* Salazar Mendiguchía: Besseres Leben beginnt mit einer Investition von 75 Millionen Pesos
Programm wird gestartet, um sich um 260 verarmte Mikroregionen von Chiapas zu kümmern
* Der Plan beinhaltet 10 Aktionen im Bereich von Gesundheit, Beschäftigung, Bildung und Wohnsituation
Georgina Saldierna - LA JORNADA 28. Mai 2003
Las Margaritas, Chiapas, 27. Mai 2003. Mit einer anfänglichen Investition von 75 Millionen Pesos setzte Gouverneur Pablo Salazar Mendiguchía das Programm 'Besseres Leben' in Marsch, mit dem man sich um 260 Mikroregionen in Armut und Marginalisierung kümmern will. Das Programm beinhaltet Aktionen, die von der Ausstattung mit Trinkwasser bis zum Aufbau von Gemeinschaftskrediten reichen, um schwangere Frauen und den Bau von Zementwohnungen zu betreuen.
Das Projekt umfasst die Landkreise von Chicomuselo, Comitán, Frontera Comalapa, La Independencia, Maravilla Tenejapa, Las Margaritas, Socoltenango, La Trinitaria, Tzimol, Altamirano, Chilón, Ocosingo, Sitalá, Amatenango de la Frontera, Motozintla, El Porvenir und Siltepec. Diverse dieser Bezirke sind durch die Existenz von Unterstützungsbasen der Zapatistischen Armee der nationalen Befreiung (EZLN) charakterisiert.
Bezugnehmend auf die indigene Erhebung im Jahr 1994 erkannte der chiapanekische Gouverneur an, dass "man viele der neuen Institutionen dieses neuen demokratischen Mexikos, viele der Reformen, die sich heute gefestigt haben, nicht ohne den herzzerreißenden Aufschrei [von 1994] verstehen könnte" und nicht ohne das Streben, um eine neue Seite zu schreiben und einen Neuanfang zu beginnen, den eine Handvoll Indígenas vorangetrieben haben, die müde von soviel Hochmut, Verwahrlosung, Vergessen und Marginalisierung waren.
Die Einweihung des Programms Besseres Leben fand in San Antonio Bahuitz statt, einer kleinen Gemeinde in den Bergen. Hier, vor einigen Dutzend Tojolabal-Indígenas präsentierte man eine rauhe Diagnose der sozialen Situation in Chiapas.
Nach Informationen des Gesundheitsministers Angel René Estrada Arévalo, sterben von je 100.000 Neugeborenen pro Jahr 828 innerhalb von 28 Tagen; 1.599 verlieren das Leben bevor sie 12 Monate erreichen und 2.065 sterben zwischen dem zweiten und dem fünften Lebensjahr. Im Durchschnitt sterben 85 Frauen bei der Geburt. [...]
Von den 10 primären Aktionen hob Salazar die Erstellung eines Einwohnerverzeichnisses hervor, mit dem man die Verletzlichsten identifiziert, diejenigen, bei denen die beiden Elemente der Unterentwicklung zusammenkommen: die Marginalisierung und die Armut. In einer ersten Phase hat man 56 Mikroregionen mit diesen Problemen identifiziert, in denen sich 427 Gemeinden, 812 schwangere Frauen und 741 Kinder, die jünger als fünf Jahre und unterernährt sind, befinden.
Die zweite Aktion besteht darin, einen Fond aufzubauen, um sich um Dringlichkeiten der Gesundheit zu kümmern, z.B. um den Transfer von schwangeren Frauen, die aus Mangel an Ressourcen nicht zu den Hospitälern gelangen. Die dritte Aktion sieht die Installation von 56 Funkausrüstungen vor, damit die Hospitäler von der Ankunft der Frauen Kenntnis erhalten. Die vierte beinhaltet den Aufbau von 56 Häusern der Frau und des Kindes, wo man ihnen Nahrung geben, sie alphabetisieren und die Frauen in ihren Rechten ausbilden wird. [...]
Salazar Mendiguchía erklärte, dass man sich in der ersten Etappe des Programms um 56 Mikroregionen kümmern wird, in der zweiten weitere 84 und in der dritten 120, bis man den gesamten Bundesstaat versorgt hat. Vor Mitgliedern seiner Regierung und Indígenas bezeichnete er das Programm ohne Zweifel als die größte institutionelle und soziale Mobilisierung in der Geschichte der Administrationen von Chiapas, in welcher die Partizipation der Zivilgesellschaft, der Bildungszentren und allen Ämtern der Regierung fundamental ist.
Es handele sich darum, die Trägheit zu überwinden, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und die Gesellschaft zu mobilisieren, um die Lebensbedingungen der Personen und ihrer Familien zu verbessern. [...]
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(freie) Übersetzung / Zusammenfassung: Gruppe B.A.S.T.A.
Anmerkung des Übersetzers: Gouverneur Salazar scheint nun noch mehr auf die sozial-politische Komponente der Aufstandsbekämpfung zu setzen.
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