Subcomandante Insurgente Marcos
Die Zapatisten und die Andere Kampagne: Die Fußgänger der Geschichte
Teil III: Der längste Tag, des längsten Jahres
1. - Das Jahr 2006 begann im Januar... 2004.
Die Mittelmäßigkeit von Präsident Fox als Leiter der
Bundesexekutiven und
die persönlichen Ambitionen seiner Ehegattin, Martha Sahagún,
beschleunigten
den Disput um die Amtsnachfolge nicht nur, sondern führten auch
dazu, dass
er mit einer bisher beispiellosen Dreistigkeit und Impertinenz
ausgetragen
wurde.
Die elementaren "Gesetze" der oberen Politik waren in jeder Hinsicht
klar
umrissen. Die Bühne war und ist, die der neoliberalen Politik. Die
Darsteller können sich von einem Extrem zum anderen bewegen (was sie
tatsächlich auch tun), aber ohne vom festgelegten Drehbuch
abzuweichen (das
heißt, "die makrowirtschaftlichen Variablen" zu erhalten und zu
vertiefen).
Die Politik oben war und ist nur beschränkt zugänglich, sie ist nur
den
politischen Parteien vorbehalten, und die Rolle des Bürgers
beschränkt sich
auf die eines stillen Zuschauers (der nur am Wahltag applaudieren
oder
auspfeifen darf), der zusieht wie die Skandale aufeinander folgen.
Zudem
müssen alle politischen "Akteure" (eine Bezeichnung, die nie
zutreffender
war als heute) anerkennen, dass ihre Aufgabe alleine auf dem Terrain
der
Massenmedien zu bewerkstelligen ist. Und in und durch diese Medien
wurde der
neue Richtwert der modernen Demokratie errichtet: die
Meinungsumfragen. Die
Meinungsumfragen verwandelten sich daraufhin in die postmoderne
Version des
"Applausometers". Es gab und gibt dort oben keinen einzigen
politischen
Akteur, der sich nicht nach ihnen richtet.
Wie man sich erinnert, nahm der Kampf um die Präsidialnachfolge seit
Anfang
2004 einen schärferen Ton an. Mittels einer Reihe von Amateurvideos
wurde
der frühere PRD-Anführer Carlos Ahumada von den Massenmedien benutzt
um
einen Schlag gegen López Obrador auszuführen. Millionen von Zuschauer
konnten Personen aus dem nahen Umkreis der lopezobradoristischen
Administration dabei zusehen, wie sie in Las Vegas Wetten ablegten
und
riesige Geldmengen in Empfang nahmen. In einem Manöver, das
eindeutig die
Handschrift des "Kojoten" Diego Fernández de Cevallos trug,
übernahmen die
Massenmedien (allen voran die elektronischen) die Funktionen der
Staatsanwaltschaft, klagten an, richteten und verurteilten . . . mit
der
schwersten Strafe, die es für die mexikanische politische Klasse
gibt: der
Mediendiskreditierung.
Obwohl der Skandal mit dem Familienclan der Grünen
Umweltschutz-Partei
losging, traf der Schlag in erster Linie den Kandidaten, der laut
der wahren
IFE (also, laut Umfragen), in Führung lag: Andrés Manuel López
Obrador. Zu
seiner Verteidigung griff dieser seinerseits zu dem, was sein
verlässlichstes Hilfsmittel und bevorzugtes Schlagwort werden
sollte: "Das
ist ein Komplott".
Und das war es auch. Sowohl die Filmaufnahmen als auch ihre spätere
Handhabung, waren Teil eines Diskreditierungs-Manövers. Das
"Präsidentenehepaar" war gerade dabei sich eine besondere Phobie
einzuhandeln: die Lopezobrador-Phobie, also setzte sie das ganzen
ihnen zur
Verfügung stehende Apparat und die "unparteiische" Hilfe einiger der
großen
Massenmedien ein um sich zu "kurieren" (es wäre in jeder Hinsicht
billiger
gewesen zu einem Psychoanalytiker zu gehen, aber Doņa Martha war aus
einem
einfachen Grund zu allem bereit: um zu beweisen, dass sie das Sagen
hatte).
Allerdings beantworteten weder López Obrador noch die PRD (noch die
vielen
Fürsprecher, die damals aus dem Boden schossen) einige grundlegenden
Fragen:
warum akzeptierten diese Personen Bestechungsgelder und benutzten die
öffentliche Staatskasse? Und warum standen diese Personen dem
PRD-Politiker
nahe? Die Grobheit des Medienmanövers gegen AMLO, verhinderte, dass
diese
Fragen angesprochen wurden.
Danach folgte das beabsichtigte Desafuero. Fox scheiterte damit
nicht nur,
er machte López Obrador auch zum landesweit stärksten Anwärter auf
den
Präsidentenposten.
2. - Ein langer, langer 3. Juli
Wenn 2006 das längste Jahr gewesen ist, so war der 3. Juli (der Tag,
an dem
bekannt werden sollte wer der neue Präsident sein würde) der längste
Tag.
