "Santa María". Zwei Personen wurden dabei verletzt, ein Compañero namens José Jimenez Colmenares wurde durch einen Schuss getötet, der ihn direkt ins Herz traf.

Dieser furchtbare Akt der Repression, der Einschüchterung und der offenen Provokation macht deutlich, in welcher Situation Oaxaca sich aktuell befindet: In vielfachen Aktionen der Gehorsamsverweigerung und der zivilien Mobilisierung hat die Bürgerbewegung gezeigt, dass dieser Bundesstaat nicht mehr regierbar ist. Aber die Machthaber auf Ebene des Bundesstaates und des Nationalstaates beharren darauf, ein faschistisches Regime aufrecht zu erhalten, dessen Zeit abgelaufen ist. Die Angreifer, die Anschläge auf das Volk begehen, tun dies völlig ungestraft. Das Fazit allein dieser Woche:

Am Sonntag, 6. August, wurde der Compañero Catarino Torres Pereda willkürlich festgenommen. Torres Pereda ist Rechtsanwalt und Repräsentant der bäuerlich-indigenen Organisation CODECI (Comité de Defensa Ciudadana - Komitee zur Verteidigung der Bürger) und Mitglied der Volksversammlung APPO in der Region Tuxtepec. Er wurde illegal ins Hochsicherheitsgefängnis "La Palma" gebracht (eines von drei mexikanischen Sicherheitsgefängnissen, das sich im mexikanischen Bundesstaat "México" nahe Mexiko Stadt befindet. Es ist bekannt als Haftanstalt für politische Gefangene; d.Ü.).

Am Montag, den 7. August, wurde von einem Motorrad aus der Zahnarzt und Hochschullehrer (Marcos García Tapia; d.Ü.) der Universität von Oaxaca "UABJO" erschossen. Er war Mitglied der Volksversammlung APPO.

Am 8. August beschädigten mehrere angeheuerte Gewalttäter ("porros") die Einrichtungen des Senders "Radio Universidad", indem sie Säure über dem Sendegerät ausgossen. Sie erreichten hierdurch, dass dieses Radio, eines der wichtigsten Informationsquellen der oaxakenischen Bewegung, seine Ausstrahlung einstellen musste.

Am gestrigen 9. August wurden am Morgen die Zeitungsverkäufer der Tageszeitung "Noticias" mit Schusswaffen angegriffen. Dies geschah vor dem Gebäude des Blattes in der Indepedencia-Straße von Oaxaca-Stadt. Verantwortlich hierfür sind ebenfalls Meuchelmörder der (vom Volk für abgesetzt erklärten) Regierung des Bundesstaates Oaxaca. Dabei wurden drei Personen verletzt, darunter zwei Frauen.

Am selben Tag wurden gegen ein Uhr mittags auf gemeine Art und Weise folgende Compañeros von schwer bewaffneten Polizisten, die in zivil gekleidet waren, geschlagen und entführt: Germán Mendoza Nube, Mitglied der FPR (Frente Popular Revolucionario, Mitglied der Volksversammlung APPO) und Gründer der Menschenrechtskommission der Lehrergewerkschaft; seine beiden Begleiter Leobaldo López Palacios und Eliel Vázquez Castro, die nicht politisch aktiv sind. Sie begleiteten den Compañero, der an den Rollstuhl gebunden ist. Die angreifenden Polizisten stießen den Rollstuhl um und rissen dem Compañero auch die Sonde weg, die er benötigt, weil er Diabetes und eine Nierenerkrankung hat. Bis heute hat sie niemand gesehen.

Gleichfalls wurde am gestrigen Tag in der Region Putla de Guerrero, in der Mixteca Region mehrere Mitglieder der Organisation MULTI (Movimineto de Unificación Triqui Independiente) Opfer eines Angriffs von Mördern des Regimes von Oaxaca - alle waren Mitglieder der APPO. In einem Hinterhalt wurden folgende Compañeros ermordet: Andrés Santiago Cruz, 35 Jahre; Pedro Martínez Martínez, 70 Jahre; und Pablo Matínez Martínez, erst 11 Jahre alt. Dabei wurden auch die Compañeros Juan Martínez Hernández, Hector Rodríguez, Agustín Velásquez und Ignacio Martínez verwundet.

Heute, am 10. August, "verschwanden" die Compañeros Juan Gabriel Ríos und Elonaí Santiago Sánchez, beide Lehrer, sowie der Biologe Ramiro Aragón Pérez. Sie waren dabei, nach den Entführten zu suchen.

Diese Vorfälle und der bewaffnete Überfall von heute auf die friedliche Demonstration tausender oaxakenischer Bürger sind ein Beweis für die Behauptung und Klage der Volksversammlung APPO, dass in diesem Bundesstaat die Grundrechte außer Kraft gesetzt sind und in diesem Staat die Regierbarkeit nicht gesichert ist. Hingegen werden durch eine Mafia Anschläge verübt, wobei diese künstlich durch die Profitinteressen einiger weniger am Leben gehalten wird, gegen die absoluten Mehrheit des oaxakenischen Volkes. Diese Mafia versucht, die Volksbewegung auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu dezimieren und zu zerstören.

