BANKKONTEN VON NGO IN CHIAPAS GEKÜNDIGT

(Fortaleza, 17. Februar 2005, adital-poonal).- Die Kündigung der Bankkonten der Nichtregierungsorganisation Enlace Civil durch die HSBC-Bank hat in Mexiko zu Kritik geführt. Die Organisation, die indigene Projekte im Bundesstaat Chiapas unterstützt, gab an, dass die Konten ohne Erklärung aufgelöst worden seien. Sie bezeichnete die Aktion als erneutes politisches Attentat, das die indigene Bevölkerung diskriminiere. Schon im vergangenen Jahres hatte eine andere Bank in Mexiko die Konten der zapatistenfreundlichen Organisation gekündigt.

Die HSBC-Bank teilte Enlace Civil am 26. Januar ohne weitere Erklärung mit, dass die zwei Girokonten der Organisation ab dem 11. Februar aufgelöst würden. Sprecher der HSBC in Mexiko-Stadt erklärten gegenüber der Presse, dass sie nichts über die Kontenauflösung wüssten. Enlace Civil wurde am Sitz der Organisation in San Cristobal de las Casas benachrichtigt. In einem Brief teilte der Rechtsbeauftragte der HSBC in Mexiko mit, dass man aufgrund der Interessen der Bank zwei Kontoverträge von zwei Mitarbeitern von Enlace Civil kündigen werde. Schon im Mai 2005 waren Konten der Organisation bei der BBVA Bancomer mit dem gleichen Argument aufgelöst worden.

Vertreter der NGO erklärten, dass eines dieser Konten für Überweisungen aus Mexiko und dem Ausland benutzt worden sei. Diese Mittel wurden zur Erweiterung des Trinkwassernetzes in San Andrés Sacam'chen de los Pobres, zum Kauf eines Tanklastzuges für die Wasserversorgung der zapatistischen Bevölkerung in der Gemeinde Zinacantán und für den Kauf von Lebensmitteln für produktive Frauenprojekte in den indigenen Gemeinden eingesetzt. Nach dem Hurrikan Stan wurden auf dieses Konto auch Spenden für die Opfer der Verwüstungen einbezahlt.

Auf das zweite Konto kamen Spenden aus Dänemark für Bauarbeiten und die Instandhaltung der Schulen in den zapatistischen Caracoles in La Garrucha, La Realidad und Roberto Barrios. " Wieder einmal ist offensichtlich, dass man mit dieser Art von Maßnahme die stetige Solidarität mit den indigenen zapatistischen Gemeinden behindern will. Man will sie in lebenswichtigen Bereichen wie der Wasserversorgung beeinträchtigen. Komischerweise befinden sich viele dieser Gemeinden in der Region Los Altos. Dort schlossen im Dezember 2003 lokale Politiker der gemäßigt linken Partei der Demokratischen Revolution (PRD), die einst Kaziken der damaligen Staatspartei der Institutionellen Revolution (PRI) waren, die zapatistische Bevölkerung von der Wasserversorgung in Zinacantán aus. Das war ein Vergeltungsschlag gegen die Zapatisten, die eine autonome Gemeinde innerhalb von Zinacantán aufbauten", erklärte Enlace Civil in einer Pressemitteilung.

Quelle: POONAL - Nachrichtenpool Lateinamerika - vielen Dank!





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