Ein von der mexikanischen Regierung ausgeführter, und von einem
Sektor der
großen Eigentümer und einigen großen Massenmedien unterstützen
Wahlbetrug,
setzte den Wahlsieg von Felipe Calderón Hinojosa, von der Nationalen
Aktionspartei (PAN), zum mexikanischen Präsidenten durch.
Der 3. Juli begann am 2. Juli gegen 15:00 Uhr (drei Uhr
Nachmittags), und
dauerte bis zum 4. September, der Tag an dem sieben Personen im
Bundeswahltribunal die Wahlstimmen von Millionen von Mexikaner
usurpierten.
Mit dem Urteil des TRIFE (eine wahre "Perle" des juristischen
Stumpfsinns:
"Manipulationen haben zwar stattgefunden, haben aber das Endergebnis
nicht
beeinflusst"), war der Höhepunkt der Krise der selbsternannten
"repräsentativen (also elektoralen) Demokratie" des mexikanischen
politischen Systems erreicht.
Nachdem Millionen von Pesos auf lächerliche Kampagnen verschleudert
worden
waren, nach allen Diskursen, Werbespots, Wahlveranstaltungen und
Erklärungen
der Wahlakteure (vor allem der Mafia, das sich "Bundeswahlinstitut"
nennt)
über die Bedeutung des Votums und der Wichtigkeit der bürgerlichen
Beteiligung; nach allen Toten, Verschwundenen, Gefangenen und
Geschlagenen
im Kampf für das legitime Recht auf Demokratie; nach all den
Reformen und
Anpassungen; nach der "Verbürgerlichung" des Wahlorgans; wurde die
Ernennung
des Präsidenten letzten Endes nicht von der größten Anzahl der
abgegebenen
Stimmen bestimmt, sondern von der Entscheidung von sieben "Richtern".
Dass die Konkretisierung des Wahlbetrugs mehr als zwei Monate lang
dauerte,
ist zu einem großen Teil den Widerstandsaktionen der Bürgerbewegung
zu
verdanken, die von Andrés Manuel López Obrador angeführt, geleitet
und
befehligt wird.
In dem Radioprogramm "Política de Banqueta" denunzierten wir den
Betrug am
3. Juli, gegen 20:00 Uhr, und gaben die Anzahl der manipulierten
Stimmen an
(anderthalb Millionen). Dies führte dazu, dass dem Besitzer des
Senders aus
Los Pinos aus angeordnet wurde, die Sendung abzusetzen (später
erfuhren wir,
dass dieses Veto sich auf alle radikalen Rundfunksender erstreckte,
und
merkwürdigerweise "aufgehoben" wurde, sobald der TRIFE den
Wahlausgang
bestätigte). Diese Denunzierung (und die darauf folgende Absetzung
der
Sendung) erntete nur die Geringschätzung des "gebildeten
Lopezobradismus"
und erst mehr als eine Woche später fingen die Führer langsam damit
an, zu
berichten und zu denunzieren was geschehen war.
Was wir hier darstellen, ist das, was uns von einem Teil der
Geschichte
eines Betruges bekannt ist, der zu den ungeschicktesten und
schmutzigsten im
ausgedehnten Leben der mexikanischen politischen Klasse gehört. Die
Informationen stammen von Personen, die als "Insider" direkte Zeugen
des
Geschehens waren. Obwohl die Informationen nicht bestätigt werden
können (es
gibt weder Aufzeichnungen noch Videoaufnahmen), lassen sich anhand
der Daten
erhärten, die von mehreren Bürgern ohne Parteizugehörigkeit
zusammengetragen
und veröffentlicht worden sind.
2. Juli 2006. 15:00 Uhr. - Die letzten Hochrechnungen hatten den
Kandidaten
der so genannten "Koalition zum Wohle Aller", Andrés Manuel López
Obrador,
zum Gewinner der Wahlen erklärt, mit einem Vorsprung von rund
anderthalb
Millionen Stimmen mehr als der Kandidat der Nationalen Aktionspartei
(PAN),
Felipe Calderón Hinojosa. In der Amtsresidenz von Los Pinos nimmt das
"Präsidentenehepaar" die Nachricht mit bestürzten Gesichtern
entgegen. Ihre
Rechnungen waren fehlgeschlagen. Ihnen zufolge hätte die gigantische
Verleumdungskampagne gegen López Obrador, sowie die Manöver der
landeseigenen Lady Macbeth (Elba Esther Gordillo), um Wählerstimmen
der PRI
an die PAN zu transferieren, ausreichen sollen um AMLO mit ungefähr
eine
Million Wählerstimmen zu schlagen. Aber Plan "A" zur Einsetzung
Calderóns
war gescheitert.