Nach 78 Tagen der unbefristeten Besetzung des Zentrums von Oaxaca-Stadt, nach massiven Protestaktionen, Megamärschen von hunderttausenden und teils bis zu einer Million Bürgern, und nach einer langen Serie von Aggressionen und Repression seitens des Regimes, fragen wir:

Wie viel Blut muss noch fließen, wie viele Gefangene, wie viele "Verschwundene" braucht es noch? Wie viel muss das oaxakenische Volk noch leiden, damit endlich anerkannt wird, das dieses Volk in seinem Kampf gegen die autoritäre und korrupte Regierung Recht hat? Wie viel muss noch passieren, damit endlich verstanden wird, dass das einzige, was wollen - und worauf wir einen Anspruch haben - Gerechtigkeit und Würde sind?

Wir rufen dringend alle Menschenrechtsorganisationen auf, alle Bewegungen und soziale Organisationen, und alle verständigen Bürgerinnen und Bürger, diese Vorfälle öffentlich bekannt zu machen und sich mit dem Volk von Oaxaca zu solidarisieren, das in der Volksversammlung APPO organisiert ist. Gleichfalls ruft die APPO die Bewegung dazu auf, sich nicht auf Provokationen einzulassen; und wir distanzieren uns von jeglichem zerstörerischen Akt seitens bezahlter Gewaltgruppen des Regimes.

Stoppt die Repression!
Nein zum Faschismus!
Freiheit für die politischen Gefangenen!
Ein Lebenszeichen von den Entführten!
Die Regierung von Mördern unter Ulises Ruiz ist schon gestürzt!

Indianische Organisationen für die Menschenrechte in Oaxaca - OIDHO

10. August 2006

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Übersetzung: Eberhard Raithelhuber, promovio e.V. - Verein zur Förderung der indianischen Menschenrechtsbewegung in Oaxaca/ Mexiko, 11. August 2006, 10.30h



Original der Email vom 10. August 2006:

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GOBIERNO ASESINA A MANIFESTANTE EN OAXACA:





ORGANIZACIONES INDIAS POR LOS DERECHOS HUMANOS - OIDHO , integrante de la dirección colectiva provisional de la Asamblea Popular del Pueblo de Oaxaca (APPO), conforme al acuerdo de esta Asamblea de difundir por todos los medios posibles la ola de intensa represión contra el movimiento popular oaxaqueño, hoy, 10 de agosto del 2006, hacemos la siguiente DENUNCIA URGENTE:



El día de hoy, a partir de las cuatro de la tarde, se realizó una marcha pacífica de miles de ciudadanos y ciudadanas oaxaqueños, convocada el día de ayer por la APPO para manifestarnos de manera contundente contra los actos de guerra sucia y represión que durante esta semana sufrió este movimiento masivo del pueblo de Oaxaca a manos de sicarios del régimen de Ulises Ruiz Ortiz, y exigiendo la aparición con vida de los desaparecidos y la liberación de los presos.

La marcha pacífica de decenas de miles de personas partió del Instituto Estatal de Educación Pública de Oaxaca y se dirigió hacía las instalaciones de la Corporación Oaxaqueña de Radio y Televisión (Canal 9) tomada de manera pacífica por las mujeres oaxaqueñas el día primero de agosto. Sin embargo, minutos antes de culminar, a la altura de la clínica Sta. María, la manifestación fue agredida con disparos de arma de fuego de parte de pistoleros del régimen de Ulises Ruiz Ortiz. Dos personas resultaron heridas, y un compañero de nombre José Jiménez Colmenares fue asesinado con un balazo directo al corazón.

Este terrible acto de represión, intimidación y abierta provocación demuestra la situación que vive Oaxaca en estos momentos: En múltiples acciones de desobediencia y movilización civil, el movimiento ciudadano ha mostrado la ingobernabilidad que existe en este estado. Pero los dueños del poder estatal y nacional siguen empecinados en mantener un régimen fascista que ya ha caducado, y con toda impunidad sus agresores atentan contra el pueblo. El saldo de (solamente) esta semana es el siguiente:



El domingo, 6 de agosto, fue detenido arbitrariamente el compañero Catarino Torres Pereda, abogado y representante de la organización campesina-indígena CODECI (Comité de Defensa Ciudadana), integrante de la APPO de la región de Tuxtepec, y llevado de manera ilegal a la cárcel de alta seguridad La Palma.



El lunes, 7 de agosto, fue asesinado a balazos por sujetos en una motocicleta en una calle céntrica de la ciudad de Oaxaca el odontólogo y catedrático de la Universidad Autónoma Benito Juárez de Oaxaca (UABJO), integrante de la APPO.



