Poonal Nr. 642
Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes
lateinamerikanischer Agenturen vom 5. Oktober 2004
Mazahua-Frauen gründen zapatistisches Frauenheer
(Buenos Aires, 29. September 2004, púlsar).- Vertreterinnen der
indigenen Mazahuas haben sich zum "Heer der zapatistischen Frauen zur
Verteidigung des Wassers" (Ejército de Mujeres Zapatistas por la
Defensa del Agua) zusammengeschlossen. Sie fordern von der
mexikanischen Regierung eine Reform, durch die natürliche Ressourcen
als Angelegenheit der nationalen Sicherheit eingestuft werden.
Die Mazahua-Frauen aus dem Bundesstaat Mexiko klagen Zahlungen für
Ernteausfälle ein, die durch die Überflutung des Staudamms Villa
Victoria verursacht wurden. Sie verlangen auch die Wiedergutmachung
von Umweltschäden, die durch den Betrieb der Wasserverteiler in der
Ortschaft Cutzamala entstanden sind. Weiter fordern sie eine
Entschädigung von zwei Millionen Pesos (ca. 142.000 Euro) und die
Rückgabe von 34 Hektar Gemeindeland an den Ort San Isidro. Das Land
wurde vor 25 Jahren zugunsten der Staatlichen Wasserkommission
CONAGUA (Comisión Nacional del Agua) enteignet.
Außerdem fordern sie, dass die nötigen Infrastrukturmaßnahmen
ergriffen werden, um eine Trinkwasserversorgung in ihren Gemeinden
einzuführen. Zudem sollen Agrar- und Ökotourismusprojekten im
Bundesstaat Mexiko staatlich unterstützt werden.
Darüber hinaus baten sie um eine Anhörung beim Verteidigungsminister
Clemente Vega, um das Thema des Wassers als Angelegenheit der
nationalen Sicherheit zu behandeln. Für Victoria Martínez Arriaga,
eine der 25 Mazahua-Kommandantinnen, ist die in Artikel 27 der
Verfassung verankerte staatliche Wasserpolitik ungerecht, da sie
ausschließlich die Bewohner der großen Städte begünstige. Die
Verarmung, die diese Politik in Gemeinden erzeuge, denen das Wasser
entzogen wird, werde nicht berücksichtigt. Zudem fordert Arriaga im
Namen der Mazahuas eine neue Wasserversorgungspolitik, die eine
nachhaltige Entwicklung der indigenen Gemeinden beinhaltet.
Quelle: www.npla.de/poonal
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