Plan A. - Den Rechnungen in Los Pinos zufolge, würde in einem
Universum mit
ungefähr 40 Millionen Wählern (auf die 40% Stimmenthaltung hatten
sich alle
politischen Akteure bereits Wochen vor den Wahlen eingestellt), López
Obrador um die 15 Millionen Stimmen erhalten, und Calderón und
Madrazo rund
13 Millionen erreichen. Die "Maestra" [Elba Esther Gordillo] hatte
jedoch
versprochen drei Millionen Wählerstimmen aus dem Haufen Madrazos,
auf das
Konto des PAN-Kandidaten zu transferieren. Das Ergebnis würde knapp
sein: 16
Millionen für Calderón, nur 15 für López Obrador (und Madrazo mit 10
oder
weniger). Mit der richtigen Handhabung der Medien wäre die
"Legitimität"
erzielt, da es sich um ein "sauberes" Manöver handeln würde, das
heißt, ohne
Spuren in der Stimmenabgabe und den Wahllokalen zu hinterlassen. Es
würde
eine beispielhafte Wahl sein, ohne die "Laster", mit denen die PRI
die
Wahlprozesse vor der "Fox-Ära" geprägt hatte: es würde weder
"verrückte
Ratten", noch "falsche Wahllokale", noch eine "Operation Tamal" noch
gestohlene Wahlurnen geben, noch irgendwelche andere etceteras, die
endlich
der Vergangenheit angehören mussten.
Aber die Rechnungen gingen nicht auf: Am 2. Juli sah es so aus, als
könnte
López Obrador bis zu 15 ein Halb Millionen erzielen, und Calderón
die 14
Millionen nicht erreichen würde. Es blieb keine Zeit mehr um die
alten
"Alchimisten" der PRI zu rekrutieren und zum Einsatz zu bringen
(abgesehen
davon waren einige von ihnen - wie José Guadarrama- als PRD-
Kandidaten
angetreten).
Plan B.- am Rande des Nervenzusammenbruchs drängt Martha Sahagún de
Fox, den
selbsternannten Präsidenten von Mexiko, Vicente Fox Quesada, sich
mit der
"Maestra" Elba Esther Gordillo in Verbindung zu setzen. Wie gewohnt
gehorcht
Fox der Seņora Sahagún, und der "rote Draht" nimmt direkten Kontakt
mit
Gordillo auf. Diese bestätigt die Information: López Obrador wird
mit einem
Vorsprung von etwa einer Million Stimmen die Wahl gewinnen. "Was
sollen wir
tun?" fragt Fox. "Ich möchte mit Felipe sprechen", antwortet Elba
Esther.
Die Zeiger der Uhr haben sich kaum gedreht, als das Dreiergespräch
hergestellt wird:
Vicente Fox: - Maestra, Felipe ist bereits in der Leitung.
Elba Esther Gordillo: - Felipe?
Felipe Calderón: - Ja?
Elba Esher Gordillo: - Ich werde dir ein Angebot unterbreiten, das
du nicht
abschlagen kannst.
Sobald das Telefongespräch beendet ist, wird Plan B in Angriff
genommen: den
Anweisungen der Gordillo folgend, betätigt Seņor Fox einen neuen
Anruf,
diesmal an Seņor Ugalde, Präsident der IFE. Er bittet diesen das
PREP derart
zu "handhaben", dass als erstes und in angemessenen Dosen, Ergebnisse
gezeigt werden, die Felipe Calderón vor López Obrador in Führung
halten
(deshalb das befremdliche und abnorme Verhalten der "Ergebniskurven"
- das
von mehreren Spezialisten denunziert wurde, und insbesondere von dem
Journalisten Julio Hernández Astillero" in seiner Kolumne
"Astillero", in
der mexikanischen Tageszeitung La Jornada behandelt worden ist).
Ein weiterer Anruf an die großen Medienkonzerne vereinbart,
Schweigen über
die Ergebnisse der letzten Hochrechnungen zu bewahren. Die Version,
auf die
man sich einigt lautet, dass kein Ergebnis gegeben werden könne,
dass man
abwarten müsse, bis die IFE (ha!) die Ergebnisse bekanntgibt. Ein
ausgemachter Schwindel. Die großen Massenmedien konnten mit den
"Wahl-Institutionen" machen was sie wollten, und hatten (mit der
Einwilligung ALLER Parteien und ALLER Kandidaten) die Kultur der
Umfragen
als "demokratisches Model" durchgesetzt. Es war nicht weniger
lachhaft, dass
die Seņores Joaquín López Dóriga (Nachrichtensprecher von Televisa
und de
facto Minister für Kommunikation) und Javier Alatorre
(Nachrichtensprecher
von TV Azteca), und ihre jeweiligen "Spiegelbilder" in Radio und
Presse dazu
aufriefen den Beschluss "der Wahlbehörden" abzuwarten.
Kurzum, alles dies verfolgte das Ziel etwas entscheidendes zu
gewinnen:
Zeit.
"Zeit, ich brauche Zeit", sagt 'Maestra' Elba Esther Gordillo im
kulminierenden Teil des Dreiergesprächs mit Fox und Calderón. "Gebt
mir ein
paar Stunden und ich erledige das", weist sie an bevor sie auflegt.
