MONTES AZULES - Räumung von San Isidro
und weiteren Gemeinden droht Grüne Parlamentsabgeordnete erhebt schwere Anschuldigungen
gegen ausländische Menschen Die folgende Nachricht vom 14.5.2004 ist INDYMEDIA CHIAPAS
entnommen. Sie war von der "Plataforma Solidaridad con Chiapas de
Aragón" gepostet und vom Team CIEPAC (Zentrum für ökonomische und
politische Forschung - eine sehr seriöse linksgerichtete chiapanekische NGO)
unterzeichnet worden. Die compas von CIEPAC haben um eine schnelle und weite
Verbreitung der Nachricht gebeten, da sie die Situation als sehr gespannt
einschätzen. Eine Delegation zur Beobachtung der Menschenrechte soll ins
Konfliktgebiet gereist sein. Hier folgt eine Zusammenfassung, keine wörtliche Übersetzung.
Anmerkungen stehen in eckigen Klammern [ ]. Wieder einmal wird deutlich, wie die mex. Eliten ein
hochkomplexes soziales Problem - das tatsächlich große Einflüsse auf die
Umwelt hat - auf ökologische Aspekte reduzieren wollen, denn nirgends findet
sich eine Forderung nach Landreform o.ä. Das Original findet mensch unter: http://chiapas.mediosindependientes.org/display.php3?article_id=108176 Solidarische Grüße Gruppe B.A.S.T.A. Angehörige der Chiapanekischen Front gegen Staudämme haben sich
an BewohnerInnen des Ortes Nuevo San Isidro [eine mit der EZLN
sympathisierende Gemeinde im Biosphärenreservat Montes Azules] gewandt, um
ihnen mitzuteilen, dass sie kürzlich Informationen erhalten haben, nach denen
ihr Dorf von der PROFEPA [Bundesumweltschutzbehörde] und anderen Organen
geräumt werden soll Im folgenden wird ein Antrag aus der "Parlamentarischen
Gazette", Nummer 1475 vom 14. April 2004 zitiert, welches folgende
Aussagen enthält: - die Bundesstaatsanwaltschaft wird von der Deputierten
Jacqueline Guadalupe Argüelles Guzmán von der Grünen Ökologischen Partei
Mexikos PVEM [die 2000 mit der konservativ-neoliberalen PAN koaliert hatte]
aufgefordert, "gemeinsam mit der PROFEPA die nötigen Aktionen zu
unternehmen, um die irregulären Siedlungen im Biosphärenreservat Montes
Azules umzusiedeln" - das Regierungsministerium wird außerdem aufgefordert,
"Mittel gegen Ausländer zu ergreifen, die an unerlaubten Aktivitäten wie
der Invasion von Naturflächen partizipieren" - Argüelles Guzmán beruft sich auf Artikel 58 des Reglements zur
internen Regierung Es folgt eine Beschreibung des Reservats Montes Azules: - das Reservat besteht aus Hoch- und Mittel-Urwald, es gibt
diverse Vegetationstypen - im Reservat sind 28% der Säugetiere, 32% der Vögel, 12% der
Reptilien, 9% der amphibischen Lebewesen zu finden (alle Zahlen auf das
gesamte Mexiko bezogen) - es wird gesagt, dass sich rund 20% der mexikanischen
Biodiversität in einer Region wiederfinden, die 0,16 % des nationalen
Territoriums umfasst - es gibt hier bedrohte Tierarten wie den Jaguar, den schwarzen
Affen, den Tapir oder den Roten Ara - Montes Azules wurde von der "Internationalen Union zum
Erhalt der Natur" als eines von 10 Gebieten von herausragender Vielfalt
ausgewiesen - das Biosphärenreservat hat seit Jahrzehnten unter der
Problematik des illegalen Holzeinschlags, heftiger Ausfuhr von Arten,
Umweltverschmutzung und sozialen Konflikten wegen Großgrundbesitzes gelitten - wegen der irregulären Ansiedlungen seien in den letzten 30
Jahren 70% der Selva Lacandona verloren gegangen, innerhalb des Reservats
sind 35% des Waldes schwer verwüstet worden, da Felder und Weiden angelegt
worden seien, oder weil einige Kaziken und Holzfirmen ohne Rücksicht
vorgegangen sind - in den vergangenen Jahren wurden keine großen Erfolge
erreicht, die betroffenen Familien umzusiedeln und ihnen neue Ländereien zu
verschaffen - in der vergangenen Woche wurde auf Kanal 13 (Fuerza
informativa Azteca) neue "Invasionen" in Montes Azules gezeigt [tv
azteca ist für seine anti-zapatistische Hetze berühmt-berüchtigt], geheimer
Holzschlag, Erosion, Plünderung von Ressourcen, Zerstörung der Umgebung, und
die "Präsenz von Ausländern in den Invasions-Zonen und die Null-Intervention
der Autoritäten" - O-Ton: "Erinnern wir uns, dass die Indígenas selbst
angeklagt hatten, dass europäische Firmen einen Großteil der 9.000 Arten der
medizinischen Pflanzen aus der Selva herausgeholt haben, und, trotz der
Anstrengungen, die von der Regierung von Chiapas gegen die ausländischen
Pharmazeuten unternommen wurden, geht die Extrahierung bis heute weiter" - in der Sendung "Fakten des Morgens" vom 30.3.2004
von Azteca 13 äußerte der Bundesbeauftragte für Umwelt José L. Luege Tamargo,
"dass es den Ausländern gefällt, zu kommen und einen 'politischen
Guerrilla-Tourismus' zu machen, wobei sie das Gesetz schwer verletzen und die
Eingeborenen der Zone dazu anstiften, Fehler zu begehen und sich mit Waffen
gegen die Regierung zu erheben". - "Wir erkennen an, dass es eine komplexe Situation ist,
aber ein Weitermachen wie bisher könnte schwere Konflikte provozieren und
könnte eine der letzten Lungen eliminieren, die das Leben unseres Landes und
Zentralamerikas aufrecht erhalten". - die Abgeordneten fordern: 1.) von der Staatsanwaltschaft (PGR) und der PROFEPA, die
irregulären Siedlungen umzusiedeln 2.) notwendige Dienstwege im Ministerium für Agrarreform zu
aktivieren, um die "umgesiedelten" Chiapaneken wieder anzusiedeln 3.) vom Regierungsministerium, "die Legalität des
Aufenthalts und des Benehmens von Ausländern in der Selva Lacandona zu prüfen
und, bei Bedarf, die gesetzlichen Aktionen zu realisieren, um einen
Rechtsstaat in der Zone aufrechtzuerhalten" Vorgestellt im legislativen Palast San Lázaro. Sitz der
Deputiertenkammer des Kongresses der Union am 13. April 2004. -> Startseite Gruppe
B.A.S.T.A. |