VERTREIBUNGSDROHUNG GEGEN GEMEINDE IN MONTES AZULES
* BewohnerInnen von Nuevo San Rafael befürchten, dass sie heute vertrieben werden
* Sie bitten eine NGO um "Begleitung" und dass die Presse komme
La Jornada 12.4.2003 - Hermann Bellinghausen
11. April. Unterstützungsbasen der Zapatistischen Armee zur nationalen Befreiung (EZLN), BewohnerInnen der Gemeinde Nuevo San Rafael (Ignacio Allende), die im Süden der Montes Azules in der Nähe von Ixcán liegt, gaben heute bekannt, dass sie die Drohung erhalten haben, von Mitgliedern der Lakandonischen Gemeinschaft morgen, am 12. April um 14 Uhr, vertrieben zu werden.
Da es unwahrscheinlich scheint, dass die Lakandonen die Vertreibung ohne Rückendeckung der öffentlichen Bundeskräfte versuchen, und vielleicht der PROFEPA (Bundesumweltschutzbehörde) und des SEMARNAT (Ministerium für Umwelt und Naturressourcen), steht zu befürchten, dass man irgendeine Operation gegen die Indígenas durchführt. San Rafael ist eine der Gemeinden, die zuletzt in Montes Azules entstanden ist und die die Bundesregierung seit dem vergangenen Dezember zu räumen versucht.
Auf der anderen Seite haben RepräsentantInnen von Nuevo San Isidro (die Siedlung der Leute, die in 8 de Febrero gelebt haben, bis die Gemeinde vor einigen Wochen von Unbekannten zerstört wurde) heute die lokalen Nichtregierungsorgansiationen (NGO) um "Begleitung" für Sonntag, den 13., gebeten, wenn sie die Funktionäre von SEMARNAT und/oder PROFEPA erwarten. Nach Informationen des Netzwerkes der GemeindeverteidigerInnen der Menschenrechte beinhaltet die Petition der Indígenas "die Beratung, um mit diesen Funktionären zu reden, und die Anwesenheit der Presse".
In Anbetracht der Situation haben diverse zivile Organisationen die Entsendung einer Delegation für den 12. und 13. April in diese Zone der Montes Azules an den Ufern des Flusses Lacanjá und nah der Grenze zu Guatemala bekannt gegeben.
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Übersetzung: Gruppe B.A.S.T.A.
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