Die Gordillo fängt daraufhin an das Telefonnetz zu aktivieren
(einschließlich der Satellitenverbindung) das sie "für extreme
Notfälle"
eingerichtet hat. Die "Maestra" erteilt Befehle an ihre Operatoren,
die an
verschiedene Schlüsselpunkte der elektoralen Geografie verteilt
sind. Der
Befehl ist einfach: modifiziert die 'actas'.*
Die Abwesenheit von Repräsentanten der "Koalition zum Wohle Aller"
in einem
strategischen Teil der Wahllokale war eine große Hilfe. Die
Journalisten
Gloria Leticia Díaz und Daniel Lizárraga, von der mexikanischen
Wochenzeitschrift Proceso (No.1549. 9 Juli 2006, "Die Netzwerke: ein
Fiasko)" weisen nach, wie die so genannten "Bürgernetzwerke" die
Teilnahme
der Koalition an der Überwachung der Wahllokale kompliziert haben,
zusätzlich zu AMLOs Misstrauen zur PRD-Struktur und der Bestechung
von
Aufsehern: "Offiziellen Informationen der PRD zufolge, war der
Hauptteil
dieser Geldmittel, um die 300 Millionen Pesos, die von (Alberto)
Pérez
Mendoza verwaltet wurden, für diese Parallelorganisation bestimmt
(gemeint
sind die Bürgernetzwerke). Erst eine Woche vor dem 2. Juli
gestattete López
Obrador, dass die PRD intervenierte, und die Listen der
Wahllokalrepräsentanten an die Lokalleiter verteilte, um die Aufsicht
während den Wahlen zu koordinieren. Obwohl diese Information bereits
in der
IFE allgemein bekannt war, wurde sie im Wahlkampfhauptquartier den
Militanten vorenthalten, um zu dem Verkauf der Listen an die PRI
oder PAN
vorzubeugen. Ein PRD-Mitglied, der die Repräsentantenliste am
Freitag, den
30. Juni um Mitternacht erhalten hatte, vertraute der Proceso an,
dass
während den Militanten untersagt wurde sich an der Wahlstruktur zu
beteiligen, er auf seiner Rundreise um sich mit den Aufsehern zu
koordinieren, die mit der Überwachung der Wahllokale beauftragt
waren,
feststellen konnte, dass "einige an den Fassaden ihrer Häuser
Wahlpropaganda
der PRI oder PAN angebracht hatten, daher mussten wir am Sonntag
Maßnahmen
implementieren um unsere Repräsentanten zu überwachen". Am 2. Juli,
so
erzählte er weiter, suchte er die Repräsentanten auf, die an den
Wahllokalen
nicht erschienen waren, und diese teilten ihm mit, dass während die
PRD
ihnen 200 Pesos dafür zahlte die Wahlen zu überwachen, andere ihnen
1000
Pesos gezahlt hatten um nicht hinzugehen. Das Fehlen von
Repräsentanten in
den Wahllokalen im ganzen Land lag bei durchschnittlich 30%, was
natürlich
die Erfolgsaussichten für den Wahlsieg von López Obrador schwächte,
vor
allem im Norden und Nordosten des Landes, die Zonen, die
ursprünglich Manuel
Camacho Solís und Socorro Díaz zugewiesen waren. Den IFE-Registern
zufolge,
versicherte die Koalition, dass in Nuevo León 90,55% aller Wahllokale
gesichert wären, aber interne PRD-Dokumente - zu denen die
Wochenzeitschrift
Zugang hatte - zeigen, dass nur in etwa 31% davon Repräsentanten
anwesend
gewesen waren" (Hervorhebungen von mir).
Ja, die "Maestra" hatte ihre Aufgabe erfüllt. Sie besaß nicht nur
ausführliche Informationen über die Lage der Wahllokale, die
Zusammensetzung
der Wählerschaft und ihrer möglichen politischen Sympathien; sondern
auch
darüber wer die Funktionäre und Repräsentanten an allen Orten sein
würden.
Das heißt, sie wusste wo das gesamte Wahlsystem "hinkte". Außerdem
hatte sie
die Wahlüberwachungsstruktur der Koalition mit eigenen Leute
"infiltriert".
Hier also, ist die Essenz des Betrugs. Ein erneutes Auszählen der
Stimmen
hätte die Manipulation klar und transparent enthüllt: in einer
großen Anzahl
von Wahllokalen stimmen den 'actas' nicht mit der Stimmenanzahl in
den
Wahlurnen überein.
Die Forderung der "Koalition zum Wohle Aller" und der von AMLO
geführten
Bürgerbewegung nach einer Neuauszählung "Stimme um Stimme, Wahllokal
um
Wahllokal" war nicht nur legitim und korrekt, sondern zielte auch
darauf hin
aufzudecken wo, wie und von wem der Betrug verübt worden war. Und ein
weiteres kleines Detail: die neue Auszählung hätte gezeigt, dass der
Gewinner der Präsidentschaftswahlen von Juli, Andrés Manuel López
Obrador
war und ist.
Das ist der Grund weshalb sowohl Calderón, als auch die IFE und die
Massenmedien, die an dem Betrug beteiligt waren, und später das
TRIFE, sich
kategorisch weigerten eine Neuauszählung zu gestatten. Dies zu tun
hätte den
Nachweis des Wahlsieges von López Obrador, und die Veröffentlichung
einer
langen Liste von Wahlverbrechern bedeutet (mit dem Namen des
IFE-Präsidenten
Ugalde an erster Stelle).
