Die PFP beharrt auf einem militärischen Wachstum der EZLNSchaffung einer mit "Knüppeln" bewaffneten zapatistischen Polizei wird betont Tuxtla Gutiérrez, 30.3.2004. Der Komissar der Präventiven Bundespolizei(PFP) in Chiapas, José Luis Solís Cortés, sagte, dass es in der SelvaLacandona doch eine "Reorganisation" der RebellInnen gebe, abervielleicht nicht in dem Ausmaß, wie es die Medien in der vergangenenWoche geäußert hatten. Er fügte hinzu, dass man ebenfalls wisse, dasseine "zapatistische Polizei" geschaffen wurde, die "mit Knüppeln" ihreFunktion zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Zone erfüllt. Nach dem Bericht gefragt, den das CISEN (Zentrum für Forschung undnationale Sicherheit) gegenüber der Tageszeitung Reforma hattedurchsickern lassen und in dem ein Anwachsen der militärischenTrainingscamps behauptet wurde, betonte der Chef der PFP, dass esbesorgniserregend sei, dass in den Zonen, die von der EZLN kontrolliertwerden, ein zunehmender Umschlag von nicht-dokumentiertenPersonen und Drogen vor sich gehe. Im Interview sagte er, als integraler Teil der KoordinationsgruppeChiapas und in den Begriffen der PFP, dass diese Körperschaft auf eineEinheit zählt, die geheimdienstliche Analysen anfertigt und "einigeseltsame und besorgniserregende Sicherheitsfragen" entdeckt hat, fürdie es notwendig sei, "in die Selva Lacandona zurückzukehren umnachzuschauen". "Vielleicht handelt es sich nicht um das Ausmaß, von dem mangesprochen hatte, aber, ja, man muss zurückgehen, um zu schauen,warum es Phänomene gibt, die nicht harmonieren - wie die Tatsache,das es Anpflanzungen von Klatschmohn in der zapatistischen Zone gibt;dies ist höchst besorgniserregend. Das hat es seit 20 Jahren nichtgegeben", sagte der Polizeichef. Er fügte hinzu, dass man einen Anstieg des Marihuana-Handelsfestgestellt habe und man Meldungen über den Handel von nicht-dokumentierten Personen durch die zapatistische Zone erhalten habe. "Wir haben Informationen, dass man ihnen in Orten, die 'granjas' [dt.:Farm] genannt werden, Herberge gibt. Das ist nicht in Ordnung. Eshandelt sich [bei den Zapatistas] um eine seriöse soziale Bewegung,und es scheint so zu sein, dass sie dabei ist, die Seriösität zu verlieren;dies ist sehr besorgniserregend", beharrte Solís Cortés. - Wollen Sie damit sagen, dass die Zapatistas mit dem Handel vonIllegalen und Drogen zu tun haben? - Nein, aber zumindest geschieht dies in ihrer Zone, eine Zone, in der wir als Autoritäten Einschränkungen haben. - Territorien ohne Gesetz? - Nicht ohne Gesetz, also, sie haben ihre eigenen Gesetze. Ich erkenne,dass es einen Unterschied zwischen ihrem Diskurs und den Tatsachengibt, das macht mir Sorgen, ich weiß nicht, ob in diesem Umfang, aberman muss dem doch Aufmerksamkeit widmen. - Sind die Zapatistas dabei, sich zu reorganisieren? - Das seit vielen Jahren, aber im politischen Teil, doch imparamilitärischen Bereich oder dem Bereich der Milizionäre, hat es,glaube ich, eine gewisse Anzahl gegeben, und jetzt gibt es eine andere.Waffen? Ich weiß es nicht, ich habe keine Daten, dass es mehrBewaffnung gibt, aber es gibt doch eine Reorganisierung, die derSchaffung der zapatistischen Polizei gerecht wird. Dies ist ein neuesPhänomen. Er fährt fort:"Sie haben bereits eine zapatistische Polizei geschaffen, diemit einem Knüppel unterwegs ist und polizeiliche Funktionen und dieAufrechterhaltung der Ordnung übernimmt [...]". Des weiteren behauptete er, dass die öffentliche Sicherheit an derSüdgrenze etwas ist, um dass man sich kümmern muss, denn nachseinen Angaben "hat Chiapas ein großes Problem damit, eineGrenzregion zu sein". "Wir sind eine arme Grenze, die andere ist eine reiche Grenze, auf diealle Welt immer wieder schaut." Er sagte, dass die öffentliche Sicherheitan der Südgrenze große Mängel aufweise, bezüglich der Ressourcen,des Migrationscharakters und der Polizeien, um die Grenze zu schützen,und "dieses muss man reflektieren". "Im Einzelnen bin ich besorgt, weil wir kilometerlange Strecken ohnejedwede Kontrolle haben", sagte Solís Cortés. - Fehlen menschliche oder materielle Ressourcen? - Was fehlt, ist eine Neukonzipierung der Strategie. Die Ressourcenexistieren, ihre Zuweisung ist, was fehlt. Quelle: PROCESO / yahoo! México 31.3.2004 _________________________Übersetzung: Gruppe B.A.S.T.A. Anmerkung:Offenbar versuchen Teile des sog. "Sicherheitsapparates", eine neue"Bedrohung" Mexikos durch die Zapatistas in den bürgerlichen Medien zuvermitteln. Es ist der x-te Versuch, die EZLN in einen Kontext mitDrogenanbau zu bringen; es gilt jedoch als sicher, dass dies falsch ist.Die Vorwürfe der "Duldung" des "Menschenschmuggels" ist u.E. neu.Von kritischen NGOs, La Jornada, Juntas oder der EZLN selbst ist bisherkeine Äußerung zu diesem Thema zu finden. Die Infos zu diesem Thema sind also weiterhin mit äußerster Vorsicht zu genießen.PROCESO ist eine Wochenzeitung, vor Jahren sagte mal jemand, sie seiein wenig wie der Spiegel. Anfang des Jahres haben wir (allerdings nurvon einer Person) gehört, dass sie auch irgendwie etwas mit der PRI zutun haben soll. -> Startseite Gruppe
B.A.S.T.A. |