El día 8 de agosto, varios porros dañaron las instalaciones de Radio Universidad tirando ácido sobre el transmisor, y logrando así que esta radio, una de las voces más importantes del movimiento oaxaqueño, tuvo que salir del aire.



El día de ayer, 9 de agosto, en la mañana, en las instalaciones del periódico NOTICIAS en la calle Independencia de la capital oaxaqueña, fueron agredidos los trabajadores voceadores a balazos por sicarios del (ex) gobierno estatal y resultaron tres heridos, dos de ellos mujeres.

El mismo día de ayer, aproximadamente a la una de la tarde, fueron vilmente golpeados y secuestrados por policías fuertemente armados vestidos de civil, el compañero Germán Mendoza Nube, representante del FPR (Frente Popular Revolucionario, integrante de la APPO) y fundador de la Comisión Magisterial de Derechos Humanos, y sus dos acompañantes Leobaldo López Palacios y Eliel Vázquez Castro, quienes no tienen militancia política y solo estaban apoyando al compañero Mendoza Nube, ya que él está en una silla de ruedas. Los policías agresores arrojaron la silla de ruedas e incluso le quitaron al compañero la sonda que necesita ya que padece de un problema renal y de diabetes. Hasta ahora no han sido presentados con vida.



Así mismo, el día de ayer, en la región de Putla de Guerrero, región mixteca, fueron víctimas de un ataque de asesinos del régimen estatal varios integrantes de la organización MULTI (Movimiento de Unificación Triqui Independiente), miembro de la APPO; en una emboscada fueron asesinados los tres compañeros Andrés Santiago Cruz, de 35 años, Pedro Martínez Martínez, de 70 años y Pablo Martínez Martínez, de solo 11 años! Resultaron heridos los compañeros Juan Martínez Hernández, Héctor Rodríguez, Agustín Velásquez e Ignacio Martínez.

Hoy, 10 de agosto, en la madrugada fueron desaparecidos los compañeros profesores Juan Gabriel Ríos, Elonaí Santiago Sánchez y el biólogo Ramiro Aragón Pérez, quienes se encontraron en búsqueda de los secuestrados.



Estos hechos y el ataque armado de hoy contra una manifestación pacífica de miles de ciudadanos oaxaqueños, confirman las denuncias de la APPO que en este estado están suspendidos todos los derechos fundamentales y no existe gobernabilidad. Solo existen los ataques violentos de una mafia mantenida artificialmente en el poder por los grandes intereses de unos cuantos en contra de la absoluta mayoría del pueblo oaxaqueño. Esta mafia pretende descabezar y destruir el movimiento popular a toda costa.



DESPUÉS DE 78 DÍAS DE PLANTÓN PERMANENTE, ACCIONES MASIVAS DE PROTESTA PACIFICA, MEGAMARCHAS DE CIENTOS DE MILES Y HASTA UN MILLÓN DE CIUDADANOS, Y DESPUÉS DE UNA LARGA SERIE DE AGRESIONES REPRESIVAS DE PARTE DEL RÉGIMEN, PREGUNTAMOS:



¿CUÁNTA SANGRE NECESITA CORRER, CUÁNTOS PRESOS, CUÁNTOS DESAPARECIDOS HACEN FALTA, CUÁNTO SUFRIMIENTO DEL PUEBLO OAXAQUEÑO, PARA QUE SE ENTIENDA QUE ESTE PUEBLO TIENE LA RAZÓN EN SU LUCHA CONTRA UN GOBIERNO AUTORITARIO Y CORRUPTO Y QUE LO ÚNICO QUE QUEREMOS - Y MERECEMOS - SON LA JUSTICIA Y LA DIGNIDAD?

Hacemos un llamado urgente a todas las organizaciones de derechos humanos, a todos los movimientos y las organizaciones sociales, y a todos los ciudadanos y las ciudadanas conscientes a que denuncien estos hechos y se solidaricen con el pueblo oaxaqueño organizado en la APPO. Así mismo, la APPO hace un llamado al movimiento a no caer en provocaciones, y se deslinda de cualquier acto vandálico de los porros del régimen.

¡ALTO A LA REPRESIÓN! ¡NO AL FASCISMO!

¡LIBERTAD A LOS PRESOS POLÍTICOS!

¡PRESENTACIÓN CON VIDA DE LOS DESAPARECIDOS!

¡ EL GOBIERNO ASESINO DE ULISES RUIZ YA CAYÓ!





¡BASTA DE REPRESIÓN Y MISERIA
EN LOS PUEBLOS INDÍGENAS!
¡LA VICTORIA NO ES DE LOS PODEROSOS
SINO DE LOS MEJOR ORGANIZADOS!


ORGANIZACIONES INDIAS POR LOS
DERECHOS HUMANOS EN OAXACA
- OIDHO -
Capulines #4B Prolongación Buenavista
Col. Forestal
Santa María Atzompa, Oaxaca, México
C.P. 71 220
tel.: 951 54 91916
e-mail: oidho@yahoo.com.mx