Obwohl ein Teil des "gebildeten" lopezobradorischen Kretinismus, die
Version
er hätte die Wahl verloren sofort "kaufte", und ein Kreuzzug
lancierte um
die Verantwortlichen für die Niederlage zu suchen (einige darunter:
Marcos,
die EZLN, und die Andere Kampagne), lautet die Wahrheit:
a).- López Obrador hat die Präsidentschaftswahlen am 2. Juli 2006
gewonnen.
b).- Das Präsidialbüro und die IFE haben ihn darum betrogen.
c).- Einige der großen Massenmedien haben den gesamten Prozess
manipuliert.
d).- Die Meinungsumfragen wurden zu Täuschungszwecken vorgenommen.
Die
Umfragen "messen" die öffentliche Meinung nicht, sie "bilden" sie.
e).- Seine Parteiorganismen und Bürgernetzwerke waren ineffizient,
untereinander zerstritten, und einige ließen sich korrumpieren.
3. - Andere Lügen.
In den Tagen nach der Wahl, machten sich die verschiedensten und
gegensätzlichsten Bereiche daran, eine Lüge in Wahrheit zu
verwandeln: die
Wahlen vom 2. Juli 2006 hätten die höchste Wahlbeteiligung gehabt
und die
Wahlenthaltung sei abgewendet worden. Aber dies war nur mit einer
großen
Unwahrheit möglich (so groß wie jene, die Fecals** Wahlsieg
bestätigte).
Seit 1994 ist die Wahlbeteiligung konstant gefallen. Wir erwähnen
einfach
nur drei Dinge: während das Wählerverzeichnis - von 1994 bis 2006 -
um 26
Millionen gewachsen ist, stieg die Zahl der tatsächlichen Wähler um
lediglich 6 Millionen, das heißt, nur 23% der Mexikaner, die seit
1994 als
Wähler eingetragen sind, haben in 2006 gewählt. Andererseits ist die
Wahlenthaltung von 22% in 1994, auf 36% in 2000 gestiegen, und
erreichte
mindestens 41,5% in 2006. Außerdem sind die Wahlstimmen für die
Präsidentschaft stark gesunken: Zedillo erhielt etwas über eine
Million
Stimmen mehr als Fox, und über zwei Millionen mehr als Calderón (in
Anbetracht dessen, dass das Wählerverzeichnis bei den letzten Wahlen
um 76%
größer war als in 1994). Die tatsächliche Wahlenthaltung
(einschließlich der
annullierten Wahlzettel) lag bei mehr als 30 Millionen Bürger, eine
Zahl die
höher liegt, als die Anzahl der Stimmen, die Fecal und AMLO zusammen
erhalten haben.
4.- Weshalb der Betrug?
Aus der Frage nach dem wie, wo, und von wem der Wahlbetrug verübt
worden
ist, ergibt sich zwangsläufig auch die Antwort auf das "weshalb?"
Wenn AMLO, wie wir Zapatisten sagen, die "bessere" Wahl gewesen wäre
(das
"kleinere Übel", "wie die gebildeten Kretins sagen) um der
neoliberalen
Politik Kontinuität zu verleihen, und mit Legitimität (und sogar mit
der
"kritischen" Unterstützung der Intellektuellen) die Privatisierungen
des
Erdöls, die Elektrizität und der natürlichen Ressourcen zu
konkretisieren
(mittels der Koinvestition);
Wenn der Unterschied zwischen AMLO und Fecal sich nicht durch zwei
verschiedene National-Projekte ausdrückte, insofern sie beide die
Grundlagen
des neoliberalen Projekts verteidigten (also, den
Freihandelsvertrag,
Privatisierungen, ein Mexiko der Maquiladoras, die Autonomie der
Bank von
Mexiko, pünktliche Zahlung der externen und internen Schulden,
Mexiko als
Durchgangspunkt für die großen Weltmärkte - das lopezobradistische
Vorhaben
beabsichtigte den Trans-Isthmus Projekt, das Eisenbahnnetz und die
Autobahn
im 21 Jh. zum Abschluss zu bringen);
Wenn sie sich auch nicht in in der Art des Verhältnisses voneinander
unterschieden, den sie zwischen Gesellschaft und Politik festlegten
(das
heißt: politische Arbeit ist einzig der politischen Klasse
vorbehalten);
Wenn all dies der Fall war, weshalb entschieden sich die von oben
dann für
Calderón? Die Vorgaben dieser Frage sind kein Produkt unseres
"radikalen
Infantilismus". In einem Interview mit Elena Poniatowska antwortete
Andrés
Manuel López Obrador ihr folgendermaßen:
E.P.: - Andrés Manuel, ich glaube aufrichtig, dass die Unternehmer
dich
nicht zu fürchten brauchen, weil dein Antritt zur Präsidentschaft
sie in
keiner Weise beeinträchtigen würde.
AMLO: - Nein, das würde es nicht. Sie haben sich wegen der
Furchtkampagne
verschlossen, sie ließen sich hinters Licht führen, und haben diese
ganze
dunkle Legende geglaubt, und jetzt stehen sie in einen Konflikt.
E.P: - Wenn Du Präsident wirst, würdest ihnen du irgend etwas
wegnehmen? -.
AMLO: - Nein, das habe ich schon oftmals öffentlich gesagt; ich
sagte dass
ich nicht hasse, dass meine Stärke nicht die Rache ist.
