5.5.2006

Angespannte Situation in Mexiko City und Atenco
Subdelegado Zero in Gefahr

Zusammenfassung einiger Ereignisse

Angespannte Situation in Mexiko City und Atenco - Subdelegado Zero Gefahr !

Seit gestern Abend häufen sich die Meldungen über eine Eskalation der Gewalt in Atenco, einer Stadt in der Nähe von Mexiko City. Dabei gab es zahlreiche Verletze. Ein Junge von 14 Jahren wurde von der Polizei getötet.

Laut Medienberichten ist der Grund für die Auseinandersetzungen die Unzufriedenheit einiger Blumenverkäufer, welche mit dem ihnen zugewiesenen Verkaufsplatz nicht zufrieden gewesen seien. Dies stellt allerdings nur ein Teil der Wahrheit dar. So gehören die Blumenverkäufer zur ^ÂFrente de Pueblo de la Defensa de Tierra^Ò (FPDT). Diese war es, welche sich vor einigen Jahren erfolgreich gegen den Bau einen Flughafens auf ihren Ländereien zu Wehr gesetzt hat. Die Provokationen gegen die Blumenverkäufer, sowie die seit gestern massiv verübte Gewalt seitens der Polizeikräfte wird als Strafaktion gegen diese Gruppierung gewertet. Unterstützt wird diese Sichtweise dadurch, dass unter den ungefähr 100 Festgenommen Personen aus Atenco sich ebenfalls der Führer der FPDT, Ignacio del Valle^Ò befindet. Zu ihm und den anderen Gefangenen besteht derzeit kein Kontakt. Laut den Vergehen die ihm zur Last gelegt werden ist damit zu rechnen, dass ihn die staatlichen Behörden zur Höchststrafe verurteilen wollen, was bedeuten würde, dass er nie wieder aus dem Gefängnis entlassen werden würde.

Wenige Tage vor der offensive der Polizei wurde Atenco von der zapatistischen Delegation, der "Anderen Kampagne" besucht. Insofern ist der massive Polizeieinsatz ebenfalls als eine klares Zeichen und eine Drohung für die Unterstützer der "Anderen Kampagne" im allgemeinen und an "Subdelaegado Zero" im Speziellen zu verstehen. Diesem wird von Regierungsseite vorgeworfen, verantwortlich für die eskalierende Gewalt zu sein und das Land mit seiner Kampagne, zwei Monate vor den Präsidentschaftswahlen, destabilisieren zu wollen. Die Verlautbarungen aus Regierungskreisen deuten darauf hin, dass sich der Subdelegado, der aktuell in Mexiko City weilt in höchster Gefahr befindet.

Die EZLN ihrerseits hat erneut mit dem ausrufen des ROTEN ALARMS ihre Truppen in Gefechtsbereitschaft versetzt in die Caracoles geschlossen. Sie ruft landesweit zu Protestaktionen auf. Eine Zunahme der Repression gegen die "Otra Campagna" war schon am 1. Mai zu verzeichnen. So wurden auf einer Demonstration in Mexiko City zur Unterstützung der mexikanischen Migrannten in den Vereinigten Staaten, an der auch Subdelegado Zero teilnahm, vier Menschen aus dem Bundesstaat Oaxaca und vier Ausländer verhaftet. Vorgestern, am 3. Mai wurden im Zuge einer Veranstaltung mit Subdelegado Zero am "Plaza de las tres culturas" und bei Protesten gegen die Offensive von Atenco mehre Studenten der UNAM, der POLI und der ENA verhaftet.

Als Reaktion auf diese Offensive der Regierung gegen Atenco und die "Andere Kampagne" laufen derzeit zahlreiche Protestaktionen. So wird zur Stunde die Autobahn von Mexiko City nach Puebla blockiert. Teile der geisteswissenschaftlichen Fakultät der UNAM werden von Studenten besetzt gehalten, weitere Teile der UNAM werden gerade besetzt. (...)

Dies alles findet in eine extrem angespannten Klima staatlicher Repression statt. So kam es und kommt es weiterhin zu Verhaftungen. Atenco selbst ist von der Polizei besetzt. Es herrscht Ausgangssperre. Wer auf die Strasse geht, muss, ebenso wie jemand der versucht in die Stadt vorzudringen, damit rechnen verhaftet zu werden. In Mexiko City pattrouliert überall die Polizei. Zur Zeit sind mindestens 200 Personen verhaftet. Zu ihnen besteht derzeit kein Kontakt. Es wird mit weiteren Verhaftungen und Gewalttaten gegen Oppositionelle Gruppen und Protestierer gerechnet.

Die Mainstream Presse heizt die Stimmung zusätzlich an und fordert den Einsatz der Armee um "den Frieden und die Ordnung" aufrechtzuerhalten.

Die Aktuell in Mexiko ablaufenden Ereignisse bieten Anlass zu größter Sorge. Es scheint, dass die derzeit herrschende Klasse versucht, durch diffamieren der zapatisten und ihrem Subdelegado Zero, zum einen eine neu Welle der Repression und des Autoritarismus gegen die immer stärker werdenden basisdemokratisch organisierten Gruppen loszulösen. Des weiteren ist zu befürchten, dass staatliche Repressivorgane eine Zugriff auf Subdelegado Zero unternehmen werden.

Die internationale Zivilgesellschaft wird aufgerufen eine Öffentlichkeit herzustellen und sich mit Menschenrechtgruppen etc... in Verbindung zu setzen um Druck auf verschiedene Stellen auszuüben : Die wichtigsten Forderungen zur Stunde sind :

1. Die unverzügliche und unversehrte Freilassung aller Gefangenen 2. Der Abzug der Polizei aus Atenco 3. Das Bestehen auf der Freiheit und Unversehrtheit des Subdelegado Zero

Hier eine Liste (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) einiger Stellen an welche es sich lohen könnte den Protest zu richten.

1.-PRESIDENTE DE LA REPÚBLICA: VICENTE FOX QUESADA: foxcontigo@presidencia.gob.mx

2.-PROCURADURÍA GENERAL DE LA REPÚBLICA: LIC. DANIEL FRANCISCO CABEZA DE VACA HERNÁNDEZ servscom@pgr.gob.mx

3.-SECRETARÍA DE GOBERNACIÓN (SEGOB) - LIC. CARLOS M. ABASCAL CARRANZA ghuerta@segob.gob.mx

4.- SECRETARÍA DE SEGURIDAD PÚBLICA Y SERVICIOS A LA JUSTICIA (SSP) - LIC. EDUARDO MEDINA-MORA ICAZA buzon@ssp.gob.mx

Quelle: ein Mensch des YA-BASTA-NETZ

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