E.P.: - Wie können sie außer Acht lassen, dass ein Land mit einer
riesigen
Bevölkerungsmasse ohne Kaufkraft keine Fortschritte machen kann
AMLO: - Das tun sie, weil sie auch nicht fähig sind zu verstehen,
dass man
in einem Meer, einem Ozean der Ungleichheit keine Regierbarkeit des
Landes
erreichen kann, keine Ruhe, keinen sozialen Frieden, keine
öffentliche
Sicherheit garantieren kann, dass man keine politische, soziale,
wirtschaftliche und finanzielle Stabilität erzielen wird, solange
diese
Situation der Ungerechtigkeit, der Verwahrlosung, der
Rückständigkeit und
der Armut für den größten Teil der Bevölkerung besteht. Sie sind sehr
rückständig, sehr vergangenheitsbehaftet.
In Zusammenenfassung bot López Obrador den Kapitalisten drei
wesentliche
Dinge an:
a).- Der Antritt einer Regierung, die sich keinen allzu großen
Anteil des
sozialen Überschusses aneignen würde. Die Korruption würde weiterhin
bestehen, aber mit einem sehr verfeinerten Niveau der
Selbstkontrolle (und
weniger Videokameras ausgesetzt)
b).- Die Kapazität zur sozialen Kontrolle als Grundlage und Garantie
für die
Kapitalinvestition. Ein Beispiel: die Idee des Trans-Isthmus
Projektes
existierte seit der Zeit als der so genannte "Plan Puebla Panamá"
nur ein
Papierentwurf war, der von Büro zu Büro und von Universität zu
Universität
die Runde machte. Die weitere Realisierung dieses Projektes (das
beabsichtigt die Landesgeografie durch eine Verschiebung der Grenzen
neu zu
zeichnen) konnte weder von der PRI noch von der PAN implementiert
werden.
AMLO war davon überzeugt, den sozialen Konsens zu haben um dieses
Projekt
auszuführen (welches, das muss nicht extra erwähnt werden, für die
indigenen
Bevölkerungen der Region verheerend sein würde)
c).- Den Wiederaufbau der Staatsgewalt, was der politischen Klasse
gestatten
würde sich auf eine Weise neu zu bilden, in der sie nicht mehr nur
das
persönliche Interesse in den Vordergrund stellte, sondern als
Instrument für
die Errichtung eines viel größeren Projekts wirken könnte, stets im
Rahmen
des Neoliberalismus.
Das heißt, AMLO versprach ihnen einen starken Staat, Regierbarkeit,
Ruhe,
sozialen Frieden, öffentliche Sicherheit und Stabilität. Also alles
was das
Kapital braucht um zu gedeihen.
Wieso haben dann die großen Eigentümer das Angebot von López Obrador
nicht
"ergriffen"?
"Se ließen hinters Licht führen und glaubten der ganzen dunklen
Legende",
antwortet AMLO (na gut, die großen Unternehmer waren nicht die
einzigen, die
"der dunklen Legende" geglaubt haben, dass López Obrador links wäre;
das
taten auch etliche linke politische, soziale und intellektuelle
Organisationen).
Ja, AMLOs Antwort ist richtig: es war, weil sie glaubten, er sei ein
Linker
... und antikapitalistisch. Aber nicht nur deswegen. Wir schlagen
hier
einige "andere" Ansätze einer Antworten vor, stets gemäß unseren
Überlegungen als Zapatisten:
Erstens. - Das Geschäft der Macht. Die Politik im Mexiko von oben
ist sehr
profitabel (man muss nur in eine politische Partei investieren), und
der
Privatisierungsprozess der beiden Perlen des alten mexikanischen
Staates
(das Erdöl und die Elektrizität) wird denjenigen, die ihn
autorisieren
Millionen einbringen. Wenn es heißt, dass PEMEX alleine 250
Milliarden
Dollar wert ist, kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie
viel
derjenige einstecken wird, der den Verkauf über die Bühne bringt.
Somit ist
der Kampf um die Präsidentschaft vor allem auch der Kampf um ein
äußerst
lukratives Geschäft.
Zweitens. - Die reale Macht des Drogenhandels. Die Privatisierungen
sind
nicht das einzige Geschäft für die Politiker (Präsident,
Staatssekretäre,
Gouverneure, Bürgermeister, Abgeordnete und Senatoren), da gibt es
auch noch
das, was als das "Managen des Drogenhandels" bezeichnet wird, das
darin
besteht, eines der Kartelle zu begünstigen. In der Ära Fox lässt
sich sagen,
dass die Wahl dieser Regierung auf das Kartell von Chapo Guzmán
gefallen
ist. Die gesamte Staatsstruktur: Armee, Bundespolizei, Gerichtssystem
(einschließlich Richtern und Gefängnisdirektoren), wurden in den
Diensten
dieses Kartells in seinem Kampf gegen die anderen gestellt.
Dieses Verhältnis wurde nicht nur von dieser Gruppe bestimmt, sondern
schaffte es auch Sektoren der PRD einzubeziehen, die nach dem Gewinn
staatlicher Regierungen, sofort mit diesem Kartell in den
Verhandlungsring
stiegen, so wie im Fall der Gouverneure von Michoacán und Guerrero.
Auf
diese Weise gehört die politische Klasse viel mehr zum organisierten
Verbrechen als in der PRI Epoche. Die Präsidentschaft der Republik
ist somit
auch deshalb so begehrt, weil die politische Gruppe, die zur Macht
gelangt
den gerichtlichen Apparat zu "managen", sich auch die Zusammenarbeit
mit
einigen Drogenkartelle sichert.
Aber trotz der Vorteile, die AMLO den Geldbesitzern versprach,
neigte sich
die Entscheidung schließlich nicht zugunsten der Option, die in ganz
Lateinamerika durchgesetzt wurde (mit der Überstellung der
neoliberalen
Projekte in den Händen "linker" Regierungen, die garantieren die
kapitalistischen Barbarei "geschmiert" zu halten). Die enge Sicht der
Mehrheit der politischen Klasse, und der führenden mit ihr
verbundenen
Bourgeoisie, veranlasste sie den vertrauten Weg des Altbewährten zu
wählen,
und rief somit die schlimmste Herrschaftskrise der letzten Jahre
hervor.
Sehr hoch oben entschieden jene, die wirklich das Sagen haben unter
sich,
Calderón durchzusetzen, ungeachtet dessen, was danach kommen würde.
5. - Die politischen Parteien.
Der 2. Juli hat gezeigt, dass die politischen Parteien aufgehört
haben zu
existieren, sei es aufgrund der Assimilierung der politischen Klasse
in das
organisierte Verbrechen, oder weil sie nur noch als elektoraler
Dachverband
irgendeines Caudillos oder irgendeines Empfängers von
Steuervergünstigungen fungieren. Die politischen Kräften von oben
haben
bereits alle Kennzeichen der früheren politischen Parteien verloren.
Jetzt
sind sie kaum mehr als ein Cocktail aus korrupten Unternehmern und
Verbrechern mit oder ohne weißem Kragen. Das Programm, die
Prinzipien, die
Statuten? "Auf geht's!" ist das Schlagwort für infantile Radikale und
"Ultras".
Aber die Krise beschränkt sich nicht auf das Gebiet der
Institutionen,
sondern erreicht auch die Stütze der Flausen der "modernen"
Demokratie: die
repräsentative Demokratie, das heißt, die gutbürgerliche Demokratie.
Die
Krise des Nationalstaates geht bereits Hand in Hand mit der Krise der
repräsentativen Demokratie einher, und damit mit der Krise der
politischen
Parteien.
Aber sehen wir uns mal an, wie die verbleibenden politischen
Optionen da
oben aussehen:
PRI.- Auf Seiten des PRI, wurde unter der Illusion gearbeitet, dass
sich am
2. Juli ihr altes korporatives Votum an den Urnen ausdrücken würde.
Ihre
Wahlsiege in den staatlichen Wahlen von 2005 hatten bei ihnen den
Anschein
erweckt, dass ihr hartes Votum ihnen trotz der Umfragen und dem
abstoßenden
Effekt von Madrazos Kandidatur erlauben würde, die Präsidentschaft zu
gewinnen. Aber dabei haben sie nicht mit der "Maestra" Elba Esther
Gordillo
gerechnet.
Andererseits reichte die Abnutzung der alten korporativen Struktur
der PRI
tiefer, als sie vermuteten. Die alten Arbeitergewerkschaften, die
immer
schwächer und wirkungsloser geworden waren, spalteten sich als die
Direktion
des Revolutionären Arbeiter- und Campesinobündnisses (CROC)
beschloss AMLO
zu unterstützen. Auf diese Weise stürzte die PRI, und mit ihr diese
gesamte
alte korporative Struktur in eine tiefe Krise, ohne dass an ihre
Stelle neue
Strukturen der bürokratischen Kontrolle geschaffen worden wären. Die
neuen
Gewerkschaften, wie die Nationale Arbeiterunion (UNT), von alter PRI
Abstammung, entschied sich AMLO zu unterstützen, in der Überzeugung
und mit
dem Versprechen, sich dadurch als neues bürokratisches Kontrollorgan
zu
konstituieren. Damit bietet sich das Aufkommen eines neuen Typs von
Korporativismus an, unter der Ideologie der "neuen Arbeitskultur",
die stark
an die Arbeitgeber gebunden ist. Diese Situation in der PRI
kennzeichnet
eins der wesentlichen Merkmale der gegenwärtigen Krise: die alten
Kontrollmechanismen sind nicht nur unwirksam sondern vor allem auch
beschwerlich. Die vielen Jahre der PRIistischen Herrschaft hatten
einen
doppelten Effekt zur Folge: erstens, war die PRI unfähig sich zu
regenerieren; und zweitens, verwandelte sich die PRI in das "Ideal",
es zur
Staatspartei zu bringen. Aufgrund dessen wimmelt es sowohl in der
PAN als
auch in der PRD und den "Bonsai-Parteien" nur so von ehemaligen
PRIistas.
PAN. - In der Nationalen Aktionspartei wurden die letzten Schaufel
Erde auf
das Grab geworfen, das Vicente Fox für sie geöffnet hatte. Die
Partei war
nur noch ein Deckmantel, der dem Präsidentenbüro (oder genauer
gesagt,
Martha Sahagún) dabei diente den Wahlbetrug zu implementieren, nicht
nur den
vom 2. Juli, sondern auch während des gesamten vorangegangenen
Wahlprozesses: die Beziehung zu den Konzernen für Meinungsforschung;
die
Allianz mit den Massenmedien; die Organisierung eines ganzen Teams
von
Unternehmern und Unternehmerorganisationen um einen Medienkrieg
gegen AMLO
zu betreiben; die Allianz (die später ein Hörigkeitsverhältnis werden
sollte) mit Elba Esther Gordillo; den Empfang von Geldmitteln als
Entgelt
für den Schutz der Regierung für das Drogenkartell von Chapo Guzmán,
etc.
Die PAN wurde einem endgültigen Verwandlungsprozess unterzogen: die
alte
konservativ- demokratische Partei, die eine gewisse Rolle im Kampf
gegen das
Einparteiensystem gespielt hatte, hörte endgültig auf zu existieren.
Wenn
die PAN schon genug mit der Ankunft der "nördlichen Barbaren"
geschlagen
worden war, verschärfte sich dieser Prozess mit der Ankunft des
"Präsidentenpaars". Dieser Faktor führte dazu, dass die PAN ihre
Identität
vollständig einbüsste, und sich in eine bläuliche PRI verwandelte,
insbesondere mit Hinblick auf die ererbte Verwendung des
Staatsapparats zum
eigenen Vorteil, die Verbindungen zum organisierten Verbrechen, und
die
Einsetzung von Beamten, die fürs Nichtstun bezahlt werden (die
Ähnlichkeiten
zwischen Luis H. Álvarez, der "Friedensabgeordnete" der Fox
Regierung, und
Emilio Rabasa unter Zedillo, sind vielfältig).
Parallel dazu übernahm eine geheime ultrarechte Organisation, "El
Yunque"
("der Amboss"), die Kontrolle über die Leitung dieser Partei. Obwohl
diese
Organisationen einen eindeutig faschistischen Charakter hat, ist die
Rechte
zweifellos nicht einheitlich und unteilbar (man lese dazu die Bücher
über
diese geheime Organisation, die von dem Journalisten Álvaro Delgado
geschrieben worden sind). Die Präsidentschaftskandidatin von El
Yunque war
zunächst Martha Sahagún; später war es Santiago Creel. Fecals Sieg
im Streit
um die PAN-Kandidatur, zwang den Yunque sich neu zu orientieren, und
jetzt
strebt er danach mit Fecal die gleichen Privilegien zu haben, wie
mit Fox.
Bis heute ist die PAN unfähig gewesen die richtigen Mechanismen zu
finden,
um eine stabile und langfristige Form der Sozialherrschaft zu
errichten,
(also das, was das Kapital zum "investieren" benötigt). Wenn die
PANistas
nicht die leiseste Ahnung davon haben was eine Massenpolitik ist,
ist es um
Fecals Mannschaft noch schlechter bestellt. Deshalb wird Elba Esther
Gordillo die neue Ideologin-Operateurin-Leiterin sein. Jawohl, die
PAN soll
tatsächlich von einer PRIista geleitet werden.
Die Zwergparteien. - Die PANAL und die PASC waren zwei Parteien, die
einzig
für die Wahlkonjunktur geschaffen worden sind. Ihr Auftreten
offenbart das
wirkliche Ziel des gegenwärtigen Wahlgesetzes: die Macht selbst
entscheidet,
wer ihre "Rivalen" sein werden. Es existiert keine wirkliche
gesetzliche
Grundlage, keine Möglichkeit zur Gründung einer authentischen
politischen
Partei, die unabhängig und autonom in den politischen Streit
eintreten
könnte. Der elektorale Weg ist heute für den ehrlichen Kampf als
Route
verschlossen.
PRD-PT-Konvergenz. - Bis zum 2. Juli, schwelgte die Koalition zum
Wohle
Aller in ihrem Sieg . obwohl sie ihn noch nicht hatte. Die
Intellektuellen,
die heute wegen dem Regierungsantritt der Ultrarechten hysterisch
kreischen,
beschränkten sich darauf uns ständig den Slogan von "lächeln, wir
werden
gewinnen" zu wiederholen, und es ist öffentlich bekannt, dass das
lopezobradoristische Team am 1. Juli bereits die "Knochen"
untereinander
verteilte. Aber auf die Koalition, die Widerstandsbewegung gegen den
Wahlbetrug und der lopezobradoristischen CND werden wir später zu
sprechen
kommen.
6.- Und unten?
Na gut, das unten ist eine andere Sache .
(Fortsetzung folgt.)
Für das Geheime Revolutionäre Indigene Komitee - Generalkommandantur
der
Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung.
Sechste Kommission.
Subcomandante Insurgente Marcos.
Mexiko, September 2006.
* * *
(übs. von Dana)
*acta: die unterzeichneten Endergebnisse der Stimmenauszählung in den
einzelnen Bezirke
**Fecal: Spitzname für Calderon, zusammengesetzt aus: FE(lipe)
(CAL)deron.
Auf deutsch: "Fäkal"
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